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Jackie Brown (Special Edition)
Tod eines großen Krimischriststellers
Elmore Leonard stirbt 87-jährig
Der US-amerikanische Schriftsteller und Drehbuchautor Elmore Leonard ist tot. Er starb laut einer Mitteilung auf seiner Website am gestrigen Dienstag, den 20. August 2013 im Kreise seiner Familie in Detroit an den Folgen eines Schlaganfalls. Er wurde 87 Jahre alt.
21. Aug 2013: Leonard gehört zu den bedeutendsten Krimiautoren der US-amerikanischen Literaturgeschichte. Als Autor wird er erst Anfang der 1980er Jahre entdeckt. Die Tageszeitung New York Times bezeichnet ihn später als den 'vielleicht besten Krimiautor aller Zeiten'. Das deutsche Nachrichtenmagazin Der Spiegel nennt ihn 'einen der größten Schriftsteller überhaupt'. Auch Hollywood, schätzt den Schriftsteller von Menschen und Milieus sehr. Die Traumfabrik verfilmt mehr als zwei Dutzend seiner Western- und Kriminalromane und engagiert ihn als Drehbuchautor mehrerer Filme.

Leonard beginnt seine Laufbahn Anfang der 1950er als Autor von Westerngeschichten. Da der Erfolg lange auf sich warten lässt, arbeitet er nebenbei als Werbetexter. Erst die Verfilmung seines Westernromans "Hombre" ("Man nannte ihn Hombre") mit Paul Newman in der Hauptrolle macht Leonard finanziell unabhängig, sodass er sich fortan ganz dem Schreiben von Romanen widmen kann.

Nachdem die Popularität des Westerngenres abebbt, verlegt er sich auf das Verfassen von Thriller- und Kriminalromanen. 1925 in New Orleans geboren, wächst Leonard in Detroit auf. Auch wenn er sich der 'Motor City' verbunden fühlt und viele seiner Romane dort ansiedelt, ist er nie der Chronist der Stadt. Vielmehr interessiert er sich für den Menschen und sein Milieu, wobei er sich auch hier nicht auf bestimmte Typen und soziale Nischen beschränkt.

Leonards Augenmerk auf Charakter und deren soziales Umfeld sowie seine besondere literarische Technik, bei der er alles Überflüssige und Ornamentale weg- und nur den Kern von Geschichte und Figuren übriglässt, macht ihn zu einem 'filmischen' Schriftsteller.

Bereits in den 1950er Jahren werden Leonards Westernromane Gegenstand von Verfilmungen. So basieren Budd Boettichers Klassiker "Um Kopf und Kragen" und Delmer Daves' "Zähl bis drei und bete" auf zwei seiner Geschichten. Zu den bekanntesten Verfilmungen gehören jedoch die in den 1990er Jahren. In Barry Sonnenfelds von der Kritik hochgelobter Satire "Schnappt Shorty" verkörpert John Travolta einen Kredithai, der in Hollywood Fuß fasst. Zu einem Kultfilm avanciert auch Quentin Tarantinos mit Samuel L. Jackson und Robert De Niro besetzte Blaxploitation-Hommage "Jackie Brown", die auf Leonards Roman "Rum Punch" basiert. Steven Soderbergh veredelt seinen gleichnamigen Roman zu dem Thriller "Out Of Sight" und festigt damit gleichzeitig die Karriere George Clooneys.

Leonard dient nicht nur als Vorlagen-Autor, sondern schreibt auch selber Drehbücher. 1972 verfasst er das Skript zum Western "Sinola" mit Clint Eastwood in der Hauptrolle. Zwei Jahre später wird sein Drehbuch zu "Das Gesetz bin ich" verfilmt. Abel Ferrara verfilmt 1989 "Hexenkessel Miami", der auf Leonards gemeinsam mit James Borrelli verfasstes Drehbuch basiert.

Auch für das Fernsehen ist Leonard immer wieder als Autor tätig. 1980 verfasst er das Drehbuch zum TV-Western "High Noon, Part II: The Return of Will Kane", der die Geschichte von Fred Zinnemanns Genre-Klassiker "12 Uhr Mittags" weitererzählt. Für den Sender NBC schreibt er das Skript zum Western "Desperado - Ritt in die Hölle". Darüber hinaus dienen seine Geschichten auch als Vorlagen von Fernsehserien, wie zum Beispiel "Justified", die auf einer von Leonards Novellen beruht.
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2024