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Karlheinz Böhm synchronisiert Pixars "Oben"
Tod eines großen Schauspielers und Philanthropen
Karlheinz Böhm nach langer Krankheit gestorben
Die Rolle Kaiser Franz Josephs in den "Sissi"-Filmen machen ihn berühmt und behindern seine Karriere. Nun ist Karlheinz Böhm nach langer Krankheit in seinem Haus in Grödig bei Salzburg gestorben. In den letzten Jahren seines Lebens hat sich der Schauspieler vor allem karitativ betätigt. Er wurde 86 Jahre alt.
30. Mai 2014: Böhm wird am 16. März 1928 als Sohn des berühmten Dirigenten Karl Böhm und der Sopranistin Thea Linhard in Darmstadt geboren. Nach dem Abitur studiert er zunächst ein Semester Germanistik an der Grazer Universität, dann ein Semester Kunstgeschichte an der Universität Rom. 1948 wird er Regieassistent bei Karl Hartl, ein Jahr später nimmt er Schauspielunterricht an der Schauspielschule des Wiener Burgtheaters, wo er auch seine Karriere beginnt. Weitere Stationen seiner Laufbahn sind Bühnen in Zürich, München, Frankfurt am Main, Berlin und Düsseldorf.

In den 1950er Jahren wird Böhm einer der populärsten deutschsprachigen Schauspieler. Seine Hauptrolle in den "Sissi"-Filmen ist Segen und Fluch zugleich. Wie seine Partnerin Romy Schneider versucht er immer wieder, das klebrig-süße Image loszuwerden. Er geht ins Ausland, spielt mit anerkannten Autoren-Regisseuren. Seine schauspielerische Qualität beweist er in der Rolle eines psychopathischen Mörders in Michael Powells provokantem Psychothriller "Augen der Angst". In den folgenden Jahren versucht er sich an einer Karriere in Hollywood und führt auch Regie.

In den 1970er Jahren ist Karlheinz Böhm in mehreren Filmen von Rainer Werner Fassbinder zu sehen. In "Martha" knüpft er mit der Rolle eines sadistischen Ehemannes an den umstrittenen Auftritt in "Augen der Angst" an. Auch in "Faustrecht der Freiheit", "Fontane Effi Briest" und "Mutter Küsters' Fahrt zum Himmel" überzeugt er als Charakterdarsteller.

Nachdem Böhm während einer Kur in Kenia mit der Armut in dem afrikanischen Land konfrontiert wird, beschließt er, sich nachhaltig sozial zu engagieren. Legendär ist in diesem Zusammenhang sein Auftritt in der Fernsehsendung "Wetten, dass..?". Darin wettet er mit Moderator Frank Elstner, dass 'nicht einmal ein Drittel' der Zuschauer eine Mark für notleidende Menschen spenden würden. So kommt ein Millionenbetrag zusammen.

Böhm verlässt Ende der 1970er Jahre das Filmgeschäft, um sich nur noch seinen sozialen Projekten zu widmen. 1981 gründet er dafür die Hilfsorganisation Menschen für Menschen. 'Mit Karlheinz Böhm verliert die Welt einen mutigen Visionär und unerbittlichen Kämpfer für Gerechtigkeit', erklärte die Stiftung am heutigen Freitag. Sie wird in den letzten Jahren von Böhms äthiopischen Frau Almaz geleitet. Im Dezember 2013 gibt sie den hauptamtlichen Vorstandsvorsitz ab, um sich um ihren kranken Mann zu kümmern.
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2024