Jean-François Martin/Ricore Text
Mickey Rourke auf dem Filmfest von Cannes (2007)
Mickey Rourke schlägt zurück
Starfeature: Fall und Aufstieg eines Schaukämpfers
Amerika liebt seine Helden. Noch mehr liebt es Helden, die sich aus eigener Kraft aus dem Sumpf wieder ganz nach oben kämpfen. Mickey Rourke ist so ein Held. Er lebt den Amerikanischen Traum mit all seinen Schattenseiten, war tief gefallen und ist aus der Versenkung wieder auferstanden. Genau wie sein Chrakter in "The Wrestler", für den er 2009 seine erste Oscar-Nominierung bekommt.
erschienen am 19. 02. 2009
Walt Disney
Sin City
Im Jahre 2003 erklärte Mickey Rourke, dass trotz 25 Jahren im Filmgeschäft seine besten Rollen noch vor ihm lägen. Zu dieser Zeit galt er als abgehalfterter Star der 1980er Jahre, der sich seit Jahren mit kleinen Nebenrollen durchschlug. Als Robert Rodriguez im 2005 eine Hauptrolle in "Sin City" anbot, war Mickey wieder da: Kritiker waren begeistert und die Rollen wurden besser. Er hatte recht behalten - die besten Rollen lagen noch vor ihm.
Kinowelt Filmverleih
Mickey Rourke in "The Wrestler"
Mickey Rourke erhebt sich vom Boden
2008 nahm Mickey Rourke eine Rolle an, die aus seinem Werk herausragt: In "The Wrestler" spielt er einen in die Jahre gekommener Schaukämpfer, der von Drogen und Medikamentenmissbrauch gezeichnet, aufhören muss, will er überleben. Gegen den Rat der Ärzte kämpft er ein letzes Mal im Ring. Dasselbe lässt sich über den Schauspieler Mickey Rourke sagen. Nach einer erfolgreichen Jugend als Amateurboxer begann er eine respektable Hollywood-Karriere. Als Ende der 1980er Jahre der Erfolg ausblieb, wurde er trotz seiner 38 Jahre Profiboxer. Nach nur acht Kämpfen, Alkoholabstürzen und der an seiner Gewalttätigkeit gescheiterten Ehe war er Mitte der 1990er Jahre kurz vor dem Selbstmord. Sein Hund Beau Jack gab ihm das Gefühl, gebraucht zu werden. Also kämpfte sich Rourke langsam und erbittert wieder hoch und wurde 2008 zu dem "Wrestler". Der Golden Globe und seine erste Oscar-Nominierung als besten Hauptdarsteller zeugen von dem gelungenen Comeback.
Kinowelt Filmverleih
Mickey Rourke in "The Wrestler"
Wollen Sie einen Boxer spielen?
Vierzehn Jahre zuvor hatte ihn ein Nachwuchs-Regisseur gefragt, ob er in seinem neuen Film einen Boxer spielen wolle. Mickey Rourke lehnte ab. Quentin Tarantinos Film hieß "Pulp Fiction" und wurde das Comeback für einen anderen heruntergekommenen Star: John Travolta. Man kann nur spekulieren, wie Rourkes Karriere verlaufen wäre, wenn er damals ja gesagt hätte. Vielleicht war er psychisch noch nicht bereit oder er hatte das Potential Tarantinos einfach nicht erkannt. Stattdessen musste er erst all die Schwierigkeiten und Abstürze überwinden, die ihn nach eigener Aussage zu einem besseren und interessanteren Schauspieler machen sollten.
erschienen am 19. Februar 2009
Zum Thema
Mickey Rourkes Hollywoodkarriere hat Höhen und Tiefen. Eine erfolgversprechende Laufbahn als Amateurboxer gibt er auf, weil Steven Spielberg ihn 1979 für "1941 - Wo, bitte, geht's nach Hollywood?" besetzt. Im Erotikdrama "9 1/2 Wochen" feiert er an der Seite von Kim Basinger einen ersten großen Erfolg. Beim Versuch, diesen mit "Wilde Orchidee" (1990) zu wiederholen, lernt er seine zukünftige Frau Carré Otis kennen. Der von der Kritik verrissene Kassenflopp schadet seiner Filmkarriere - und so..
The Wrestler (Kinofilm)
Vor vielen Jahren war Randy "The Ram" Robinson (Mickey Rourke) ein umjubelter Ringer. Die Zeit hat jedoch ihre Spuren hinterlassen und mittlerweile hält sich der Ex-Champion nur noch notdürftig über Wasser. Als er seinen geliebten Sport aufgeben muss, blickt "The Ram" in eine ungewisse Zukunft. Regisseur Darren Aronofsky inszeniert das faszinierende Portrait eines ausgebrannten Mannes am Scheideweg des Lebens.
Weitere Starfeatures
Christopher Nolans filmisches Labyrinth
Prinzessin Dianas Leid
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