Solo Filmverleih
The Good Thief (2002)

Der Dieb von Monte Carlo

Manchmal ist Täuschung eine Kunst
Originaltitel
The Good Thief
Regie
Neil Jordan
Darsteller
Nicolas Dromard, Sergio Candiota, Mark Polish, Damien Arnone, Bobby Dee M'Bale, Frédéric Scotto
Kinostart:
Deutschland, am 09.10.2003 bei Solo Film Verleih
Genre
Krimi
Land
Frankreich, Großbritannien, Irland, Kanada
Jahr
2002
FSK
ab 12 Jahren
Länge
108 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
6,2 (5 User)
Remake von Jean-Pierre Melvilles "Drei Uhr nachts"
Bob (Nick Nolte) ist ein alternder, drogenabhängiger und kunstvernarrter Gauner. Er ist so liebenswürdig, dass selbst die örtliche Polizei hofft, ihn nicht einbuchten zu müssen - und deshalb versucht, ihn vor sich und seiner Sucht (Drogen und Diebstahl) zu schützen. Eigentlich hat sich Bob aus dem Diebesgeschäft längst zurückgezogen. Doch als er beim Pferderennen sein letztes Geld verspielt, kann ihn ein Gaunerkompagnon überzeugen, noch einmal alles auf eine Karte zu setzen: Am Abend vor dem Formel-Eins Grand-Prix soll der große abschließende Coup im Herzen Monte Carlos stattfinden.

Objekt der Begierde ist nicht der Safe des Casinos, wie Bob zunächst vermutet, sondern vielmehr die grandiose Gemäldesammlung der japanischen Kunstliebhaber und Besitzer des Casinos. Es rufen die Werke impressionistischer Meister wie Cézanne, Modigliani und natürlich von "Meisterdieb" Picasso. Während deren Kopien an den Wänden des Casinos ausgestellt sind, wurden die Originale in einem vermeintlich diebstahlsicheren Bunker ganz in der Nähe untergebracht. Doch Bob und sein eingespieltes Gaunerteam haben die Unterstützung von Vladimir (Regisseur und Musiker Emir Kusturica), dem abgedrehten Software-Spezialisten, der die Alarmanlage installiert hat. Der Plan scheint idiotensicher: Polizei und Sicherheitskräfte sollen mit einem vorgetäuschten Diebeszug auf den Casino-Safe abgelenkt werden, während in Wahrheit an anderer Stelle die Original-Gemälde geklaut werden.
Neil Jordan bewegt sich in "The Good Thief" irgendwo zwischen der Charakterstudie eines alternden Verbrecherkönigs und Hollywood-Gaunerkomödien wie Steven Soderberghs "Ocean's Eleven". Neben dem irrwitzigen Diebstahlplan befasst sich der Film auch mit Bobs Beziehung zu der blutjungen und bildhübschen Osteuropäerin Anne (Nutsa Kukhianidze), die er aus den Fängen ihres Zuhälters befreit.

Mit Stars wie Ralph Fiennes ist "The Good Thief" bis in die Nebenrollen gut besetzt und beeindruckt vor allem mit Nick Noltes glaubhaft nuancierter, ironisch angehauchter Darstellung des alternden und drogenabhängigen Meisterdiebs. Böse Zungen mögen einwenden, dass Nolte für diese Rolle gar nicht viel tun musste, denn er verlor erst vor kurzem seinen Führerschein wegen Trunkenheit am Steuer. In jedem Fall lässt sich sagen, dass Nolte hier die Rolle seines Lebens gefunden hat. Und auch Neil Jordan knüpft nach mehreren Durchhängern wieder an die Klasse seines Nordirland-Dramas "The Crying Game" an. Auch wenn die erste Hälfte von "The Good Thief" bisweilen etwas langatmig ausfällt, drückt Jordan zum Ende hin mächtig aufs Gaspedal. Die Ereignisse überschlagen sich geradezu und münden in einem zutiefst befriedigenden, wahrhaft beschwingten Ende.
Frank Geissler, Filmreporter.de
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