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Oliver Stone
Hollywood Insider Nr. 16 - Neues aus der Traumfabrik
Zurück in die Zukunft
Noch mehr Historienschinken: Hollywood setzt auf Piraten, Kreuzritter und Samurai. Außerdem: Wie die Traumfabrik zur Zeitmaschine wird und wie sich Russell Crowe um seine Oscar-Chancen schimpfte.
05. Mär 2002: Hollywoods Rückkehr zu Historienfilmen - siehe "Alexander" von Oliver Stone, "The Last Samurai" von Edward Zwick und das geplante Western-Epos von Mike Newell - lässt auch Jerry Bruckheimer nicht kalt: Der Starproduzent ("Pearl Harbor") möchte "PIRATES OF THE CARIBBEAN" auf Leinwand bringen. Das Publikum kennt diesen Titel bisher schon als Attraktion einiger Disney-Themenparks. An einer Neufassung des Drehbuchs wird derzeit gearbeitet, ein Regisseur für den aufwändigen Piratenfilm muss noch gefunden werden.

Die Twentieth Century Fox ist schon ein wenig weiter: Das Studio hat Regielegende Ridley Scott ("Gladiator", "Black Hawk Down") für einen großen Film über die Kreuzzüge des 11. Jahrhunderts gewonnen. Die Dreharbeiten sollen Anfang 2003 beginnen, so dass Scott aus Zeitgründen wohl nicht als Regisseur für den geplanten fünften "Alien"-Film in Frage kommt.

Auch MGM und Miramax suchen nach alten Stoffen, sind dabei jedoch nicht besonders kreativ. Vorgesehen ist ein weiteres Remake des Kurosawa-Klassikers "DIE SIEBEN SAMURAI". Hollywood hat das vielfach preisgekrönte Japan-Epos bereits 1960 in John Sturges' Western "Die Glorreichen Sieben" sehr erfolgreich amerikanisiert. Unklar ist noch, in welcher Zeit der neue Streifen angesiedelt werden soll.

<div align="center">Hollywood: Zeitreisen liegen wieder voll im Trend


Zeitreisen sind in der Traumfabrik so aktuell wie nie zuvor. In James Mangolds Filmromanze "Kate & Leopold" (D-Start: 25.4.02) wird Meg Ryan (Kate) im New York unserer Tage von Hugh Jackman (Leopold) besucht. Auch der ist ein New Yorker, kommt allerdings aus dem Jahr 1876.

Zugegeben: Den belanglos-federleichten Film kann man getrost vergessen, zumal es zahlreiche Alternativen gibt. Zum Beispiel "The Time Machine" (D-Start: 21.3.02) von Simon Wells, dem Urenkel des legendären Science-Fiction-Autors H.G. Wells, der auch die weltberühmte Buchvorlage schrieb. Das effektvolle Spektakel zeigt Guy Pearce ("Memento") bei einer abenteuerlichen Reise in die ferne Zukunft unseres Planeten. Der Roman wurde schon einmal 1960 mit Rod Taylor in der Hauptrolle verfilmt.

Um Zeitreisen geht es auch in der Teen-Komödie "CLOCKSTOPPERS" (D-Start: 27.6.02). Girlie-Schwarm Jesse Bradford (22) spielt in dem Action-Streifen einen Schüler, der in den Besitz eines Geräts gelangt, mit dem er die Zeit quasi stillstehen lassen kann. Regie führt Jonathan Frakes, den Trekkies als Commander Riker aus der Serie "Star Trek: The Next Generation" kennen.

Das Thema Zeitreisen ist damit aber noch nicht abgehakt: Frances O'Connor ("A.I. Artificial Intelligence") und Paul Walker ("The Fast & The Furious") haben unlängst für das Sci-Fi-Abenteuer "TIMELINE" unterschrieben. Altmeister Richard Donner (71) führt Regie, als Vorlage dient der gleichnamige Roman von Michael Crichton. Der Film handelt von einer Gruppe Jung-Archäeologen, die im Frankreich des 14. Jahrhunderts landen.

<div align="center">Russell Crowe: Zu späte Reue?


Die Oscar-Propheten sind sich einig: Russell Crowe hat seine Chancen auf den Preis als bester Hauptdarsteller mutwillig verspielt. Grund: Nach der Verleihung der britischen Filmpreise hatte der 37-jährige Australier den Fernsehproduzenten Malcom Gerrie an die Wand gedrückt, tätlich bedroht und unflätig beschimpft, weil er Crowes Dankesrede bei der BBC-Übertragung abgekürzt hatte.

Nach dem rüpelhaften Auftritt flog Crowe weiter zur australischen Premiere von "A Beautiful Mind", gab sich den Medien gegenüber jedoch uneinsichtig. "Ich habe mir nichts vorzuwerfen", verkündete er immer wieder - und versetzte Hollywood damit in Angst und Schrecken. Dort sorgt man sich um die Gewinnaussichten der für acht Oscars nominierten Filmbiographie über den schizophrenen Mathematiker John Nash. Regisseur und Produzent Ron Howard wurde deshalb mit dem Krisenmanagement beauftragt, und siehe da: Am Samstag rief der Superstar den Fernsehmann ganz "überraschend" an, um sich kleinlaut bei Gerrie zu entschuldigen. Der konziliante Anruf wurde im Wortlaut selbstverständlich einer englischen Zeitung zugespielt, so dass in Hollywood nun auch der letzte Oscar-Wähler weiß, dass Crowe für sein unmögliches Verhalten späte Reue zeigt.

Trotz Crowes Kehrtwende gilt inzwischen Denzel Washington als Favorit für den Oscar als bester Hauptdarsteller - und zwar nicht nur wegen der sehenswerten Darbietung im Thriller "Training Day", sondern auch für sein Lebenswerk: Washington ist in diesem Jahr bereits zum fünften Mal für einen Oscar nominiert. 1990 gewann er die Auszeichnung als bester Nebendarsteller in Edward Zwicks Historiendrama "Glory".

Aus Hollywood berichtet Rico Pfirstinger für Ricore Medien.
Von Rico Pfirstinger/Filmreporter.de
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