Sony Pictures
Steve Martin (Berlinale 2009)
Kein Wettstreit mit John Cleese
Interview: Steve Martins Humor
erschienen am 11. 03. 2009
Sony Pictures
Der Rosarote Panther 2
Ricore: Herzlich willkommen in Berlin, Mr. Martin. Wie fühlen Sie sich?
Steve Martin: Sehr gut, danke. Ich bin zum dritten Mal hier in Berlin. Das erste Mal war in den 80er Jahren, als die Mauer noch stand. Berlin ist sehr aktiv und künstlerfreundlich. Das gefällt mir.
Ricore: Sie sagten einmal, dass die einfachen Gags am besten funktionieren. Denken Sie das immer noch?
Martin: Man weiß nie im Voraus, ob ein Witz funktioniert. Je größer eine Szene, desto größer ist das Risiko. In "Der rosarote Panther 2" ist es beispielsweise häufig so, dass kurze Einzeiler besser funktionieren, als wenn eine gesamte Szene nur auf einen großen Witz auslegt ist.
Ricore: Wird die Schauspielerei für Sie mit dem Alter einfacher?
Martin: Es wird insofern einfacher, als man mit der Zeit entspannter ist. Wenn die Kamera angeht, wird man nicht mehr nervös. Man hat alles schon so oft erlebt. Das ist der größte Unterschied zu meinen Anfängen als Schauspieler.
Ricore: In "Der rosarote Panther 2" spielen Sie wieder Inspektor Clouseau. Ist es einfacher eine Rolle ein zweites Mal zu spielen, weil man die Figur schon kennt oder schwieriger, weil man sich an das Original halten muss?
Martin: Meine Figur zu spielen ist einfacher, weil ich sie schon kenne. Schwieriger ist das Schreiben. Das Drehbuch muss besser, mindestens aber genauso gut sein wie im ersten Teil. Das heißt, dass man in einem zweiten Teil einerseits kreativer ist, gleichzeitig aber entspannter, weil man die Figur kennt.
Steve Martin: Sehr gut, danke. Ich bin zum dritten Mal hier in Berlin. Das erste Mal war in den 80er Jahren, als die Mauer noch stand. Berlin ist sehr aktiv und künstlerfreundlich. Das gefällt mir.
Ricore: Sie sagten einmal, dass die einfachen Gags am besten funktionieren. Denken Sie das immer noch?
Martin: Man weiß nie im Voraus, ob ein Witz funktioniert. Je größer eine Szene, desto größer ist das Risiko. In "Der rosarote Panther 2" ist es beispielsweise häufig so, dass kurze Einzeiler besser funktionieren, als wenn eine gesamte Szene nur auf einen großen Witz auslegt ist.
Ricore: Wird die Schauspielerei für Sie mit dem Alter einfacher?
Martin: Es wird insofern einfacher, als man mit der Zeit entspannter ist. Wenn die Kamera angeht, wird man nicht mehr nervös. Man hat alles schon so oft erlebt. Das ist der größte Unterschied zu meinen Anfängen als Schauspieler.
Ricore: In "Der rosarote Panther 2" spielen Sie wieder Inspektor Clouseau. Ist es einfacher eine Rolle ein zweites Mal zu spielen, weil man die Figur schon kennt oder schwieriger, weil man sich an das Original halten muss?
Martin: Meine Figur zu spielen ist einfacher, weil ich sie schon kenne. Schwieriger ist das Schreiben. Das Drehbuch muss besser, mindestens aber genauso gut sein wie im ersten Teil. Das heißt, dass man in einem zweiten Teil einerseits kreativer ist, gleichzeitig aber entspannter, weil man die Figur kennt.
Sony Pictures
Steve Martin in Berlin auch musikalisch
Ricore: Haben Sie nie eine Schauspielschule besucht?
Martin: Ich habe Stand-up-Comedy gemacht. Ich bin als Comedian in Clubs aufgetreten, durch die USA getourt. Das war meine Ausbildung.
Ricore: Sie machen auch Musik?
Martin: Ja, ich spiele Banjo seit ich 17 Jahre alt bin. Ich habe jetzt sogar ein Album veröffentlicht. Ich kann Euch was auf meinem ipod vorspielen. (holt seinen ipod raus und spielt für einige Sekunden ein Lied an) Tut mir Leid für den ipod, das war nur, damit Ihr eine Vorstellung von meiner Banjo-Musik bekommt… (plötzlich geht der ipod wieder an und spielt weiter) Oh! Stirb, stirb! (allgemeines Lachen)
Ricore: Gratulation zu Ihrem ersten Album. Sie sind also ein Multitalent und schreiben sogar Romane...
Martin: Vielen Dank. Ja, ich glaube die wurden auch ins Deutsche übersetzt, oder?
Ricore: Ja, "Shop Girl" zum Beispiel. Sie haben in "Der rosarote Panther 2" auch am Drehbuch mitgearbeitet. Können Sie den Unterschied zwischen dem Schreiben und der Schauspielerei erklären?
Martin: Das ist ziemlich einfach. Das Schauspielen ist etwas Soziales, Schreiben ist etwas Persönliches. Beides genieße ich aus unterschiedlichen Gründen. Beides erfordert Genauigkeit. Doch Schreiben ist etwas Internes, wohingegen Spielen etwas Externes ist. Das Drehen fühlt sich manchmal wie ein Teekränzchen an. Ständig kommuniziert man, jeder schlägt etwas vor. Schreiben dagegen ist sehr persönlich. Still, frustrierend aber auch lohnend.
Martin: Ich habe Stand-up-Comedy gemacht. Ich bin als Comedian in Clubs aufgetreten, durch die USA getourt. Das war meine Ausbildung.
Ricore: Sie machen auch Musik?
Martin: Ja, ich spiele Banjo seit ich 17 Jahre alt bin. Ich habe jetzt sogar ein Album veröffentlicht. Ich kann Euch was auf meinem ipod vorspielen. (holt seinen ipod raus und spielt für einige Sekunden ein Lied an) Tut mir Leid für den ipod, das war nur, damit Ihr eine Vorstellung von meiner Banjo-Musik bekommt… (plötzlich geht der ipod wieder an und spielt weiter) Oh! Stirb, stirb! (allgemeines Lachen)
Ricore: Gratulation zu Ihrem ersten Album. Sie sind also ein Multitalent und schreiben sogar Romane...
Martin: Vielen Dank. Ja, ich glaube die wurden auch ins Deutsche übersetzt, oder?
Ricore: Ja, "Shop Girl" zum Beispiel. Sie haben in "Der rosarote Panther 2" auch am Drehbuch mitgearbeitet. Können Sie den Unterschied zwischen dem Schreiben und der Schauspielerei erklären?
Martin: Das ist ziemlich einfach. Das Schauspielen ist etwas Soziales, Schreiben ist etwas Persönliches. Beides genieße ich aus unterschiedlichen Gründen. Beides erfordert Genauigkeit. Doch Schreiben ist etwas Internes, wohingegen Spielen etwas Externes ist. Das Drehen fühlt sich manchmal wie ein Teekränzchen an. Ständig kommuniziert man, jeder schlägt etwas vor. Schreiben dagegen ist sehr persönlich. Still, frustrierend aber auch lohnend.
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Papst Steve Martin der erste...
Ricore: Haben Sie auch die berüchtigte Angst des Autors vor dem leeren Blatt?
Martin: Ich glaube sehr stark an das Unterbewusstsein, das meiner Meinung nach immer funktioniert. Wenn man ein weißes Blatt Papier vor sich hat und nicht weiß, was man schreiben soll, bedeutet das, dass man noch nicht bereit dafür ist. Wenn ich also nichts schreiben kann, warte ich. Man muss den richtigen Zeitpunkt abwarten. Wenn ich beim Schreiben in eine Sackgasse komme, warte ich und vergegenwärtige mir die Situation: Was ist bisher passiert, weiß ich, was als nächstes passieren soll? Falls nicht, dann warte ich. Es ist erstaunlich. Einen, zwei, oder drei Tage später, von mir aus zwei Wochen später weiß ich, wie es weitergeht und schreibe weiter.
Ricore: Wie lange dauerte die längste Pause, die Sie beim Schreiben einlegen mussten?
Martin: Das ist schwer zu sagen. Ich schreibe gerade einen Roman, habe aber seit sechs Wochen nicht mehr daran gearbeitet. Ich reise, arbeite, muss den Film promoten. Aber ich weiß genau, wie es weitergeht. Wenn ich zurück bin, brauche ich nur weiterschreiben. Während der Pause ist mir eingefallen, wie es weitergeht. Doch die längste rein mental bedingte Auszeit während ich eine Geschichte geschrieben habe - vielleicht zwei Wochen?
Ricore: Was macht Steve Martin an einem freien Tag - Golfen, Schreiben, Banjo spielen?
Martin: Meine Frau und ich geben vielleicht eine Dinner-Party oder wir unternehmen etwas. Wenn man im Showbusiness arbeitet, ist das kein Job, bei dem du von 9.00 bis 17.Uhr arbeiten musst. Es gibt eine Zeit, in der du von 6.00 bis um 22.00 arbeitest und es gibt eine Zeit, in der du überhaupt nicht arbeitest. An einem solchen Tag schreibe ich zwei bis drei Stunden, mache Sport, Yoga...
Martin: Ich glaube sehr stark an das Unterbewusstsein, das meiner Meinung nach immer funktioniert. Wenn man ein weißes Blatt Papier vor sich hat und nicht weiß, was man schreiben soll, bedeutet das, dass man noch nicht bereit dafür ist. Wenn ich also nichts schreiben kann, warte ich. Man muss den richtigen Zeitpunkt abwarten. Wenn ich beim Schreiben in eine Sackgasse komme, warte ich und vergegenwärtige mir die Situation: Was ist bisher passiert, weiß ich, was als nächstes passieren soll? Falls nicht, dann warte ich. Es ist erstaunlich. Einen, zwei, oder drei Tage später, von mir aus zwei Wochen später weiß ich, wie es weitergeht und schreibe weiter.
Ricore: Wie lange dauerte die längste Pause, die Sie beim Schreiben einlegen mussten?
Martin: Das ist schwer zu sagen. Ich schreibe gerade einen Roman, habe aber seit sechs Wochen nicht mehr daran gearbeitet. Ich reise, arbeite, muss den Film promoten. Aber ich weiß genau, wie es weitergeht. Wenn ich zurück bin, brauche ich nur weiterschreiben. Während der Pause ist mir eingefallen, wie es weitergeht. Doch die längste rein mental bedingte Auszeit während ich eine Geschichte geschrieben habe - vielleicht zwei Wochen?
Ricore: Was macht Steve Martin an einem freien Tag - Golfen, Schreiben, Banjo spielen?
Martin: Meine Frau und ich geben vielleicht eine Dinner-Party oder wir unternehmen etwas. Wenn man im Showbusiness arbeitet, ist das kein Job, bei dem du von 9.00 bis 17.Uhr arbeiten musst. Es gibt eine Zeit, in der du von 6.00 bis um 22.00 arbeitest und es gibt eine Zeit, in der du überhaupt nicht arbeitest. An einem solchen Tag schreibe ich zwei bis drei Stunden, mache Sport, Yoga...
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Steve Martin, Jean Reno und Aishwarya Rai Bachchan auf dem Toten Teppich
Ricore: Wird es einen dritten Pink Panther geben?
Martin: Das weiß niemand. Wir müssen erst abwarten, wie sich dieser Film schlägt. Die Entscheidung hängt als erstes von finanziellen Faktoren ab. Anschließend hängt sie von künstlerischen Fragen ab. Sind wir in der Lage, einen noch besseren Film zu machen? Wenn wir diese Frage mit nein beantworten, wird es keinen dritten Teil geben. Ich will kein Sequel-Macher sein, der mit jedem Teil schlechter wird. Da muss man sehr vorsichtig sein. Sonst setzt man das Vertrauen des Publikums aufs Spiel.
Ricore: Sehen Sie sich Filme an, in denen Sie mitspielen?
Martin: Nein, nicht wirklich. Meine eigenen Filme schaue ich nicht. Auch wenn mal einer im Fernsehen kommt - ich habe kein Interesse daran. Es ist seltsam, aber sie interessieren mich nicht.
Ricore: Können Sie uns etwas über die tolle Flaschen-Szene in "Der rosarote Panther 2" erzählen?
Martin: Als Kind habe ich jongliert. Es war eine riskante Sache, eine solche Szene zu machen. Denn Jonglieren ist zwar elegant, aber nicht per se komisch. Wir legten den Schwerpunkt auf den Ballett-Aspekt und es hat funktioniert. Darüber haben wir uns natürlich gefreut. Die Szene drehten wir an einem Tag, alle Jonglier-Einlagen sind übrigens echt. Ich habe alles selbst gemacht, auch wenn ich natürlich fünf oder sechs Takes gebraucht habe. Als ich am Ende die Szene geschafft hatte, war ich richtig stolz.
Martin: Das weiß niemand. Wir müssen erst abwarten, wie sich dieser Film schlägt. Die Entscheidung hängt als erstes von finanziellen Faktoren ab. Anschließend hängt sie von künstlerischen Fragen ab. Sind wir in der Lage, einen noch besseren Film zu machen? Wenn wir diese Frage mit nein beantworten, wird es keinen dritten Teil geben. Ich will kein Sequel-Macher sein, der mit jedem Teil schlechter wird. Da muss man sehr vorsichtig sein. Sonst setzt man das Vertrauen des Publikums aufs Spiel.
Ricore: Sehen Sie sich Filme an, in denen Sie mitspielen?
Martin: Nein, nicht wirklich. Meine eigenen Filme schaue ich nicht. Auch wenn mal einer im Fernsehen kommt - ich habe kein Interesse daran. Es ist seltsam, aber sie interessieren mich nicht.
Ricore: Können Sie uns etwas über die tolle Flaschen-Szene in "Der rosarote Panther 2" erzählen?
Martin: Als Kind habe ich jongliert. Es war eine riskante Sache, eine solche Szene zu machen. Denn Jonglieren ist zwar elegant, aber nicht per se komisch. Wir legten den Schwerpunkt auf den Ballett-Aspekt und es hat funktioniert. Darüber haben wir uns natürlich gefreut. Die Szene drehten wir an einem Tag, alle Jonglier-Einlagen sind übrigens echt. Ich habe alles selbst gemacht, auch wenn ich natürlich fünf oder sechs Takes gebraucht habe. Als ich am Ende die Szene geschafft hatte, war ich richtig stolz.
Sony Pictures
Steve Martin und Jean Reno mit Fans (Berlinale 2009)
Ricore: Gab es eine Szene, die Sie nicht beenden konnten, weil Sie lachen mussten?
Martin: Nein, wir wissen alle, dass eine Szene ruiniert ist, wenn einer lacht. Wir lachen auch bei den lustigsten Szenen nicht, niemand macht das. Sobald der Regisseur "Cut" ruft, brechen alle in Lachen aus, das schon. Aber sonst wird nur gelacht, wenn eine Szene schon kaputt ist, jemand etwas falsch gemacht hat oder seinen Text vergessen hat. Wir sind da sehr professionell.
Ricore: Haben Sie sich die alten Pink Panther Filme angesehen?
Martin: Ich hatte eine gute Erinnerung daran, habe mir die Filme aber nicht vor den Dreharbeiten nochmal angesehen. Ich wollte Peter Sellers nicht kopieren sondern nur von ihm inspiriert werden. Peter Sellers ist für Inspektor Clouseau das, was Shakespeare für Hamlet ist. Nach den Dreharbeiten habe ich mir Peter Sellers wieder angesehen, um unsere Arbeit zu vergleichen. Im Großen und Ganzen war ich zufrieden.
Ricore: Über was lacht Steve Martin?
Martin: Ich habe keinen allzu speziellen Humor. Ich finde Lachen ist eine natürliche, eine menschliche Reaktion des Körpers. Unglücklicherweise habe ich eine Menge Freunde, die sehr lustig sind. Deshalb muss ich häufig lachen. Andererseits profitiere ich auch davon, weil ich dadurch selbst witziger werde. Es ist wie mit einem Publikum: wenn es gut ist, wirst Du selbst besser. So ist das auch mit einem Tennispartner.
Martin: Nein, wir wissen alle, dass eine Szene ruiniert ist, wenn einer lacht. Wir lachen auch bei den lustigsten Szenen nicht, niemand macht das. Sobald der Regisseur "Cut" ruft, brechen alle in Lachen aus, das schon. Aber sonst wird nur gelacht, wenn eine Szene schon kaputt ist, jemand etwas falsch gemacht hat oder seinen Text vergessen hat. Wir sind da sehr professionell.
Ricore: Haben Sie sich die alten Pink Panther Filme angesehen?
Martin: Ich hatte eine gute Erinnerung daran, habe mir die Filme aber nicht vor den Dreharbeiten nochmal angesehen. Ich wollte Peter Sellers nicht kopieren sondern nur von ihm inspiriert werden. Peter Sellers ist für Inspektor Clouseau das, was Shakespeare für Hamlet ist. Nach den Dreharbeiten habe ich mir Peter Sellers wieder angesehen, um unsere Arbeit zu vergleichen. Im Großen und Ganzen war ich zufrieden.
Ricore: Über was lacht Steve Martin?
Martin: Ich habe keinen allzu speziellen Humor. Ich finde Lachen ist eine natürliche, eine menschliche Reaktion des Körpers. Unglücklicherweise habe ich eine Menge Freunde, die sehr lustig sind. Deshalb muss ich häufig lachen. Andererseits profitiere ich auch davon, weil ich dadurch selbst witziger werde. Es ist wie mit einem Publikum: wenn es gut ist, wirst Du selbst besser. So ist das auch mit einem Tennispartner.
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Auf dem Weg zur Premiere: Comedian Steve Martin
Ricore: Lacht Ihre Frau viel über Ihre Witze?
Martin: Nein, nicht so sehr (lacht).
Ricore: Haben Sie Vorbilder?
Martin: Ja. Zu allererst Charles Chaplin und Laurel & Hardy wegen ihres Anmuts. Jerry Lewis wegen seiner verrückten Art. Dann den US-Entertainer Jack Benny, seiner Erhabenheit und Bescheidenheit wegen. Aber auch den amerikanischen Fernsehkomiker Steve Allen. Bob Newhart ist ein weiterer großartiger Komiker. Das galt auch für Lenny Bruce. Er war dafür bekannt, dass sein Humor unter die Gürtellinie ging, das war jedoch erst nach seiner Verhaftung. Davor war er ein grandioser, direkter Komiker. (Lenny Bruce wurde Mitte der 1960er wiederholt wegen Obszönität angeklagt und verurteilt, d. Red.). Ich habe ihn als Kind auf Kassette gehört.
Ricore: Haben Sie manchmal - gerade wenn Sie mit Kindern oder Tieren arbeiten - Angst, dass sie nicht den Ruhm für einen Lacher ernten?
Martin: Diese Lektion habe ich von Jack Benny. Er machte eine Radiosendung. Alle Leute um ihn herum haben die Witze gemacht. Doch der ganze Ruhm ist auf ihn gefallen. Auch wenn er nicht auf Ruhm aus war, so wusste er doch. Wenn ein Gast einen guten Witz macht, ist das ein guter Witz für die Show. Ich denke wirklich niemals "Den Lacher beanspruche ich für mich". Ich will einen lustigen Film, darum geht es mir.
Ricore: Entwickelt sich eine Art positiver Wettstreit wenn man mit jemandem wie John Cleese zusammenarbeitet?
Martin: Nein. Es ist wirklich in keiner Weise ein Wettstreit, es ist eine Zusammenarbeit. Er hat mir Witze vorgeschlagen, ich habe ihm Witze vorgeschlagen.
Ricore: Danke für das Gespräch.
Martin: Nein, nicht so sehr (lacht).
Ricore: Haben Sie Vorbilder?
Martin: Ja. Zu allererst Charles Chaplin und Laurel & Hardy wegen ihres Anmuts. Jerry Lewis wegen seiner verrückten Art. Dann den US-Entertainer Jack Benny, seiner Erhabenheit und Bescheidenheit wegen. Aber auch den amerikanischen Fernsehkomiker Steve Allen. Bob Newhart ist ein weiterer großartiger Komiker. Das galt auch für Lenny Bruce. Er war dafür bekannt, dass sein Humor unter die Gürtellinie ging, das war jedoch erst nach seiner Verhaftung. Davor war er ein grandioser, direkter Komiker. (Lenny Bruce wurde Mitte der 1960er wiederholt wegen Obszönität angeklagt und verurteilt, d. Red.). Ich habe ihn als Kind auf Kassette gehört.
Ricore: Haben Sie manchmal - gerade wenn Sie mit Kindern oder Tieren arbeiten - Angst, dass sie nicht den Ruhm für einen Lacher ernten?
Martin: Diese Lektion habe ich von Jack Benny. Er machte eine Radiosendung. Alle Leute um ihn herum haben die Witze gemacht. Doch der ganze Ruhm ist auf ihn gefallen. Auch wenn er nicht auf Ruhm aus war, so wusste er doch. Wenn ein Gast einen guten Witz macht, ist das ein guter Witz für die Show. Ich denke wirklich niemals "Den Lacher beanspruche ich für mich". Ich will einen lustigen Film, darum geht es mir.
Ricore: Entwickelt sich eine Art positiver Wettstreit wenn man mit jemandem wie John Cleese zusammenarbeitet?
Martin: Nein. Es ist wirklich in keiner Weise ein Wettstreit, es ist eine Zusammenarbeit. Er hat mir Witze vorgeschlagen, ich habe ihm Witze vorgeschlagen.
Ricore: Danke für das Gespräch.
erschienen am 11. März 2009
Zum Thema
Der rosarote Panther 2 (Kinofilm)
Inspektor Clouseau (Steve Martin) ist wieder zurück. Diesmal sucht er den international agierenden Meisterdieb Tornado. Unterstützt wird er von einem renommierten Detektiv-Team aus England, Italien und Japan. Auch seine Sekretärin Nicole (Emily Mortimer) und sein Partner Ponton (Jean Reno) helfen ihm nach Kräften bei seinem Kampf gegen die Tücke des Objekts. Diese klaumaukige und alberne Aneinanderreihung von bemühten Gags kann sich nicht mit Blake Edwards' Original messen.
Wer Steve Martin kennt weiß, dass man den Spaßvogel nicht ganz ernst nehmen darf. Für ein Späßchen ist der Slapstick-Komödiant nämlich auch privat zu haben. Vor der Kamera hat er von skurril bis tollpatschig alle Tricks auf Lager. Schon in seiner Kindheit schrieb er Sketche und begeisterte Disneylandbesucher mit kleinen Zaubertricks.