Down With Love - Zum Teufel mit der Liebe

Down with Love - Zum Teufel mit der Liebe!

Originaltitel
Down with Love
Regie
Peyton Reed
Darsteller
Matt Ross, Warren Munson, John Aylward, Tony Randall, Jack Plotnick, Rachel Dratch
Kinostart:
Deutschland, am 25.12.2003 bei 20th Century
Kinostart:
Schweiz, am 25.12.2003 bei Rialto Film AG
Genre
Komödie
Land
USA
Jahr
2003
FSK
ab 0 Jahren
Länge
101 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
7,8 (4 User)
New York, 1962: Renée Zellweger (alias Doris Day) ist Barbara Novak, ein Kleinstadt-Girl mit großen Plänen in Manhattan, wo sich ihr neues Buch, ein Manifest für Single-Frauen, zum Bestseller entwickelt. Das Werk hat einen revolutionären Tenor: Die Frauen sollen Sex über die Liebe und den Beruf über die Ehe stellen. Mit anderen Worten: Sie sollen wie die Männer werden - und im Notfall einfach Schokolade essen. Ewan McGregor (mehr Frank Sinatra als Rock Hudson) ist Catcher Block, eine Art schreibender James Bond, dessen Mission darin besteht, Novak in einem Zeitschriftenartikel bloß zu stellen. Um sein Ziel zu erreichen, stellt er sich Barbara als hochanständiger, naiver Astronaut aus Texas vor. Ein edler Anti-Playboy, in den sich eine Frau einfach verlieben muss - Heirat nicht ausgeschlossen.
In einer längst verblichenen Epoche, als Hollywood noch prüder war und die allgegenwärtige Zensur die Filmemacher zwang, das Offensichtliche zwischen den Zeilen zu verstecken, brannten scheinbar unschuldige Sexkomödien über den Geschlechterkampf als buntes Feuerwerk von üppiger Musik begleitet auf der Leinwand ab - gespickt mit zweideutigen Anspielungen. Doris Day (eine professionelle Jungfrau) und Rock Hudson (ein Kino-Weiberheld, tatsächlich homosexuell) gaben diesem Genre Namen und Gesicht. Dabei standen sie als Paar nur dreimal vor der Kamera: in "Bettgeflüster" (1959), "Ein Pyjama für zwei" (1961) und in "Schick mir keine Blumen" (1964). Mit der wirklichen Welt, weder damals noch heute, hatten die verklemmten Zuckerfantasien mit den gemalten Studio-Hintergründen nichts zu tun. Gerade das machte sie ja so sehenswert. Der obligatorische Tony-Randall-Part der Farce (der heute 83-Jährige hat einen Cameo-Auftritt) ging an David Hyde Pierce ("Frasier"), der als Catchers bester Freund und Boss den homophoben Subtext jener Ära transportieren soll - was dem Film jedoch nur halb gelingt. Zu sehr ist das Hollywood-Märchen seiner eigenen Oberflächlichkeit verpflichtet. Regisseur Peyton Reed ("Girls United") verwandte alle Energie darauf, Ausstattung, Kostüme und Musik, aber auch Kamera, Schnitt und die Maschinengewehr-Dialoge den klassischen Vorlagen anzugleichen. Sogar das Drehbuch könnte aus den 60ern stammen, doch die Autoren Eve Ahlert und Dennis Drake wollten noch cleverer sein als ihre Vorbilder. Am Ende haben sie den Bogen überspannt, und der ansonsten heitere Geschlechterkampf hat eine Kehrtwendung zu viel gemacht.
Rico Pfirstinger/Filmreporter.de
Videoclip: Down with Love
Zwischen Hommage und Parodie: "Down with Love" von Peyton Reed ist eine Zeitreise zurück in jede Ära, als in knallbunt-verklemmten Sexkomödien...
 
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