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Jean-François Martin/Ricore Text
Madonna
Hollywood-Stars gegen den Krieg
Madonna mit Uniform und Handgranate
Madonna ist's auf ihre ganz eigene Art gegen den Krieg aktiv: mit Uniform und Handgranate: In einem Video für ihr neues Album "American Life" geht das "Material Girl" direkt zum Angriff über. Ihr Ziel: Präsident Bush und seine Irak-Politik.
18. Feb 2003: Das blutige Ergebnis zeigt unter anderem Models in Tarnuniformen, während die Sängerin sich als Granatenwerferin betätigt. Damit reiht sich der Superstar in die wachsende Zahl von prominenten Amerikanern ein, die einen Irak-Krieg ablehnen.

So ging während der Berlinale auch Dustin Hoffman scharf mit der Irak-Politik seines Präsidenten ins Gericht. Kollegin Susan Sarandon wettert seit langem lautstark gegen die Kriegsvorbereitungen. Im Dezember sorgte Sean Penn mit seinem Irak-Besuch für Schlagzeilen. Als Quittung für den von vielen seiner Landsleute als "unpatriotisch" empfundenen Abstecher will der Schauspieler eine ihm fest zugesagte Kinorolle nicht bekommen haben. Penn hat den zuständigen Produzenten nun verklagt.

Die vor einem Jahr ins Leben gerufene Anti-Kriegsbewegung "Not in Our Name" schaltet regelmäßig Anzeigen in großen US-Tageszeitungen und sammelte mehr als 45 000 Unterschriften gegen einen Krieg. Zu den Unterzeichnern gehören Hollywoodgrößen wie Robert Altman, Marisa Tomei und Oliver Stone. Matt Damon, Kim Basinger und Helen Hunt wiederum schickten einen Brief mit mehr als hundert Promi-Unterschriften an das Weiße Haus.

Bei Friedensdemos marschieren prominente Stars an der Spitze, allen voran Martin Sheen, der in der TV-Serie "West Wing" einen (natürlich liberalen) US-Präsidenten spielt. Robert Redford nutzte im Januar die Eröffnung seines Sundance-Filmfestivals als Forum für Kritik am Washingtoner Kurs, und Viggo Mortensen aus "Der Herr der Ringe - Die Gefährten" trug zum Fernseh-Interview ein T-Shirt mit der Aufschrift "No More Blood for Oil".

Das religiös-konservative Establishment nimmt die als "Linke" abgestempelten "Hollywood-Liberalen" zwar zur Kenntnis, verweist im Übrigen aber auf jene Stars, die bisher wenig oder gar keine Kritik geäußert haben. Tom Cruise etwa verhielt sich bisher eher ruhig, und der eigentlich liberale gesinnte Robin Williams reiste letzten Oktober an die Terror-Front und unterhielt die dort stationierten US-Truppen mit dem Slogan "Good Morning, Afghanistan".
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Stars
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2024