Walt Disney Studios Motion Pictures
Dwayne Johnson
Charmant, witzig und selbstbewusst
Starfeature: Kämpfer Dwayne "The Rock" Johnson
Der 1,93 große und rund 130 Kilogramm schwere Dwayne Johnson wirkt im Ring wie auf der Leinwand wie ein Felsen. Nichts scheint ihn zu erschüttern oder umzuhauen, stets hat er ein Lächeln auf den Lippen. Gespielte Freundlichkeit oder intelligente Naivität, um Gegner zu verunsichern? Klar ist, Dwayne "The Rock" Johnson hat einige Tricks parat. Er punktet sowohl im Ring als Wrestler, auf der Leinwand als Schauspieler, in der Politik als Wahlwerber und im Charity-Bereich als Unterstützer kranker Kinder. Ist das der wahre Dwayne?
erschienen am 29. 11. 2009
Jean-François Martin/Ricore Text
Dwayne Johnson
Wrestler wird Filmstar?
Es ist nicht neu, dass Persönlichkeiten aus den unterschiedlichsten Bereichen als Quereinsteiger bei der Schauspielerei landen. Warum soll dies nicht einem Wrestler gelingen? Zumal sie ihn ihren allabendlichen Fernseh-Wrestling-Shows durchaus schauspielerisches Talent zeigen, denn die Kämpfe sind ja arrangiert und die Show steht im Vordergrund. Abgesehen davon bewiesen Hulk Hogan und Roddy 'Rowdy' Piper bereits in den 1980er Jahren, dass erfolgreiche Wrestler durchaus erfolgreiche Schauspieler sein können. Nachdem Dwayne Johnson als The Rock alle Wrestling-Titel holt und diesen mehrfach verteidigt, ist es ihm wohl zu langweilig. Es gibt bald kaum noch ernst zu nehmende Konkurrenten, weiterentwickeln kann er sich hier nicht mehr.
Walt Disney Studios Motion Pictures
Carla Gugino und Dwayne Johnson am Set von "Die Jagd zum magischen Berg"
Und jetzt?
Dwayne Johnson gibt sich nicht gerne mit dem Erreichten zufrieden. Er will sich verbessern, in dem gut sein, was er gerade macht. Dies zeigte sich schon in seiner Jugend. Die Schule interessiert ihn weniger, er trainiert lieber auf dem Footballplatz - mit Erfolg. Diverse Universitäten nehmen Dwayne war und bieten ein Sportstipendium an. Der Teenager entscheidetd sich für die University of Miami, wo er seine spätere Frau Dany Garcia kennenlernt. 1991 schließt er sich den Miami Hurricanes an, doch zieht er sich eine schwere Knieverletzung zu. Er muss lange pausieren und wird von Warren Sapp ersetzt, der später Star der amerikanischen Football-Liga NFL wird. 1995 versucht Dwayne Johnson zwar ein Comeback, allerdings scheitert dies bereits nach zwei Monaten.
Jean-François Martin/Ricore Text
Dwayne Johnson auf dem roten Teppich in Cannes 2006
WWF und WWE - Wer kennt sich da aus?
Als Dwayne Johnson realisiert, dass seine Football-Karriere keine Chance mehr hat, eröffnet er seinem Vater Rocky Johnson, er wolle die seit mehreren Generationen anhaltende Familientradition weiterführen und Wrestler werden. Vater, Großvater, Cousins und Onkels waren als Wrestler mehr oder weniger erfolgreich. Johnsons Großmutter war eine der wenigen weiblichen Wrestling-Promoterinnen. Die Sterne stehen also günstig. Dennoch warnt ihn Rocky Johnson, der alles andere als begeistert von der Idee seines Sohnes ist, es würden harte Zeiten auf ihn zukommen. Doch die Aussicht auf Erfolg lassen keinen Zweifel an der Entscheidung aufkommen. Johnsons Vater besteht allerdings darauf, ihn selbst zu trainieren. Hilfe bekommen sie von Veteran Pat Patterson. Er bereitet seinen Schützling intensiv auf den Ring vor, was dazu führt, dass Dwayne Johnson bereits ein Jahr später von der damaligen WWF (World Wrestling Federation) - der heutigen WWE (World Wrestling Entertainment) - unter Vertrag genommen wird.

So kommt es, wie es kommen muss. Dwayne Johnson debütiert unter dem Namen Rocky Maivia in Gedenken an seinen Vater Rocky Johnson und seinen Großvater, Peter Maivia. Später ändert er seinen Spitznamen in The Rock und wird als 24-jähriger jüngster WWF-Intercontinental-Champion aller Zeiten. Im Ring strotzt er nur so vor Selbstbewusstsein. Er bezeichnet sich selbst als der faszinierendste Mann im Sport-Entertainment und bringt die Hallen mit seiner augenzwinkernden Ironie immer wieder zum Toben. Trotz seiner Arroganz erobert er die Herzen der Fans im Nu. Zu seinen Markenzeichen gehörten die gelupfte Augenbraue (The People's Eyebrow) sowie der finale Ellbogencheck (The People's Elbow). Es ist sein Charme, seine Stärke, eine Prise Arroganz und viel Selbstbewusstsein, weshalb ihm seine Fans zu Füßen liegen.
Universal Pictures International Germany (UPI)
Die Mumie kehrt zurück ("The Mummy Returns", 2001)
Wann kommt der Fall?
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Hollywood auf ihn aufmerksam wird. Da man Wrestlers kein Schauspieltalent zutraut, engagiert man ihn als Skorpionkönig in "Die Mumie kehrt zurück". Die Nebenrolle ist für Dwayne "The Rock" Johnson prädestiniert. Er kann nur gewinnen und hat nichts zu verlieren. Einige Tage nach dem US-Kinostart entscheiden sich die Produzenten, ein "Mumien"-Spin-Off mit dem Titel "The Scorpion King" mit Dwayne in der Hauptrolle zu drehen. Hierfür erhält er 5,5 Millionen US-Dollar und kommt 2007 sogar ins Guinness Buch der Rekorde als Schauspieler mit der höchsten Gage für die erste Hauptrolle. Dwayne Johnson ist der Start einer Schauspielkarriere gelungen, die im Wrestling-Milieu seinesgleichen sucht.
Walt Disney
Daddy ohne Plan
Macht Geld glücklich?
Dwaynes Filmrepertoire ist nicht sonderlich anspruchsvoll, doch er ist Garant für Kassenschlager. Der Erfolg hat aber auch Schattenseiten. Im Juni 2007 verkündet er das Aus seiner zehnjährigen Ehe mit Dany Garcia. Aus Liebe zu ihrer gemeinsamen Tochter Simone Alexandra, die im August 2001 zur Welt kommt, sind die beiden auch heute noch eng befreundet. 2006 gründet der Wrestling-Star die Dwayne Johnson Rock Foundation. Diese kümmert sich um unheilbar kranke Kinder. Sich seines Einflusses gerade bei Kindern bewusst, moderiert er 2009 die US Kids' Choice Awards. Ein Jahr zuvor ist er selbst als bester Schauspieler für seine Rolle in "Daddy ohne Plan" nominiert. Er muss sich Johnny Depp in "Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt" geschlagen geben.
Walt Disney Studios Motion Pictures
Dwayne Johnson kann auch ernst
Die Wurzeln
Bei Interviews, auf der Bühne oder im Ring, Dwayne 'The Rock' Johnson macht stets den Eindruck, als habe er den Boden unter den Füßen noch nicht verloren. Halt geben ihm nicht nur Ex-Frau und Tochter, sondern auch seine wild zusammen gewürfelte Familie: Mutter Ata Maivia ist gebürtige Samoanerin, Vater Rocky Johnson hat die kanadische Staatsbürgerschaft, weshalb Dwayne Johnson amerikanischer und kanadischer Staatsbürger ist. Allerdings ist er mit dem Familienpatriarchen der samoanischen Wrestlingfamilie Anoa'i nicht blutsverwandt. Dennoch bedeuten ihm die Werte seiner hawaiianischen Heimat viel, weshalb er sich 2004 in samoanischer Tradition die Geschichte seiner Familie auf den rechten Brustmuskel und Oberarm tätowieren lässt.
erschienen am 29. November 2009
Zum Thema
Bekannt wird der Kalifornier mit hawaiianischen Wurzeln mit Wrestling. Dem Sport wendet er sich 1995 nach Abschluss seines Kriminologiestudiums zu. Damit folgt Dwayne Johnson einer Familientradition: schon sein Vater und Großvater waren Showringer. Auf dem Höhepunkt seiner Popularität sucht er eine neue Herausforderung. 2002 feiert er im Actionstreifen "The Scorpion King" einen ersten Erfolg als Schauspieler. Trotzdem dauert es weitere zwei Jahre, bis sich der Hühne vom Profisport zurückzieht...
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