Alamode Film
Irreversibel ("Irréversible", 2002)

Irreversibel im Straight Cut (WA)

Originaltitel
Irréversible
Regie
Gaspar Noé
Darsteller
Monica Bellucci, Vincent Cassel, Albert Dupontel, Jo Prestia, Philippe Nahon, Stéphane Drouot
Kinostart:
Deutschland, am 11.09.2003 bei Alamode Filmdistribution
Kinostart:
Deutschland, bei StudioCanal Germany
Genre
Drama
Land
Frankreich
Jahr
2002
FSK
ab 18 Jahren
Länge
97 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
8,4 (7 User)
Gaspar Noé sorgte 2002 in Cannes für einen Eklat
Alex (Monica Bellucci) und Marcus (Vincent Cassel) erwarten Nachwuchs. Doch als Alex nach einer Party allein nach Hause geht, wird sie brutalst misshandelt und vergewaltigt. Marcus und Alex Exfreund Pierre (Albert Dupontel) begeben sich auf eine blutige Racheaktion. Unfähig mit ihren Gefühlen umzugehen, richten die verzweifelten Männer nach einer Irrfahrt durch die Nacht in einem schwulen Sado-Maso-Club den vermeintlichen Vergewaltiger kurzer Hand hin. Doch der Hass trifft den Falschen...
Die Zeit heilt alle Wunden. Das will man deutschen Kinogängern weiß machen und den wohl kontroversesten Film der letzten Dekade mit eineinhalb Jahren Verspätung heimlich ins Kino schmuggeln. Es grenzt an ein Wunder, dass Gaspar Noés schockierend unerbittlicher Rape-and-Revenge-Schocker überhaupt in hiesige Lichtspielhäuser gelangt. Bei seiner Weltpremiere in Cannes 2002 sorgte das Werk für einen Eklat und wurde von der Zeitschrift Newsweek als der Film gekürt, den die meisten Zuschauer während der Vorführung verlassen haben sollen. Nicht ohne Grund...

Gaspar Noé, bis dato nur durch den kompromisslosen "Seul contre tous" ("Menschenfeind") aufgefallen, bedient keineswegs die abgesteckten Pfade von der Parabel "Die Jungfrauenquelle" bis zur unverstandenen Satire "Muttertag". Das nur auf einem dreiseitigen Entwurf basierende und weitgehend improvisierte Drama wird rückwärts erzählt. Jedoch in einer ästhetischen Kühnheit und Verwegenheit, die Ihresgleichen nicht kennt. Noé hat keine genormte Kunst für den Wohnzimmerschrank des Bildungsbürgers geschaffen, die man selbstzufrieden und gedankenlos rezitiert ohne jemals ihren wirklichen Sinn begriffen zu haben, sondern zwingt einen, sich mit seinen grundlegenden ästhetischen und moralischen Einstellungen auseinander zu setzen.

Lässt man sich auf die Schmerzen ein, die Noés Skalpell im eigenen Denken auslöst, erlebt man eine aufwühlende wie perfekte Choreographie, die auf Ewig unvergessen bleiben wird.
Thorsten Krüger/Komm & Sieh
Alex wird brutalst misshandelt und vergewaltigt. Ihr Freund will sich für das Verbrechen rächen.
 
Bei seiner Weltpremiere sorgt das Werk von Gaspar Noé 2002 für einen Eklat.
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Irreversibel ("Irréversible", 2002)
2024