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Academy of Motion Picture Arts and Sciences
Peter Jackson mit einem von elf erbeuteten Oscars
Überraschungsarme Krönung des Königs
Abräumer Herr der Ringe
Es war die große Nacht für Peter Jackson, den "Herrn der Ringe". Bei der 76. Oscarverleihung errang "Die Rückkehr des Königs" sensationelle elf Academy Awards, darunter die Preise für den besten Film, die beste Regie und das beste adaptierte Drehbuch. Auch "Lost in Translation" und "Master & Commander" gehörten zu den Gewinnern des Abends. Die beiden deutschen Hoffnungen gingen indes leer aus.
01. Mär 2004: Das hat es in der Geschichte der Academy Awards noch nie gegeben: Als erster Film überhaupt konnte "Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs" jede Nominierung in einen Oscar verwandeln. Mit seinen elf Oscars stellt der dritte Teil der "Herr der Ringe"-Trilogie außerdem den Rekord von "Ben Hur" und "Titanic" ein - kein anderer Film wurde von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences in so vielen Bereichen ausgezeichnet wie diese drei Blockbuster. Peter Jackson selbst darf für seine Leistungen als Regisseur, Produzent und Drehbuchautor gleich drei Oscar-Statuen mit nach Hause nehmen. Vor ihm gelang dieses Kunststück nur den Kollegen Billy Wilder, Francis Ford Coppola und James L. Brooks. Das Fantasy-Epos bekam zudem die Oscars für Art Direction, Kostüm, Make-up, Musik-Score, Song, Schnitt, Sound und visuelle Effekte.

Trotz der überwältigenden Dominanz der monumentalen Tolkien-Verfilmung wurden auch die meisten anderen Oscar-Favoriten ausgezeichnet. So freute sich Sofia Coppola über die Auszeichnung für das beste Original-Drehbuch zu "Lost in Translation", Renée Zellweger bekam den Academy Award als beste Nebendarstellerin für "Unterwegs nach Cold Mountain", Peter Weirs "Master & Commander" gewann immerhin in den Kategorien Kamera und Tonschnitt. Für ihre Leistungen in Clint Eastwoods "Mystic River" wurden Sean Penn als Hauptdarsteller und Tim Robbins als Nebendarsteller belohnt, Charlize Theron ("Monster") bekam wie erwartet den Oscar für die beste weibliche Hauptrolle. Ihre körperliche Transformation zur dicken, unattraktiven Prostituierten brachte ihr im magersüchtigen Hollywood großen Respekt ein. Von den Top-Kandidaten im Rennen um die goldenen Trophäen ging allein Gary Ross' Pferderenndrama "Seabiscuit" leer aus.

Dass der Oscar für den besten animierten Film wurde an Andrew Stanton für die Pixar-Produktion "Findet Nemo" ging, war wohl weder für die Juroren noch für das Fachpublikum eine Überraschung. Den Preis für den besten fremdsprachigen Film gewann der Kanadier Denys Arcand für sein französischsprachiges Drama "Die Invasion der Barbaren", als bester Dokumentarfilm wurde "Fog of War" von Errol Morris und Michael Williams prämiert. Das Überraschendste an der diesjährigen Oscar-Zeremonie im Kodak Theatre war schlicht und ergreifend: keine Überraschungen!
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Stars
Denys Arcand Andrew Stanton Gary Ross Charlize Theron Tim Robbins Sean Penn Clint Eastwood Peter Weir Renée Zellweger Sofia Coppola James L. Brooks Francis Ford Coppola Billy Wilder Peter Jackson
2024