Frenetic Films
Rifkin's Festival (2020)

Rifkin's Festival

Originaltitel
Rifkin's Festival
Regie
Woody Allen
Darsteller
Wallace Shawn, Gina Gershon, Louis Garrel, Elena Anaya, Sergi López, Richard Kind
Kinostart:
Deutschland, am 07.07.2022 bei Filmwelt Verleihagentur
Kinostart:
Schweiz, am 30.12.2021 bei Frenetic Films
Kinostart Deutschland
Rifkin's Festival
Genre
Komödie
Land
Spanien, USA, Italien
Jahr
2020
Länge
92 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
4,0 (Filmreporter)
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Woody Allan reflektiert erneut sein Seelenleben
Seine besten Jahre hat Mort Rifkin (Wallace Shawn) lange hinter sich. Der Filmhistoriker ist pensioniert und langweilt sich. Skeptisch folgt er seiner Frau Sue (Gina Gershon) zum Festival von San Sebastian, wo die Produzentin ihre Filme vermarktet und Kontakte pflegt. Den amourösen Avancen des charmanten französischen Regisseurs Philippe (Louis Garrel) kann sie zum Ärger ihres Gatten nicht widerstehen.

Mort flüchtet sich in eingebildete Krankheiten, die von der attraktiven Ärztin Jo Rojas (Elena Anaya) schnell kuriert werden. Er genießt das Zusammensein mit ihr, bei einem Ausflug in die Umgebung der Stadt entspinnt sich ein luftiger Sommerflirt. Mort fühlt sich mindestens 30 Jahre jünger. Er lebt die Ereignisse in seinen Träumen weiter, die auffallend den Filmklassikern der 1960er Jahren ähneln und Christoph Waltz einen unfreiwillig komischen Cameoauftritt als Tod in Anlehnung an Ingmar Bergmans "Das siebente Siegel" verschaffen.
Eine Komödie von Woody Allen ist wie immer ein Spiegelbild von Woody Allens Seelenleben. Der Altmeister bekundet, dass er wohl am Set sterben werde. Innerlich fühlt er vielleicht, dass seine Epoche zu Ende geht. Wehmütig beklagt er die Kommerzialisierung der internationalen Filmfestivallandschaft und des Geschäfts bei seinem Blick durchs Schlüsselloch auf die Welt der Käufer und Einkäufer, die über das Schicksal eines Films entscheiden. Dies wirkt unfreiwillig wie eine Reminiszenz an die untergegangene Welt der Rummelplätze der internationalen Filmszene vor der Corona-Pandemie.

Wie stets bei Allen wird viel diskutiert und auch ein wenig philosophiert. Allein ist ihm der Biss abhanden gekommen. Die Dialoge sind weitgehend fade, die Handlung wirkt schnell und lieblos zusammengeschustert. Die Handlung ist zu voraussehbar. Nur ab und an schimmert der alte Allen durch. Letztlich ist es wohl Zeit to say good bye, Wood Allen. Bevor seine lauen Spätwerke die Erinnerung an seine frühen Meisterwerke überdecken.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Seine besten Jahre hat Mort Rifkin lange hinter sich. Der Filmhistoriker ist pensioniert und langweilt sich.
 
Die Filme Woody Allens sind immer Spiegelbilder von seiner eigenen Psyche und Befindlichkeit.
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