Gefühle, die man sieht...

Gefühle, die man sieht...

Originaltitel
Things You Can Tell Just by Looking at Her
Regie
Rodrigo García
Darsteller
Calista Flockhart, Holly Hunter, Glenn Close, Kathy Baker, Cameron Diaz, Matt Craven
Kinostart:
Deutschland, am 17.04.2003 bei Ottfilm
Genre
Komödie, Romanze
Land
USA
Jahr
1999
FSK
ab 12 Jahren
Länge
109 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
5,0 (1 User)
Frauen von unterschiedlichem Alter und unterschiedlicher Herkunft, mit unterschiedlichen Berufen und Schicksalen, Träumen und Ängsten. Dr. Elaine Keener (Glenn Close) zum Beispiel, ist eine erfolgreiche Ärztin mittleren Alters. Wir sehen sie an einem freien Tag zuhause. Dort kümmert sie sich um ihre alte Mutter und wartet vergeblich auf den Anruf eines Mannes. Das ist schnell erzählt, und doch gibt es hier so viel zu beobachten: Wie Glenn Close nur mit einem kleinen Nachgeben der Gesichtsmuskeln Elaines Enttäuschung darüber zeigt, dass wieder nicht der Richtige am Telefon ist. Wie sie wortlos, beinahe mechanisch, ihre senile Mutter versorgt und dabei, obwohl in Gesellschaft, der einsamste Mensch der Welt zu sein scheint. Wie sie in einer plötzlichen Eingebung der alten Frau die Ohrringe auszieht, sie vor dem Spiegel selbst probiert und für einen Augenblick die Zuversicht eines Mädchens ausstrahlt, das ein ganzes, verheißungsvolles Leben noch vor sich weiß.
Das ist gut und - zumal für einen amerikanischen Film - angenehm ungeschwätzig gespielt. Nicht nur Glenn Close durfte hier mit ihren darstellerischen Qualitäten brillieren: Auch Oscar-Preisträgerin Holly Hunter, Kathy Baker, Cameron Diaz und "Ally McBeal" Calista Flockhart hauchten den vielfältigen Frauenfiguren in Rodrigo Garcías Regiedebüt Leben ein. Diese hochkarätige Besetzung ist um so erstaunlicher, als es sich um einen Low-Budget-Film handelt. Das Verlockende für die Schauspielerinnen, so berichtet Produzent Jon Avnet, war nicht die Gage, sondern das Drehbuch. Glenn Close soll schon, nachdem sie fünf Seiten des Drehbuchs gelesen hatte, zugesagt haben. Als nächste wurde Holly Hunter engagiert. Damit war klar, in welcher Liga der Film spielte. Das Drehbuch kursierte, sein Ruf eilte ihm voraus, und schon bald meldeten auch Cameron Diaz, Calista Flockhart und Amy Brenneman Interesse an.
Christiane Guth, Filmreporter.de
2024