Icestorm Revolution
Martín (Hache)

Martín (Hache)

Originaltitel
Martín (Hache)
Regie
Adolfo Aristarain
Darsteller
Dominique Clément, Joaquin A. Colmenares, Rodrigo Fresán, Claudia Gallegos, Martina Gowland, Mercedes Halfon
Medium
DVD
Im Handel ab
18.09.2009 bei WVG Medien
Kinostart Deutschland
Martín (Hache)
Genre
Drama
Land
Spanien, Argentinien
Jahr
1997
FSK
ab 16 Jahren
Länge
126 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
0,0 (1 User)
Extras: Trailer
Intelligentes Drama über Vater-Sohn-Beziehung
Der 19-jährige Martín (Juan Diego Botto) wird von allen "Hache" gerufen. Gemeinsam mit seiner geschiedenen Mutter und deren neuer Familie lebt er in Buenos Aires. Zur Schule geht er nicht, ebenso wenig hat er eine berufliche Ausbildung, die ihm eine Perspektive im Leben bieten würde. Er genießt die Straße und lebt in den Tag hinein. Als ihn ein Drogenexperiment an den Rand des Todes führt, reist sein schockierter Vater (Federico Luppi), ein Schriftsteller, aus Madrid an, um seinen Sohn erstmals nach fünf Jahren wieder zu sehen. Da niemand so genau weiß, ob es sich bei dem Vorfall um einen Unfall oder einem versuchten Selbstmord handelte, und da es im Leben der Mutter sowieso keinen Platz für Hache gibt, nimmt ihn sein Vater mit nach Madrid. Dort erwarten ihn Alicia (Cecilia Roth), die deutlich jüngere Geliebte seines Vaters und der Gelegenheitsschauspieler Dante (Eusebio Poncela). Die beiden versuchen die offensichtlichen Schwierigkeiten zwischen Vater und Sohn zu überbrücken, und vor allem Haches Leben mit neuem Lebensmut und Frohsinn zu füllen.
Der routinierte Filmemacher Adolfo Aristarain entspinnt in "Martín (Hache)" einen Film, dessen Handlung sich vor allem über intelligent geführte, tiefgründige Dialoge entfaltet. Die Geschichte konzentriert sich auf die vier Protagonisten, deren Charakterisierung im Verlauf der Handlung immer klarere Züge annimmt. Sie präsentieren sich als Gefangene ihrer eigenen Handlungen. Trotz halbherziger Versuche, aus ihrem derzeitigen Leben auszubrechen, kehren sie immer wieder reumütig zum Ausgangspunkt zurück. Der hervorragenden Schauspielleistung der Akteure ist es zu verdanken, dass in keinem Moment Langeweile aufkommt. Im Gegenteil. Die Dialoge fesseln und schüren die Spannung bis zum entscheidenden Finale. Dabei begeht der Regisseur nicht den Fehler, alles bis ins kleinste Detail mit Worten beschreiben zu wollen. Viele Gefühle werden nur angedeutet und damit der Interpretationsfähigkeit des Publikums freien Lauf gelassen. "Martín (Hache)" wurde auf internationalen Festivals mit zahlreichen Preisen bedacht, unter anderem erhielt die grandios agierende Cecilia Roth 1998 den Goya für die beste weibliche Schauspielleistung.
Andrea Niederfriniger, Filmreporter.de
Icestorm Revolution
Martín (Hache)
2024