
Film und Frau
Danielle Darrieux und Henri Vilbert
Claude Autant-Lara über eine unmoralische Frau
Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser
erschienen am 11. 01. 2025

Film und Frau
Szenen aus "Le bon Dieu sans confession"
Parasit in Engelsgestalt
Paris der 1930er Jahre: Janine (Danielle Darrieux) ist mit dem mittellosen Maurice Fréjoul (Ivan Desny) verheiratet. Obwohl sie ihren Mann liebt, hat sie genug von den Entbehrungen. Ein reicher Mann muss her, an dessen Geld man sich heranschleichen kann. Dieser ist im Industriellen Francois Dupont (Henri Vilbert) bald gefunden. Obwohl Maurice und Janine ihn für einen Spießbürger halten, versuchen sie die Freundschaft zu ihm und seiner Familie zu gewinnen. Dupont, unglücklich in einer erstarrten Beziehung, verliebt sich sofort in die hübsche Janine. Sie strahlt all das vordergründig aus, was er bei seiner Frau nicht findet: Eleganz, Weltgewandtheit, Souveränität. Sie machen einen Deal: Janine darf als Freundin in seinen Haushalt, um seiner Frau zu mehr Attraktivität zu verhelfen und sie bei der Kindererziehung zu unterstützen. Zunehmend wickelt sie Dupont jedoch um den Finger, bis dieser ihr sogar eine Vollmacht über seine Geschäfte gibt. Dennoch schwört sie ihrem Mann, der nun im Krieg ist, alleinige Liebe. Doch bevor Dupont Janine seine Firma überträgt, stirbt er. Und Janine wird vom Schicksal als Betrügerin entlarvt.Das Drama beginnt mit dem Begräbnis von Monsieur Dupont und erzählt rückblickend aus Janines Perspektive die Ereignisse bis zu seinem Tod. Laut Zeitschrift Film und Frau in Heft 16 gab es aufgrund der nicht chronologischen Erzähltechnik großen Streit zwischen Regisseur Claude Autant-Lara und seinem Produzenten Joseph Bercholz während der Dreharbeiten.

Film und Frau
Szene aus einem scheinbar glücklichem Leben
Skandale im Film und der Politik
Claude Autant-Lara war unter Schauspielern und Drehstab geachtet und gefürchtet zugleich. Am Set galt er als Diktator und teilte schon mal schlagkräftig aus. 1956 verpasste er dem französischen Schauspieler Jean Gabin bei den Dreharbeiten zu "Zwei Mann, ein Schwein und die Nacht von Paris" eine Ohrfeige. Autant-Laras Karriere hatte zur Zeit von "Le bon Dieu sans confession" ihren Höhepunkt erreicht. Bekannt wurde er mit "Stürmische Jugend" (1947). Der Film um eine verheiratete Frau, die Ehebruch mit einem Schüler begeht, während ihr Mann im Krieg ist, sorgte für einen Skandal. Für einen anderen Skandal sorgte Autant-Lara 1989. Mit 84 Jahren wurde er als Vertreter der Front National, der rechtsradikalen Partei von Jean-Marie Le Pen, ins Europäische Parlament gewählt. Bei seiner Antrittsrede schockierte er einstige Fans mit rassistischen Parolen. Was ihn zu diesem Schritt veranlasst hatte, kann nur gemutmaßt werden. Nachdem seine Karriere nach dem Erfolg von "Der Graf von Monte Christo" allmählich nachließ, wurde er zunehmend verbitterter. Dabei hatte er noch in "Zwei Mann, ein Schwein und die Nacht von Paris" eine antifaschistische Haltung eingenommen.
erschienen am 11. Januar 2025
Zum Thema

Bekannt wurde Claude Autant-Lara mit "Stürmische Jugend" (1947). Der Film über die Affäre einer verheirateten Frau mit einem Schüler, sorgte für einen Skandal. Weitere Erfolge feierte er mit "Rot und Schwarz", "Das Spiel war sein Fluch" und "Der Graf von Monte Christo". In den 1980er Jahren ging der mittlerweile über 80-jährige Regisseur in die Politik. Wieder ein Skandal, denn er trat der rechtsradikalen Partei von Jean-Marie Le Pen bei. Unverständlich für seine Anhänger, hatte er doch mit..

Le bon Dieu sans confession (Kinofilm)
Paris der 1930er Jahre: Janine (Danielle Darrieux) ist mit dem mittellosen Maurice Fréjoul (Ivan Desny) verheiratet. Obwohl sie ihren Mann liebt, hat sie genug von den Entbehrungen. Ein reicher Mann muss her, an dessen Geld man sich heranschleichen kann. Dieser ist im Industriellen Francois Dupont (Henri Vilbert) bald gefunden. Obwohl Maurice und Janine ihn für einen Spießbürger halten, versuchen sie die Freundschaft zu ihm und seiner Familie zu gewinnen.
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