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Metropolis
Premiere der restaurierten "Metropolis"-Fassung
Fritz Langs Stummfilmklassiker lebt
Am 12. Februar 2010 wird die restaurierte Fassung von Fritz Langs Stummfilmklassiker "Metropolis" im Rahmen der 60. Internationalen Filmfestspiele Berlin im Friedrichspalast uraufgeführt. Die Galaveranstaltung wird vom Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter der Leitung von Dirigent Frank Strobel begleitet. Die Musik basiert auf der 1927er Originalpartitur von Gottfried Huppertz.
29. Okt 2009: "Der Film "Metropolis" ist einer der Klassiker der Filmgeschichte, der Maßstäbe für die gesamte Filmkunst weltweit gesetzt hat. Die UNESCO hat auch aus diesem Grund "Metropolis" als ersten Film überhaupt in das Register Memory of the World aufgenommen. Er steht symbolisch für die Tradition und die hohe Qualität des deutschen Filmerbes, dessen Bewahrung für uns einen hohen Stellenwert besitzt. Deshalb war es mir sehr wichtig, die Vervollständigung von "Metropolis" zu ermöglichen und damit eine große Lücke im Filmerbe Deutschlands zu schließen", so Kulturstaatsminister Bernd Neumann, der bei der Berliner Premiere ebenfalls anwesend sein wird.

Über viele Jahrzehnte galten große Teile des Films als verschollen. Schließlich fanden im Jahr 2008 Filmkritiker Fernando Martín Peña und die Direktorin des Museo del Cine in Buenos Aires, Paula Félix-Didier, in ihrem Archiv ein 16-mm-Dup-Negativ. Umgehend informierten sie die deutschen Behörden. Das Negativ wurde in den 1970er Jahren von einer stark abgenutzten, argentinischen 35mm-Verleihkopie gezogen. Mit diesem Fund war es möglich, Fritz Langs "Metropolis" um die fehlenden Stellen zu erweitern und zu restaurieren. Das Restauratoren-Team bestehend aus Anke Wilkening, Martin Koerber und Frank Strobel weist jedoch darauf hin, dass trotz modernster Restaurierungstechnik der Unterschied der entdeckten Teile mit einer Länge von mehr als 30 Minuten immer sichtbar sei.

Die Zerstörung von "Metropolis" begann bereits kurz nach der Uraufführung im Jahre 1927 im Berliner Ufa-Palast am Zoo. Da dem Film an den Kinokassen kein Erfolg beschieden war, veröffentlichte man wenig später eine verkürzte Fassung, die ebenfalls erfolglos war. Dieser Fassung fehlten wichtige Szenen. So waren über Jahre nur ein Originalnegativ sowie Kopien der gekürzten Fassung aus dem deutschen und internationalen Vertrieb im Umlauf. In den 1970er Jahren wurde schließlich von der mittlerweile stark beanspruchten Nitrokopie eine Sicherheitskopie auf 16-mm-Negativ gezogen und das leicht entflammbare Original vernichtet. Diese Sicherheitskopie ist laut heutigen Maßstäben nicht sachgemäß behandelt worden, sodass man mit erheblichen Qualitätseinbußen rechnen muss.
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