Gaukler Till ist Traumrolle
"'Der Prinz von Homburg' ist übrigens nicht die erste Rolle aus der deutschen Literatur, die ich spiele", so der französische Schauspieler
Gérard Philipe. Vom deutschen Publikum fühle er sich genau so verstanden wie von seinen Landsleuten. Für ihn gibt es nur eine Voraussetzung, um eine Rolle gut darstellen zu können: Man muss sie verstehen. Beim deutschen Dichtwerk hat der Titelheld jedoch seine Probleme, denn er konnte nicht einmal die Originalfassung des Stücks lesen, da er der deutschen Sprache nicht mächtig ist. "So mag es vorkommen, dass uns das Drama fremd bleibt, während uns die Rolle schon vertraut ist", meint der Darsteller.
Philipe will zur Lösung in der internationalen Film - und Theaterkrise beitragen. Daher suche er seine Drehbücher und Stücke danach aus, ob und inwieweit sie sich an das Publikum richten. Immerhin müssen sich die Zuseher und nicht die Produzenten vom behandelten Stoff angesprochen fühlen. Im Gegensatz zu Kritikern, welche die Überzeugung von Kleists Werk bei der französischen Seherschaft anzweifeln, glaubt Philipe an die Kraft des Stücks.