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Jimi Blue Ochsenknecht und Jannis Niewöhner
Ein unschlagbares Duo
Interview: Jimi Blue Ochsenknecht und Jannis Niewöhner
In einem sind sie sich einig: Freunde sind wichtig, die holen einem auf den Boden der Tatsachen zurück, sollte man den Boden unter den Füßen verlieren. Davon können Jimi Blue Ochsenknecht und Jannis Niewöhner ein Lied singen. In der neuen Teenie-Komödie "Gangs" geht es um Freundschaft und Vertrauen. Aber auch privat sind die beiden eng befreundet. Was noch wichtig ist und warum ein Hund gleich mehrere Szenen verdorben hat, erzählen uns die beiden kurz vor der Münchner Premiere.
erschienen am 3. 10. 2009
Andrea Niederfriniger/Ricore Text
Jimi Blue Ochsenknecht
Ricore: Könnt ihr kurz eure Rollen beschreiben?

Jimi Blue Ochsenknecht: Ich spiele Flo, den Bruder von Chris. Der hat auch einen weichen Kern, zeigt es aber nicht. Da Flo auch in der Gang ist, muss den Harten spielen, und bei allem mitmachen. Aber wenn er sich mit einem Mädchen trifft, ist er romantisch und liebevoll. Flo weiß einfach noch nicht, was er tun soll und wo er im Leben steht. Dadurch ist er verwirrt und schüchtern. Aber wenn es darauf ankommt, macht er alles mit.

Jannis Niewöhner: Meine Figur Jan ist eher der Fröhliche in der Gruppe, der für den Spaß und den Humor zuständig ist. Er ist sehr lebensfroh, hat allerdings Probleme, treu zu bleiben. Das ist die Nebengeschichte.

Ricore: Wie habt ihr euch auf eure Rollen vorbereitet?

Jimi Blue: Drei Wochen vor den Dreharbeiten haben wir ein Coaching gemacht und dort vorab die schwierigen Szenen geprobt.

Ricore: Was waren das für schwierige Szenen?

Jimi Blue: Beispielweise die Krankenhausszene mit Chris, die sehr emotional war. Wir sind zusammen die Texte durchgegangen und haben das Drehbuch besprochen.
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Gangs
Ricore: Was für Übungen waren das?

Jimi Blue: Manchmal mussten wir im Film aggressiv sein und das sollten wir halt gut rüberbringen können. Auch bei "Sommer" hatten wir vorher ein Coaching und da habe ich schon ein paar Sachen mitgenommen.

Jannis: Ich denke aber, dass es immer genug Material gibt, wovon man sich inspirieren lassen kann. Die Gefühle, die in "Gangs" vermittelt werden, kann man sich aus anderen Filmen holen, wie "West Side Story" beispielsweise. Das ist immer eine gute Vorbereitung.

Ricore: Habt ihr euch vorher Filme angeschaut, in denen es um ähnliche Gefühle ging?

Jannis: Genau. Da saßen wir oft zusammen und haben uns diese gemeinsam angeschaut.

Ricore: Ihr habt auch ein Kampf-Training gemacht. Habt ihr die Stunt-Szenen alle selbst gedreht?

Jannis: Dafür haben wir schon einige Tage gebraucht. James war unser Stuntman, der war ziemlich cool, er hat auch schon "Mission: Impossible III" gemacht. Die Mitglieder der anderen Gangs waren alles Fighter, die haben mindestens eine Kampfsportart gemacht. Wir mussten das halt erst lernen, aber zumindest Jimi und mir hat das sehr viel Spaß gemacht.

Jimi Blue: Auf jeden Fall. Die Schlägereien haben wir auch selbst gedreht. Beim Motocross-fahren hatten wir teilweise Doubles. Etwa als wir übers Auto gesprungen sind.
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Jannis Niewöhner auf der Berliner "Gangs"-Premiere
Ricore: Habt ihr extra für den Film Motocross fahren gelernt?

Jimi Blue: Ich konnte es wegen "Die Wilden Kerle 3". Da habe ich es gelernt.

Jannis: Ich musste es erst lernen und habe es noch nicht mal richtig gelernt. Ich musste mich aber auch nicht direkt auf das Teil setzen und losfahren. Das haben dann schon andere gemacht.

Ricore: Gab es dabei auch blaue Flecken?

Jannis: Das müssen Sie Kai fragen oder Jimi. Die haben sich schon mal hingelegt mit den Motorrädern.

Jimi Blue: Jannis hat sich aber am Schlauesten von allen angestellt, die das erst lernen mussten.

Ricore: Du hast im Film auch erstmals eine Waffe in der Hand, wie war das?

Jimi Blue: Das war nur eine Schreckschusswaffe. Da hat nichts passieren können. Was war das für ein Gefühl? Keine Ahnung, habe ich gar nicht darauf geachtet.

Ricore: Wie fandet ihr eure Kostüme? Im Gegensatz zu den anderen seid ihr ja noch ziemlich glimpflich davon gekommen…

Jannis: Sie meinen diese weißen Anzüge? Wir waren alle zufrieden, gerade auch im Vergleich zu anderen Filmen fanden wir dieses Outfit sehr gut.
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Jimi Blue Ochsenknecht und Emilia Schüle romantisch...
Ricore: Du gehst ja noch zu Schule, welche Reaktionen erlebst du als Schauspieler von deinen Mitschülern, Jannis?

Jannis: Ich bin jetzt in der zwölften Klasse und mach mein Abi, versuche es zu machen (lacht). Ich spiele ja schon seit ich elf bin. Die Leute reagieren sehr unterschiedlich darauf. Bei denen, die man nicht so gut kennt, kommt es schon manchmal vor, dass die vielleicht aus Neid schlechte Sachen hinterher sagen. Aber das gehört dazu. Das kennt jeder, der einmal einen Film gemacht hat, es wird einfach immer Neider geben oder Leute, die das nicht mögen. Viele bilden sich auch total falsche Meinungen zu dem Beruf.

Ricore: Hast du auch umgekehrt Erfahrungen gemacht, dass du plötzlich mehr Freunde hattest?

Jannis: Ich achte schon sehr darauf, dass ich meinen alten Freundeskreis behalte. Die sind immer bei mir geblieben. Das ist gut, denn ich weiß, was ich an ihnen habe.

Ricore: Ist es also so, dass ihr einige gute Freunde habt und keinen riesigen Freundeskreis?

Jimi Blue: Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich einen besten Freund habe, sondern ich habe mehrere gute Freunde, mit denen ich was unternehme.

Jannis: Ich habe schon einen großen Freundeskreis, man kennt halt viele Leute, mit denen man auch feiern geht. Beim Film kann ich sagen, dass Jimi mein bester Freund ist, wenn man das so sagen kann. Mit ihm habe ich am meisten erlebt und wir verstehen uns gut. Zuhause habe ich auch meine besten Freunde, an die ich mich wenden kann. Das ist wichtig, solche Leute um sich zu haben.
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Ochsenknecht-Brüder Jimi Blue und Wilson Gonzalez
Ricore: Du machst auch Musik. Kannst du dir vorstellen, wie Jimi ein Album aufzunehmen.

Jannis: Ja natürlich. Darauf arbeite ich auch hin. Ich bin noch sehr viel am ausprobieren und experimentieren und mach viel Musik mit Jimi. Aber nur zum Spaß. In dem Bereich muss ich noch sehr viel lernen, aber dann kann ich mir das gut vorstellen.

Ricore: Welche Musikrichtung machst du?

Jannis: Wie schon gesagt, ich bin noch am Experimentieren und versuche mehrere Stilrichtungen aus. Aber im Moment steht eher Hip Hop mit Rockelementen im Vordergrund.

Ricore: Durftet ihr beim Film eure eigenen Ideen einbringen?

Jimi Blue: Auf jeden Fall. Wir durften auch Sätze im Drehbuch ändern, die wir unpassend fanden. Der Regisseur hat gemeint, wir könnten Vorschläge machen und das war wichtig, da wir uns ja auch wohlfühlen mussten. Manchmal war der Regisseur einverstanden, manchmal aber auch nicht. Er war ja auch der Chef.

Ricore: War er streng mit euch?

Jimi Blue: Nein, nur wenn wir gelacht haben.
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Jannis Niewöhner mit Kumpel Jimi Blue Ochsenknecht in "Gangs"
Jannis: Klar konnte er streng werden, wenn er merkte, dass wir uns nicht richtig konzentriert haben. Aber eigentlich hat er uns viel Freiheit gelassen und wir konnten viel eigene Kreativität einbringen. Das war schon gut.

Ricore: Wie war das mit dem Hund? Der hat einige Szenen vermasselt, hab ich gehört...

Jannis: Anstrengend aber witzig, wie im Film.

Ricore: Was war denn die krasseste Pleite?

Jannis: Ich kann mich gar nicht an eine spezielle erinnern. Es gab so viele (lacht).

Ricore: Im Film hat dein Bruder Wilson Gonzalez das große Sagen. Ist das privat auch so?

Jimi Blue: Nein, auf keinen Fall.

Ricore: Vielen Dank für das Gespräch.
erschienen am 3. Oktober 2009
Zum Thema
Das jüngste Mitglied der Ochsenknecht-Sippe begeistert sich im "richtigen" Leben eher fürs Skaten und Snowboarden als für den deutschen Volkssport Fußball. Jimi Blue Ochsenknecht spielte mit Papa Uwe bereits in der Komödie "Erleuchtung garantiert" von Doris Dörrie. Seit den "Wilden Kerlen" ist er auch bei weiblichen Teenagern angesagt. Er ist aber nicht nur gefeierter Jungschauspieler, sondern eifert musikalisch seinem großen Bruder Wilson Gonzalez nach und veröffentlichte bereits zwei Alben.
Bereits mit elf Jahren steht Jannis Niewöhner vor der Kamera. Ähnlich wie seinem Freund Jimi Blue Ochsenknecht wird auch ihm der Beruf in die Wiege gelegt. Auch seine Eltern sind in der Filmbranche tätig. Seinen Durchbruch markiert die Hauptrolle in der Verfilmung der Fantasytrilogie "Liebe geht durch alle Zeiten" von Kerstin Gier. "Rubinrot" lockt 2013 mehr als 480.000 Zuschauer in den Kinos und garantiert die Fortsetzung "Saphirblau".Emilia Schüle ("Freche Mädchen") liiert, mit der er in..
Gangs (Kinofilm)
Flo (Jimi Blue Ochsenknecht) ist Mitglied der Rox-Gang. Er verliebt sich peinlicherweise ausgerechnet in Sofie (Sina Tkotsch), einem Mädchen aus einer gut situierten Familie. Als sein älterer Bruder in Schwierigkeiten gerät, bittet dieser ihn um Hilfe. Flo soll die Eltern seiner neuen Freundin bestehlen. Dies bringt ihn in einen schweren Gewissenskonflikt. Er will seinen Bruder nicht im Stich lassen, will aber auch seine neue Liebe nicht verraten.
2024