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Nighthawks Pictures
Götz George (Maria an Callas)
Tod eines Ausnahmeschauspielers
Götz George mit 77 Jahren gestorben
Trauer um einen der bedeutendsten deutschen Schauspieler. Götz George ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Wie seine Agentin am gestrigen Sonntagabend mitteilte, starb der Charakterdarsteller bereits am 19. Juni nach einer kurzen Krankheit.
27. Jun 2016: 'Götz George hat sich eine Verabschiedung im engsten Kreis gewünscht', heißt es in der Mitteilung. Von weiteren Nachfragen solle aus Rücksicht auf die Privatsphäre der Familie abgesehen werden. Wie das Boulevardblatt Bild am gestrigen 26. Juni 2016 berichtet, sei George bereits in Hamburg beigesetzt worden.

Der Sohn des bedeutenden, bis heute umstrittenen Charakterdarsteller Heinrich George und der Schauspielerin Berta Drews steht bereits mit elf Jahren auf der Theaterbühne. Seinen Durchbruch vor der Kamera hat er Ende der 1950er Jahre mit Wolfgang Liebeneiners Romanze "Jacqueline", für die er mit mehreren Preisen ausgezeichnet wird, darunter der Deutsche Filmpreis als bester Nachwuchsdarsteller.

In den 1960er Jahren arbeitet George wiederholt mit Wolfgang Staudte zusammen, mit dem er die hochgelobten Dramen "Kirmes" und "Herrenpartie" dreht. Einem breiten Publikum wird er mit den Karl-May-Verfilmungen bekannt. Fernsehgeschichte schreibt der Ausnahmeschauspieler mit der "Tatort"-Reihe um den ruppigen Kommissar Horst Schimanski. Von 1981 bis 2013 spielt er den populären Charakter in 29 Folgen und zwei Kinofilmen.

In den 1990er Jahren sorgt George mit Helmut Dietls Gesellschaftssatire "Schtonk!" für Aufsehen, die den Skandal um die Veröffentlichung der vermeintlichen Hitler-Tagebücher im Nachrichtenmagazin Stern persifliert. Die Rolle seines Lebens spielt der Schauspieler in Romuald Karmakars Drama "Der Totmacher", in dem er den homosexuellen Massenmörder Fritz Haarmann verkörpert. Für seinen denkwürdigen Auftritt erhält er 1995 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig den Darsteller-Preis.

Im Jahr 2007 wird George für sein Lebenswerk mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet, sieben Jahre später erhält er das Bundesverdienstkreuz. Vor knapp zwei Jahren, kurz nach seinem Auftritt in "George", einem Film über seinen legendären Vater Heinrich, kündigt er seinen Rückzug vom Filmgeschäft an. 'Ein willkommener und schöner Schlusspunkt', sagt er damals im Interview mit dem Nachrichtenmagazin Westdeutsche Allgemeine Zeitung. 'Ich möchte gerne nach 65 arbeitsreichen Jahren Feierabend machen'. Er müsse sich entscheiden, fügte er hinzu: 'Stress oder Leben'.
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2024