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Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
Terry Gilliam
Problemfilm nach jahrzehnterlanger Arbeit endlich im Kasten
Geschafft: Terry Gilliam hat "The Man Who Killed Don Quixote" abgedreht
Kaum ein zweites Filmprojekt hatte so große und vor allem: langanhaltende Schwierigkeiten in der Produktionsphase als ""The Man who killed Don Quixote". 30 Jahre fast befand sich das Projekt in der Schwebe, doch nun ist es geschafft. Meisterregisseur Terry Gilliam hat die Dreharbeiten zur Science-Fiction-Komödie endlich abgeschlossen.
06. Jun 2017: Das teilte der Regisseur sichtlich erleichtert auf seinem Profil des sozialen Netzwerks Facebook mit. "Sorry für das lange Schweigen", schreibt der US-amerikanisch-britische Filmemacher am 4. Juni. "Ich war beschäftigt, den Lastwagen zu beladen, nun mache ich mich auf den Weg nach Hause. Nach 17 Jahren haben wir die Dreharbeiten von "The Man who killed Don Quixote" abgeschlossen."

Gilliam begann bereits im Jahr 1989 mit der Arbeit am Film. 2000 war die erste Klappe gefallen, damals noch mit Johnny Depp in einer tragenden Rolle. Aufgrund diverser Schwierigkeiten, unter anderem ein Herzinfarkt des einstigen Hauptdarstellers Jean Rochefort, musste die Arbeit jedoch immer wieder unterbrochen werden. Im Lauf der Zeit waren Darsteller wie Ewan McGregor, Robert Duvall, Jack O'Connell und John Hurt für unterschiedliche Rollen vorgesehen. Die zahlreichen Turbulenzen des Projekts wurden vor 15 Jahren in der Dokumentation "Verloren in La Mancha" thematisiert.

Nun ist der Film im Kasten, doch die Hürden sind damit noch nicht überwunden. Laut Hollywood Reporter befinden sich die Verantwortlichen im Rechtestreit mit der Produzentenlegende Paulo Branco, der behauptet, der eigentliche Rechteinhaber von "The Man who killed Don Quixote" zu sein. In einem Interview mit dem Filmblatt hatte er das Projekt einst als "illegal" bezeichnet, da man hinter seinem Rücken daran gearbeitet hätte. Die Produzenten weisen die Behauptungen Brancos als "lächerlich" zurück.

"The Man who killed Don Quixote" ist von dem berühmten Roman "Don Quijote" von Miguel de Cervantes inspiriert und erzählt die Geschichte eines alten Mannes, der überzeugt ist, Don Quixote zu sein. In einem Werbefachmann glaubt er, seinen treuen Knappen Sancho Panza zu erkennen. Gemeinsam machen sie sich auf zu einem absurden Abenteuer, das sie über die Zeiten zwischen dem 17. und dem 21. Jahrhundert führt.

"Don Quixote ist ein Träumer, ein Idealist, ein Romantiker, der die Begrenzungen der Realität nicht hinnehmen will und ungeachtet aller Rückschläge weitermacht", wird Regisseur Gilliam vom Brancheblatt Deadline aus einer Pressemitteilung zitiert. Es ist eine Charaktereigenschaft, mit der sich der Filmemacher durchaus identifiziert. Man habe so lange an dem Film gearbeitet, dass die Vorstellung, ihn fertiggestellt zu haben, ziemlich "surreal" anmutet, so Gilliam. "Jeder vernünftige Mensch hätte schon vor Jahren aufgegeben, doch manchmal setzen sich dickköpfige Menschen am Ende durch […]"

Gilliam hat an der Seite von Tony Grisoni auch das Drehbuch zu "The Man who killed Don Quixote" geschrieben. In den Hauptrollen sind Jonathan Pryce als Don Quixote sowie Adam Driver als vermeintlicher Sancho Panza zu sehen. Ferner gehören Olga Kurylenko und Stellan Skarsgård zur Besetzung.

Amazon Studios hat sich die Kinorechte für die USA, Kanada und Großbritannien gesichert. Telemünchen wird die Science-Fiction-Komödie in Deutschland in die Kinos bringen. Die Starttermine stehen noch nicht fest.
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2024