Leonine Distribution
Der Boandlkramer und die ewige Liebe (2020)

Der Boandlkramer und die ewige Liebe

Originaltitel
Der Boandlkramer und die ewige Liebe
Regie
Joseph Vilsmaier
Darsteller
Sebastian Bezzel, Eisi Gulp, Michael Bully Herbig, Hannah Herzsprung, Hape Kerkeling, Götz Otto
Kinostart:
Deutschland, bei Leonine Distribution
Kinostart:
Österreich, bei Constantin Film
Genre
Komödie
Land
Deutschland, Österreich
Jahr
2020
FSK
ab 6 Jahren
Länge
87 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
Es gibt noch keine Userkritik!
Bully schickt bayerischen Sensemann auf Abwege
Der Boandlkramer (Michael Bully Herbig) ist der bayerische Fuhrmann des Todes. Boandl steht für Gebeine oder Knochen und Krämer für den Händler. Mit seinem klapprigen Gaul und seinem Fuhrwerk fährt er auch Anfang der 1950er Jahre über die Dörfer und bringt gemäß der Liste seines Chefs die Verstorbenen in Himmel oder Hölle.

Doch jetzt gerät die über Jahrtausende bewährte Ordnung aus den Fugen. Der Boandlkramer weigert sich, einen aufgeweckten Bub (Josef Staber) zu seinem Schöpfer zu bringen und rafft dafür einen notorischen Heiratsschwindler (Sebastian Bezzel) dahin. Zudem hat ihn Amors Pfeil mitten ins Herz getroffen. Hals über Kopf verliebte er sich in Gefi (Hannah Herzsprung), die Mutter des Jungen, die auf die Rückkehr ihres in der Sowjetunion vermissten Mannes hofft und gleichzeitig die Hochzeit mit einem Bauern aus dem Dorf vorbereitet.

Der naiv-kindliche Boandlkramer unterzieht sich einem Schönheits-Update, um in den Zweikampf um ihre Hand einzugreifen. Dafür geht er mit dem Teufel (Hape Kerkeling) einen beinahe Faustischen Pakt ein, der das himmlische Gleichgewicht aus den Fugen bringen könnte. Der hinterhältige Herrscher über das Fegefeuer wirft schon immer ein Auge auf den Chefplatz im Götterhimmel. Nun scheint ihm die Zeit reif, mit einer Intrige den Rivalen auszuschalten.
Zwölf Jahre nach dem Hit "Die Geschichte vom Brandner Kaspar" hat Michael Bully Herbig unter der Dusche die Idee für diese lose Fortsetzung, die er erneut Joseph Vilsmaier anvertraut, der die Premiere dieser urkomischen Komödie leider nicht mehr erlebt.

Für die märchenhafte Mischung aus urbayerischen Schwank, westdeutschem Heimatfilm, Klassikern der Weltliteratur wie Goethes Faust und griechischem Götterzwist und Sagen vereinte der Bayer die Besten aus der Filmbranche seiner Heimat. Und dieses Rezept geht auf. Hinter dem Buch stehen Marcus H. Rosenmüller, der seinen bereits in "Wer früher stirbt, ist länger tot" erfolgreich erprobten bayerischen Humor beim Umgang mit dem Tod und dem katholischen Glauben einbringt. Dazu Ulrich Limmer bringt unter anderem die Geschichten des Sams kongenial und farbenfroh auf die Leinwand. Und Herbig schreibt sich eine Traumrolle auf den Leib.

Einmal mehr zahlt sich aus, dass er nicht alleine für das Gelingen des Films verantwortlich ist. In Joseph Vilsmaier hat er ein herausragendes Korrektiv. Der Spielleiter setzt auf den hohen Schauwert der Ausstattung und ein spielfreudiges Ensemble, aus dem Hape Kerkeling als schmierig-verführerischer Herr der Hölle herausragt. Mit einem rundum gelungenen Schmankerl sagt uns der Urbayer zum Abschied standesgemäß Servus. Möge er seinen Erfolg im Himmel genießen, auch wenn seine Hölle sehr verführerisch klingt.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Der Boandlkramer (Michael Bully Herbig) - de bayerische Fuhrmann des Todes - gerät auf Abwege.
 
Zwölf Jahre nach dem Hit "Die Geschichte vom Brandner Kaspar" hat Michael Bully Herbig unter der Dusche die Idee für diese lose Fortsetzung.
Leonine Distribution
Michael Bully Herbig in "Der Boandlkramer und die ewige Liebe" (2020)
2024