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School of Rock: Jack Black
Die beste Band der Welt
Interview: Exzessiver Smalltalk mit Jack Black
Jack Black (34) ist ein Allroundtalent: Neben seiner eigenen Comedy-Band "Tenacious D" moderierte er die MTV Movie Awards 2002 und ist spätestens seit seiner Rolle als sarkastischer Musikladen-Angestellter in "High Fidelity" auch im Kinobereich auf witzige Rollen abonniert. Mit "School of Rock" treibt er den konsequenten Blödsinn auf die Spitze und verwandelt als falscher Aushilfslehrer eine Klasse Zehnjähriger in glamouröse Rockstars. Wir wollten mehr darüber wissen und trafen Black, seinen Gittarist Joey Gaydos Jr. (13) und den Schlagzeuger Kevin Clark (14) in Köln zum exzessiven Smalltalk.
erschienen am 1. 02. 2004
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Rocker auf Abwegen: Jack Black
Ricore: Jack, sind Rockstars immer sexy?

Jack Black: Klares nein! Es gibt sogar ziemlich viele bescheuerte Rockstars. Was wirklich zählt, sind die wahren Rocker. Danke Gott, dass es noch ein paar von denen gibt!

Ricore: Bist du ein wahrer Rocker?

Black: Ich hoffe doch! Aber ich kann das nicht selbst entscheiden. Sorry, auf deine Fangfrage fall' ich nicht herein. (lacht)

Ricore: Angeblich hast du tatsächlich versucht aus den Kids hier echte Rocker zu machen.

Joey Gaydos Jr.: Das stimmt. Aber Kevin und ich waren eh bereits von ganzem Herzen Rocker. Wir mussten auch nie Mozart hören oder so was. Wir haben schon immer Rock gehört, wollten immer rocken...

Kevin Clark: ...und haben dann auch gerockt! Aber so richtig. Die anderen Kids mussten alle in ein Rock-Camp gehen, um sich auf den Film vorzubereiten. Wir beide mussten nicht hin. Wir konnten schon alles.
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Ist Jack Black der geborene Lehrer?
Ricore: Jack, hatten die Kids nicht Angst vor deiner manchmal etwas überschießenden Art?

Black: Aber sicher doch. Gleich bei der ersten Probe habe ich einen Auftritt hingelegt, der purer Rock 'n Roll war. Hab herumgeschrieen und so weiter. Einige haben fast zu heulen angefangen. Aber nur fast.

Ricore: Hast du beim Drehen wenigstens auf Fäkal- und Kraftausdrücke verzichtet?

Black: Musste ich ja zwangsläufig. Ging ja nicht vor den Kids.

Kevin: Tu nicht so. Dir ist fast immer was rausgerutscht.

Black: Meinetwegen. Aber ich hab' die Kids danach immer hypnotisiert, sodass sie wieder alles vergessen haben.

Joey: (spricht ganz langsam): Jack hat nie Fäkalausdrücke benutzt. Er hat uns immer gut behandelt.
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Gut zuhören, Kinder...
Ricore: Ihr Kids dagegen wart ja angeblich sehr brav.

Kevin: Schon, aber das lag an den Drogen, die er uns immer verabreicht hat.

Black: Psst, sei still. Musiker sind einfach netter, witziger und intelligenter als andere Menschen. Schau mich an! Ich bin dafür das beste Beispiel.

Ricore: Kann ein Regisseur dir überhaupt Vorschriften machen?

Black: Wäre ja noch schöner! Der ist doch nicht mein Vater. Richard Linklater hat das aber ganz gut hingekriegt. Ich durfte zuerst meine Version ausprobieren, danach hat er was vorschlagen. (lacht)

Joey: So ging das immer. Er hat was vorgeschlagen und am Ende wurde es meistens auch gemacht. Weil er die besten Ideen hatte.

Ricore: Kein Wunder, bisher hat er vor allem Arthouse-Filme gedreht.

Black: Und wenn schon. Das sollte er in Zukunft lieber bleiben lassen. Es gab da mal so einen Kerl namens Francis Ford Coppola, der war auch Arthouse-Regisseur. Bis er einen Film gedreht hat, den du vermutlich nicht kennst: "Der Pate". Glaub mir, der wollte auch nie wieder zurück in das Genre.

Ricore: Aber gerade Komödianten sind oft schwierige Menschen.

Black: Da hast du Recht. Ich bin auch eine ziemliche Diva. Mein Temperament ist recht beachtlich.
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Jack Black, immer ein gutes Vorbild für die minderjährigen Schauspielkollegen?
Ricore: Wie äußert sich das?

Black: Das willst du gar nicht wissen, glaub mir.

Ricore: Was war das Dümmste, was ihr auf eurer monatelangen Promo-Tour bisher gehört habt?

Kevin: Ein Journalist meinte, ZZ Top könnten nicht gut spielen...

Joey: ...und danach sagte er, dass Billy Joel der beste Musiker überhaupt wäre.
(Alle lachen)


Kevin: Seltsam fand ich auch, wie einer im Interview voll nervös war - als ob ich ein berühmter Filmstar wäre. Dabei ist "School of Rock" mein erster Film. Ich hab ihm gesagt: "Hey, ganz ruhig, es ist auch mein erstes Interview."

Black: Kleiner, ich sag dir mal, was seltsam ist: In einem fetten Privatjet durch die Gegend zu fliegen und zu sehen, was bei den Superreichen abgeht. Wollt' ich nur mal so anmerken.

Ricore: Würde Jack Black sich denn als Milliardär gefallen?

Black: Millionär zu sein genügt mir eigentlich. Einen Milliardär spiel' ich ja schon in "Envy", meinem neuen Film mit Ben Stiller. Da erfinde ich ein Spray, das Hundekacke verschwinden lässt.

Ricore: Klingt ja toll. Und was hat dein Film neuer über "Tenacious D" zu bieten, für den du selbst das Drehbuch geschrieben hast?

Black: So einiges. Ist so ähnlich wie "Der Herr der Ringe". Auch eine lange, abenteuerliche Reise - um die beste Band der Welt zu werden. Und wir suchen etwas. Was das ist, darf ich aber noch nicht verraten. (überlegt) Ach, ich will es aber sagen: Wir sind auf der Suche nach - aufgepasst - dem "pic of destiny". Aber jetzt ist wirklich Schluss. Keine weiteren Fragen mehr. Danke sehr.
erschienen am 1. Februar 2004
Zum Thema
Musiker und Vollblutkomiker Jack Black hatte seinen ersten Auftritt mit zwölf Jahren für einen Tim Robbins gegründeten Schauspieltruppe. Nach kleineren Rollen in Serien wie in der Fernsehserie "Akte X", schaffte er mit "High Fidelity" den Durchbruch. Internationale Aufmerksamkeit bekommt er jedoch erst 2008, als er sowohl in "Abgedreht" zu sehen ist als auch eine Sprechrolle in "Kung Fu Panda" übernimmt. Seine Musikleidenschaft huldigt der Schauspieler nicht nur in Filmen wie "School of Rock",..
School of Rock (Kinofilm)
Das Leben eines erfolglosen Rockmusikers kann ganz schön hart sein. Dies muss auch Leadgitarrist Dewey Finn (Jack Black) am eigenen Leib erfahren. Er ist pleite und kann seine Miete nicht zahlen. Bevor er den Kopf in den Sand steckt, flattert ein Angebot ins Haus, dem er nicht widerstehen kann, obwohl es nicht ihm gilt! Der texanische Independent-Regisseur Richard Linklater erzählt zehn Jahren nach seinem Rockmusikdrama "Dazed and Confused" eine weitere Geschichte, die vom Rhythmus..
2024