Warner Bros.
Miriam Stein auf der Berlin-Premiere von "Goethe!"
Es braucht Disziplin
Interview: Engagierte Miriam Stein
Am 17. Mai 2011 begannen in München die Dreharbeiten zu Tomy Wigands Komödie "Oma in Roma" mit Marianne Sägebrecht, Giancarlo Giannini und Annette Frier. Auch Nachwuchsdarstellerin Miriam Stein ist mit von der Partie. Die 23-Jährige schaffte mit "Goethe!" ihren Durchbruch und freut sich jetzt in einer Komödie mitspielen zu können. Auf dem Set zu "Oma in Roma" gab die sympathische Schauspielerin Filmreporter.de ein Interview. Dabei verriet sie uns unter anderem, über was sie herzlich lachen kann.
erschienen am 31. 10. 2012
Warner Bros.
Miriam Stein in "Goethe!"
Ricore: Frau Stein, heute finden die ersten Drehs für "Oma in Roma" in der Münchner Residenz statt. Die Räumlichkeiten der werden im Film für den Vatikan stehen. Gibt es tatsächlich Ähnlichkeiten?

Miriam Stein: Das kann ich nicht sagen, weil ich noch nie im Vatikan gewesen bin. Das Innere der Residenz ist jedenfalls sehr prunkvoll. Wenn auch noch die Schweizer Garde dasteht und ein Papst da ist, dann glaubt man das sofort.

Ricore: Nur die Innenaufnahmen sollen den Vatikan repräsentieren, oder?

Stein: Genau. Alle Außenaufnahmen werden in Rom stattfinden.

Ricore: Sprechen Sie italienisch?

Stein: Nein, leider nicht. Wir drehen alles auf Deutsch. Die italienischen Schauspieler sprechen Italienisch und werden nachträglich synchronisiert. Ich habe einen kurzen Satz auf Italienisch, den ich einfach auswendig gelernt habe (lacht).

Ricore: Sie stehen noch am Anfang ihrer Karriere. Wie ist die Zusammenarbeit mit erfahrenen Kollegen wie Marianne Sägebrecht und Giancarlo Giannini?

Stein: Leider hatte ich mit Giancarlo nur ein paar kurze Szenen. Mit Marianne zu arbeiten machte großen Spaß. Wir verstanden uns auch privat sehr gut. Das war sehr hilfreich. Sie macht ihre Arbeit sehr gut. Daran kann man sich orientieren. Ich arbeite gerne mit Leuten, die engagiert sind und Spaß an ihrem Beruf haben.
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Miriam Stein in "Goethe!"
Ricore: Würden Sie das auch von sich behaupten?

Stein: Ja, auf jeden Fall. Ich könnte nicht mit Leuten arbeiten, die undiszipliniert sind. Um Filme zu drehen, braucht es viel Disziplin.

Ricore: Ihren Durchbruch hatten Sie mit "Goethe!". Was ist das Geheimnis des Erfolgs als Schauspielerin?

Stein: Das ist eine schwere Frage. Es kommt darauf, wie man Erfolg definiert. Wenn Erfolg heißt, dass ich zurzeit genügend zu drehen habe, dann habe ich tatsächlich Erfolg. Wie man es schaffen kann, das steht in den Sternen. "Goethe!" war ein Film, bei dem viel gut gelaufen ist und bei dem ich mich sehr gut gefühlt habe. Das trägt dazu bei, um wieder zu Castings eingeladen und besetzt zu werden. "Goethe!" war auf jeden Fall ein starker Wendepunkt in meinem Leben.

Ricore: Würden Sie auch an Fernsehproduktionen mitwirken?

Stein: Für mich ist wichtig, dass Filme einfach gute Geschichten erzählen, egal ob es sich dabei um Fernseh- oder Kinofilme handelt. Ich finde, dass für das Kino öfter die besseren Geschichten geschrieben werden. Ich würde aber auch gerne einen schönen Fernsehfilm machen.

Ricore: Was macht für Sie eine gute Geschichte aus?

Stein: Eine gute Geschichte sollte nicht vorhersehbar sein. Sie sollte interessante Figuren haben, einen berühren und einen in ihre Welt mitnehmen.
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Miriam Stein
Ricore: Was reizte Sie an "Oma in Roma"?

Stein: Mich reizte vor allem die Tatsache, dass es sich dabei um eine Komödie handelt. Ich wollte unbedingt mal etwas Lustiges spielen. Es ist kein Film, der die Welt verändern will. Es ist ein Unterhaltungsfilm, der in bestimmten Szenen auch sehr emotional wird und an Familienkonflikten rührt, die jeder kennt. "Oma in Roma" bietet nicht nur Stoff zum Lachen. Es ist auch ein Film, bei dem man eine Träne verdrücken kann.

Ricore: Muss man lustig sein, um Komödien zu drehen?

Stein: Es ist wichtig, dass man eine lustige Situation ernst nimmt. Dann kommt man automatisch lustig rüber. In "Oma und Roma" gibt es eine Szene, wo ich mit meinem Lover unter der Dusche stehe und plötzlich kriege ich Besuch von meiner Oma. Das ist ein Problem. Ich wusste, wenn ich das ernst rüberbringe, dann entsteht die Komik von allein. Wenn ich bewusst lustig sein wollte, hätte die Szene ihre komische Wirkung verloren.

Ricore: Was finden Sie noch komisch? Worüber lachen Sie?

Stein: Leider bin ich ein Mensch, der schon lacht, wenn jemand hinfällt. Ja, ich bin sehr schadenfroh (lacht).

Ricore: Vielen Dank für das Gespräch.
erschienen am 31. Oktober 2012
Zum Thema
Die Tochter des Schweizer Moderators Dieter Moor und einer Österreicherin gibt schon im Alter von elf Jahren ihr Schauspieldebüt. Für "Das Mädchen aus der Fremde" wird sie mit dem Förderpreis des Alexander Fehling und Moritz Bleibtreu in "Goethe!" ihren Durchbruch. Auch in ihrer folgenden Produktion, "Oma in Roma", spielt sie mit hochkarätigen Kollegen wie Marianne Sägebrecht und Giancarlo Giannini.
OmaMamia (Kinofilm)
In "Oma in Roma" spielt Marianne Sägebrecht eine alte Dame , die nach dem Tod ihres Ehemannes von ihrer Tochter (Annette Frier) ins Altersheim abgeschoben werden soll. Viel lieber würde sie jedoch zu ihrer Enkelin (Miriam Stein) nach Italien reisen, um eine Audienz beim Papst zu erhalten. Der Film entstand unter anderem in München.
2024