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Honey Boy

Originaltitel
Honey Boy
Regie
Alma Har'el
Darsteller
Natasha Lyonne, Shia LaBeouf, Maika Monroe, Lucas Hedges, Noah Jupe, Laura San Giacomo
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Drama
Land
USA
Jahr
2019
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
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Drama frei nach dem Leben von Shia LaBeouf
"Honey Boy" ist inspiriert vom Leben des Hollywood-Rüpels Shia LaBeouf, der in dem Drama Otis Lort heißt und von "Manchester by the Sea"-Darsteller Lucas Hedges verkörpert wird. Otis steht am Anfang einer vielversprechenden Karriere als Schauspieler. Doch der allmähliche Aufstieg in den Hollywood-Olymp wird von großen familiären Problemen begleitet. Vor allem die konfliktreiche Beziehung zu seinem drogenabhängigen Vater James (gespielt von Shia LaBeouf) macht dem jungen Mann zu schaffen.
Shia LaBeouf gehört seit seinem Durchbruch mit der Disney-Serie "Eben ein Stevens" Anfang der 2000er Jahren zu den hoffnungsvollsten Nachwuchsdarstellern Hollywoods. Mit dem Thriller "Disturbia" untermauert er seine Ambitionen. Zu seinen großen Förderern gehört Hollywood-Legende Steven Spielberg, der ihm eine der Hauptrollen im vierten Teil der "Indiana Jones"-Reihe, "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels", gibt. Nachdem er ein gutes Wort für den Schauspieler bei Michael Bay einlegt, besetzt dieser ihn prompt in dessen "Transformers"-Filmreihe.

Auf den steilen Aufstieg folgt der tiefe Fall. LaBeouf macht immer wieder abseits der Filmsets Schlagzeilen statt mit seinen Leistungen als Schauspieler. Ein Skandal folgt dem anderen, Alkoholexzesse, Pöbeleien bis hin zu gewalttätigem Verhalten führen zu Verhaftungen sowie Aufenthalten in Entziehungs- und Besserungsanstalten. In der Öffentlichkeit nährt der Schauspieler selbst die Interpretation, dass die Ursache allen Übels in seiner Kindheit zu suchen sei. Das Verhältnis zu seinem drogenabhängigen Vater, einem ehemaligen Clown, soll schwierig gewesen sein. Überdies wird er im Alter von neun Jahren Zeuge, wie seine Mutter von einem Unbekannten vergewaltigt wird. Viel später, da ist er schon erwachsen, wird bei ihm eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert.

Viel Stoff also für einen abendfüllenden Spielfilm. Für die Authentizität in "Honey Boy" - der Titel bezieht sich auf einen Kosenamen, mit dem der Schauspieler als Kind von seinem Vater genannt wurde - sorgt der Umstand, dass LaBeouf persönlich unter dem Pseudonym Otis Lord am Drehbuch mitschreibt. Das Skript landet auf der Schwarzen Liste der besten noch nicht verfilmten Drehbücher Hollywoods. In Szene gesetzt wird es von der Nachwuchsregisseurin Alma Har'el. Die 1976 in Israel geborene Filmemacherin hatte sich zuvor mit Kurz- und Dokumentarfilmen ausgezeichnet. "Honey Boy" ist ihr Spielfilm-Debüt.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
2024