Herzogpark

Nikolaus van der Bruck (Heiner Lauterbach mit vollem Haarteil) muss weg. Anwältin Hannah Arndt (Lisa Maria Potthoff), Elisabeth von Lynden (Antje Traue) und Annabella Bernbauer (Felicitas Woll) sind sich einig, dass der skrupellose Bauunternehmer den Tod verdient. Er erpresst die Ladys aus dem alten und neuen Geldadel mit ihrer Vergangenheit oder ihren Schulden. So will er sein neues Bauprojekt in einem Naturschutzgebiet durchzusetzen. Ansonsten lässt er sie auffliegen, ihr luxuriöses Leben im Herzogpark wäre nie mehr dasselbe.

Auch Maria Schreiber (Heike Makatsch) hat noch eine Rechnung mit ihm offen. Sie ist seit zwei Jahren aus dem Knast raus und hat gemeinsam mit zwei Leidensgenossinnen einen Cateringservice aufgebaut. Der hat sich in den Villen einen Namen gemacht. Die Damen servieren auch bei der Benefizveranstaltung von Brucks Frau (Jeanette Hain) zu Gunsten syrischer Geflüchteter, bei der sich die High Society hauptsächlich selbst feiert. Für das mörderische Trio ist die Party die Chance, unauffällig ihren mörderischen Plan in die Tat umzusetzen.

Die Serie bezieht in den ersten drei Folgen ihre Spannung um die Aufdröselung der Beziehungen der vier High-Society-Familien und von deren Geheimnisse. An der Oberfläche sind sie die besten Freunde, hinter ihren Rücken ziehen sie übereinander her. Vor allem mischen sie kräftig auf Kosten der Allgemeinheit mit, um den eigenen Reibach zu sichern.

Marias Geheimnis bleibt dagegen lange im Dunkel, sie ist die stille Beobachterin. In ihr schlummert jedoch auch der Wunsch nach Rache - allerdings will sie dabei nicht ganz so plump vorgehen wie anderen Drei. Das über das Quartett aufgeblätterte Frauen- und Familienbild wirkt etwas antiquiert - von Lynden und Bernbauer haben nie selbst gearbeitet. Arndt dagegen will um jeden Preis Karriere machen, Kinder sind nicht eingeplant. Inhaltlich wurde auch hier einiges verschenkt.

Katharina Dockhorn/Filmreporter.de