Weltkino Filmverleih
Wir beide ("Deux", 2019)

Wir beide

Originaltitel
Deux
Regie
Filippo Meneghetti
Darsteller
Barbara Sukowa, Martine Chevallier, Léa Drucker, Jérôme Varanfrain, Daniel Trubert, Muriel Bénazéraf
Kinostart:
Deutschland, am 06.08.2020 bei Weltkino Filmverleih
Kinostart:
Österreich, am 16.10.2020 bei Filmladen
Kinostart:
Schweiz, am 19.08.2020 bei First Hand Films
Genre
Komödie
Land
Frankreich, Luxemburg, Belgien
Jahr
2019
FSK
ab 6 Jahren
Länge
95 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
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Bitterzarte Liebesgeschichte mit Barbara Sukowa
Nina (Barbara Sukowa) und Madeleine (Martine Chevallier) sind nach außen nur sich gut verstehende Nachbarinnen aus einem schmucken Mietshaus im Süden Frankreichs, die sich immer umeinander kümmern. Sie bewahren aber mit allen Mitteln ein großes Geheimnis, das beide verbindet. Sie sind füreinander die Liebe ihres Lebens. Seit Jahren träumen sie von einem gemeinsamen Neuanfang in Rom, um in der Anonymität der Großstadt ihre Beziehung ausleben zu können. Nina hat gerade ein passendes Appartement in der Stadt am Tiber gefunden, als Madeleine einen Schlaganfall erleidet.

Da sie sich nie überwinden konnte, ihren Kindern die Liebe zu Nina zu gestehen, steht die Freundin plötzlich vor verschlossenen Türen. Madeleines Tochter verweigert Nina rigoros den Umgang. Sie bringt ihre Mutter lieber in einem Heim unter als sie in die gütigen Hände von Nina zu legen. Doch so leicht lässt sich Nina nicht abwimmeln.
Die bitter-zarte Liebesgeschichte wird gleich von zwei Grandes Dames des europäischen Films getragen. Barbara Sukowa wird seit Jahrzehnten als Schauspielerin geschätzt. Sie war die Muse von Rainer Werner Fassbinder und Margarethe von Trotta und läuft als vehement und leidenschaftlich kämpfende um die gemeinsame Zuneigung kämpfende Nina erneut zu Höchstform auf. Martine Chevallier - der Star der Comédie-Française und unzähliger französischer Kino- und Fernsehtitel - spielt mit Bravour die stille Madeleine.

In den beiden Frauen prallen die Lebensmuster ihrer Generation aufeinander. Auf der einen Seite Nina, inspiriert von den 1968ern, will sie deren Ideale eines selbstbestimmten Lebens bis zum Tod leben. Auf der anderen Seite Madeleine, die bis zu ihrem Tod ein typisches bürgerliches Kleinfamilien-Leben führte. Madeleines Kinder sind auf den ersten Blick spießiger und konservativer in ihren Ansichten als die Eltern. Aber sie verteidigen nur das Bild, dass sie von ihrem Elternhaus haben.

Ihre Geschichte packt Regisseur Filippo Meneghetti in seinem Langfilmdebüt in ein wohl temperiertes, inszenatorisch grandios ausbalanciertes Drama. Hier sitzt einfach alles, jede Geste, jeder Blick, jede Handlung ergibt sich logisch aus der Charakteristik der Figuren und dem Konflikt. So gelingt ihm ähnlich wie Andreas Dresen in "Wolke Neun" ein zu Herzen gehendes Porträt von zwei Liebenden im Alter, die einen Emanzipationsprozess durchleben. Die wollen endlich aufhören, sich selbst und ihre Umgebung zu belügen und bis zum letzten Atemzug vor aller Welt zu ihrer Beziehung stehen.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Nina und Madeleine bewahren mit allen Mitteln ihr Geheimnis, sie sind einander die Liebe ihres Lebens.
 
Die bitter-zarte Liebesgeschichte wird gleich von zwei Grandes Dames des europäischen Films getragen. Barbara Sukowa und Martine Chevallier.
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