Filmwelt Verleihagentur
Alles in bester Ordnung (2021)

Alles in bester Ordnung

Originaltitel
Alles in bester Ordnung
Regie
Natja Brunckhorst
Darsteller
Corinna Harfouch, Daniel Sträßer, Joachim Król, Thomas Krutmann
Kinostart:
Deutschland, am 26.05.2022 bei Filmwelt Verleihagentur
Genre
Komödie
Land
Deutschland
Jahr
2021
FSK
ab 6 Jahren
Länge
96 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
Es gibt noch keine Userkritik!
Regiedebüt von Natja Brunckhorst
Fynn (Daniel Sträßer) gehört zu den Arbeitsnomaden, die für den Job von Ort zu Ort ziehen. Der 32-jährige IT-Spezialist lebt aus dem Rollkoffer. Trotzdem mietet er sich für den Aufenthalt in Köln eine Neubauwohnung, die er eines Abends völlig unter Wasser setzt. Das flüssige Nass bahnt sich unerbittlich seinen Weg in die Wohnung unter ihm. Hier lebt Marlen (Corinna Harfouch) zurückgezogen mit ihren materiellen Erinnerungen, von denen sie sich nicht trennen kann. Die menschenscheue Zahntechnikerin ist ein Messi, was sie auch weiß. Nichts darf bei ihr weggeworfen werden.

In seiner Not quartiert sich Fynn bei Marlen ein. Aus einer Nacht wird ein Dauerzustand für die Zeit der Reparatur der von ihm demolierten Heizung. Durch die Arbeiten droht Marlen weiteres Ungemach: Auch in ihrer Wohnung müssen die Handwerker ran. Das Ausmisten wird zu einem Drahtseilakt, bei dem beide viel über sich lernen und aus ihrem Schneckenhaus kommen.

Die Fronten im Clinch der beiden einsamen Erdenbewohner sind schnell abgesteckt: Fynn lebt nach dem Motto, nur 100 Sachen besitzen zu wollen, Marlen kann sich von nichts trennen. Er zieht durch die Welt, während sie sich einigelt und vor ihr versteckt. Er sitzt am Laptop und ersetzt schmutzige Handarbeit in einer Flaschenabfüllmaschine durch eine Maschine, bei ihr muss jeder Handgriff sitzen. Und nicht zuletzt liebt er den Überblick von oben, während sie sich im Kleinklein verzettelt. Nur eins haben sie gemeinsam: Beide sind einsam.
Pünktlich zum 40. Jahrestag der Premiere von "Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" gibt Natja Brunckhorst mit dem Kammerspiel "Alles in bester Ordnung" nach einem eigenem Drehbuch ihr Regiedebüt. Dass aus dieser Versuchsanordnung ein ansehbarer Film wurde, ist zunächst den beiden Hauptdarstellern zu verdanken, die aus Marlen und Fynn Menschen aus Fleisch und Blut machen. Sie schaffen es auch, charmant gegen die gekünstelten Dialoge anzuspielen. Die sind bis aufs I-Tüpfelchen ausgefeilt und sorgen mit ihrem pointierten Humor für allerhand Lacher, andererseits wirkt die ständige Schlagfertigkeit aller Personen aufgesetzt.

Die Kamera schafft es, Momente voller Magie einzufangen. Auch die liebevoll ausgestattete Wohnung Marlens ist ein Augenschmaus, obwohl sie natürlich mit einer echten Messiwohnung wenig gemein hat. Sie ist ein einfach ein behagliches Zuhause, das keiner gerne verlieren würde.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Die Hauptdarsteller lassen aus den Protagonisten Menschen aus Fleisch und Blut werden.
 
Regiedebüt von Natja Brunckhorst.
Filmwelt Verleihagentur, Lichtblick, Bernd Spauke
Corinna Harfouch, Steffen Will & Daniel Sträßer in "Alles in bester Ordnung" (2021)
2024