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Jean-François Martin/Ricore Text
Joaquin Phoenix
Gegen die Voreingenommenheit der Gesellschaft
Joaquín Phoenix plädiert für Toleranz
In Spike Jonzes Oscar-prämierter Science-Fiction-Romanze "Her" verkörpert Joaquin Phoenix einen einsamen Schriftsteller, der sich in die Stimme seines Betriebssystems verliebt. Ungewöhnlich? Laut Phoenix ganz und gar nicht. Im Interview für die April-Ausgabe des Modemagazins Vogue plädiert der Hollywood-Rebell für mehr Toleranz in Beziehungsfragen und alternativen Lebensweisen.
25. Mär 2014: 'Ich wehre mich dagegen, dass alles gleich als Bedrohung abgestempelt wird', sagte der 39-Jährige. 'Kürzlich habe ich zum Beispiel eine Dokumentation über Leute angeschaut, die Beziehungen mit Puppen führen. Sie werden von der Gesellschaft ausgelacht - aber wer sind wir, dass wir anderen vorschreiben, wie ihr Liebesleben auszusehen hat? Ich persönlich freue mich für jeden, der es schafft, glücklich zu werden. Wie und mit wem, ist völlig egal.'

Generell ist der Charakter-Darsteller auf Schubladendenken nicht gut zu sprechen. Auch die Tatsache, dass er immer wieder mit Schauspiel-Ikone Marlon Brando verglichen wird, ist für ihn alles andere als schmeichelhaft: 'Mir geht jeder Wettbewerb, jeder Vergleich auf die Nerven, nicht nur in Hollywood', so Phoenix.

'Wohin du schaust, werden Rangordnungen aufgestellt, und das Publikum will auf der Seite der Sieger sein. Nehmen Sie die elenden Casting-Sendungen, nehmen Sie die Oscars. Warum diskutiert überhaupt jemand, ob "Her" besser oder schlechter ist als Film XY? […] Ich verstehe nicht, warum wir uns gegeneinander positionieren, obwohl jeder sein verdammt Bestes zu liefern versucht.'

2008 verblüffte Phoenix die Öffentlichkeit, indem er überraschend seinen Rückzug aus der Filmbranche ankündigte. Das Ganze entpuppte sich als Experiment, das letztlich in der Aufsehen erregenden Dokumentation "I'm Still Here" mündete.

Gegenüber Vogue bekräftigte Phoenix, dass er ein abruptes Ende seiner Schauspielkarriere noch immer für möglich hält: 'Die Option ist nicht vom Tisch', so der Schauspieler. 'Ich rege mich zwar nicht mehr über Dinge auf, die ich ohnehin nicht ändern kann, aber es ist auch nichts mit Blut unterschrieben'. Derzeit sei er durch Qualität verdorben. Würden eines die Angebote eines Tages ausblieben, würde er was anderes machen.
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