Nautilusfilm
Heimat Natur (2020)

Heimat Natur

Originaltitel
Heimat Natur
Regie
Jan Haft
Darsteller
Benno Fürmann
Kinostart:
Deutschland, am 15.07.2021 bei polyband Medien
Kinostart:
Schweiz, am 15.07.2021 bei MovieBizFilms
Genre
Dokumentarfilm
Land
Deutschland
Jahr
2020
FSK
ab 0 Jahren
Länge
100 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
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Naturdokumentation von Jan Haft
Die Kegelrobbe sonnt sich wieder an den Stränden des Wattenmeeres, der Wolf erobert sich seinen Lebensraum zurück und auch der in Deutschland beinahe ausgerottete Biber baut an vielen Fluss- und Bachläufen wieder seine Wehre. Wo der Mensch die Gefährdung des Überlebens einiger Tierarten erkannt hat, steuert er erfolgreich dagegen. Ohne die Fangquoten der EU würde sich auch der Ostsee-Hering nicht erholen.

Doch so einfach wie in der Vergangenheit, als die direkten Eingriffe durch hemmungsloses Jagdfieber ganze Spezies ausrotten, wird es nicht sein, die Folgen des Klimawandels auf Flora und Fauna aufzuhalten bzw. die Uhr zurückzudrehen. Nur wenn die Lebensräume noch einigermaßen intakt sind, erobern sich Tiere ihre angestammten Plätze zurück, die etwa vom Tourismus beschlagnahmt werden. Delphine und Wale kehren 2020 an die Küsten zurück, Schildkröten legen ihre Eier an Floridas menschenleeren Stränden und Löwinnen konnten in den Nationalpark Afrikas ungestört vom Geschnatter der Touristen mit ihren Jungen spielen.

Für die Gämsen und Eidechsen in den Höhenlagen der Alpen wird das Überleben ebenfalls mit jedem Tag schwieriger, wenn sich die Gletscher zurückziehen und die Temperatur steigt. In der Ostsee vermehren sich durch die erhöhten Temperaturen Quallen in nie gekanntem Ausmaß und bedrohen das ohnehin schon fragile Ökosystem weiter.
Auf all diese Gefahren weist der Dokumentarfilm hin, der den Bedrohungen der Artenvielfalt stets die Erfolge bei der Erholung der Bestände entgegensetzt. Regisseur Jan Haft ist Alarmismus fremd. Er setzt auf beeindruckende Bilder aus Deutschlands Kulturlandschaften, die in den vergangenen Jahrtausenden entstanden sind, und der wenigen Flecken unberührter Natur, die zwischen Flensburg und der Zugspitze noch bestehen. Er benennt Fehlentwicklungen wie die Trockenlegung der Moore, die große Kohlendioxidmengen speichern könnten und verweist auf die Fehler bei der Wiederaufforstung der Wälder nach dem 2. Weltkrieg. Damals werden schnell wachsende Monokulturen weniger Baumarten gepflanzt, die heute unter der wachsende Hitze leiden und wenn erstmal geschädigt, für den Borkenkäfer ein Festmahl sind.

Jan Haft erklärt solche Zusammenhänge, vertraut aber vorrangig auf seine Bilder von der Schönheit der einheimischen Natur. Wie viele Dokumentationen das machen, arbeitet er sich aus den Alpen in den Norden vor. Doch so richtig wird nie klar, worauf er hinaus will und mit welchem inhaltlichen Alleinstellungsmerkmal dieser Film aus der Vielzahl von Naturfilmen, die gerade über Bildschirme und Leinewände flattern, heraussticht. Er wirkt eher wie ein buntes Bilderbuch mit tollen Bildern für den Schulunterricht, wozu auch der oftmals sehr didaktische Kommentar von Benno Fürmann aus dem Off beiträgt.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Wo der Mensch die Gefährdung des Überlebens einiger Tierarten erkannt hat, steuert er erfolgreich dagegen, manchmal wenigstens.
 
Dokumentarfilm über die Bedrohungen der Artenvielfalt.
Nautilusfilm
Heimat Natur (2020)
2024