Constantin Film
Jessica Alba in: Fantastic Four
Künftig mehr Charakterrollen?
Interview: Fantastic Alba
Bereits als Fünfjährige hat sie den Wunsch, Schauspielerin zu werden, geäußert. Mit zwölf nimmt Jessica Marie Alba Schauspielunterricht. Monate später wird sie von einer Schauspielagentur unter Vertag genommen. Es folgen kleine Rollen in TV-Serien, die jedoch ein Ende haben als sie in James Camerons "Dark Angel" Max Guevera verkörpert. Als genmanipulierte Kampfmaschine gelingt Jessica der Durchbruch. Ihrem selbstbewussten Auftreten vor die Kamera verdankt sie fortan mehrere Kinorollen, oft verkörpert sie die Powerlady. Mit Ricore Medien sprach Jessica Alba über die kleinen Tücken des Actionheldendaseins und die Vorzüge der Unsichtbarkeit.
erschienen am 10. 07. 2005
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Tagelang in Spandex: Jessica Alba
Ricore: Jessica, in "Fantastic Four" spielen Sie eine Superheldin, die sich unsichtbar machen kann. Wie fühlt es sich an, die ganze Zeit in einem Spandex-Kostüm herumzulaufen?

Alba: Sehr beengend! Es ist wie ein Taucheranzug aus Lycra. Stellen Sie Sich einfach vor, Sie tragen den engsten verfügbaren Jogginganzug - und das am ganzen Körper! Es zwingt einfach dazu, sich wie ein Superheld zu fühlen, weil man die ganze Zeit stramm steht.

Ricore: Wie viele Stunden hatten Sie dieses Kostüm an den Drehtagen an?

Alba: Fast den ganzen Tag. Ich war etwas ungeschickt, weil ich darunter noch eine Jogginghose getragen habe und es dadurch noch um einiges enger und unangenehmer war. Aber im Kino kommt dies natürlich gut an.

Ricore: Im Film sind nicht nur Sie, sondern auch Ihr Auto unsichtbar...

Alba: Das stimmt. Susan hat Kraftfelder um sich, die von ihren Emotionen kontrolliert werden. Diese machen auch ihr Auto unsichtbar. Sie ist eigentlich die Mächtigste von allen Vieren und übernimmt mit Ihrer Kraft die Kontrolle. Sie wird sozusagen von einer passiven Forscherin zu einer Superheldin und vereint somit beide Charaktere.

Ricore: Wie toll wäre das doch im richtigen Leben! Würden Sie auch gerne unsichtbar sein, wenn Sie könnten?

Alba: Natürlich! Ich würde meinem Freund nachspionieren, wenn er nicht gerade mit mir zusammen ist. Es wäre auch cool, in einem Raum zu sein, wo der Zutritt für andere verboten ist. Beispielsweise im Gerichtssaal, bei der Verhandlung von Michael Jackson oder im Weißen Haus. Ich würde wirklich zu gerne hören, wenn Herr Rumsfeld unseren Präsidenten Mr. Bush schimpft, wegen der Dinge, die er getan hat.
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Fantastic Four
Ricore: Wann haben Sie Sich zum ersten Mal mit der Rolle Susan angefreundet?

Alba: Als ich das Drehbuch gelesen habe. Ich war nie wirklich an Comic Geschichten interessiert. Mein Charakter in "Dark Angel" ist auch eher eine Action-Heldin. Ich wollte jedoch nicht, dass man mich einfach immer in dieselbe Schublade wirft. Mich hat Susan's Intelligenz gefesselt und auch die Tatsache, dass sie sich als Frau verwirklichen kann. Es interessiert sie nicht, was die Männer sagen, auch wenn diese versuchen Sie zum Schweigen zu bringen und zu übergehen. Das geht Hand in Hand mit Ihrer Unsichtbarkeit.

Ricore: Hat man Sie als einzige weibliche Person im Team besonders behandelt?

Alba: Es waren alle sehr nett zu mir. Man hat mich mit sehr viel Respekt behandelt, was sicher auch daher kam, dass alle Jungs genauso viel Make-Up tragen mussten wie ich.

Ricore: Wie war für Sie die Zusammenarbeit mit Chris Evans? Im wirklichen Leben sind Sie gleich alt, im Film spielen Sie seine ältere Schwester.

Alba: Ähnlich wie bei mir und meinem Bruder. Er ist ein Jahr und drei Monate jünger als ich, seit zwei Jahren verheiratet und wird bald Vater. Ich bin keines von diesen Dingen. Er ist immer noch mein kleiner Bruder und stellt genug Blödsinn an. Ich habe versucht die Beziehung, die ich mit meinem Bruder habe in den Film einzubinden.

Ricore: Welche Erfahrung war für Sie die Schönste bei den Dreharbeiten zu "Fantastic Four"?

Alba: Die Tatsache, dass ich mir bewusst war, dass dies wahrscheinlich der größte Film sein wird, den ich je machen werde. Dadurch wollte ich einfach gute Arbeit leisten und gab immer 150 Prozent.
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Gewichts- und Ausdauertraining für die Fitness
Ricore: Haben Sie auch unangenehme Erfahrungen gemacht?

Alba: Ja, mit meinem engen Kostüm. Bei den Szenen im Regen hab ich mir regelrecht den Hintern abgefroren. Da habe ich mich dann gar nicht als Superheldin gefühlt.

Ricore: Momentan sind Sie wirklich viel beschäftigt. Woran arbeiten sie jetzt gerade?

Alba: Vergangenes Jahr war ich sehr beschäftigt. Zur Zeit bin ich nicht an großen, kommerziellen Projekten interessiert. In diesem Jahr kommen noch drei Film mit mir heraus und ich bin gerade dabei, zwei weitere selber zu produzieren. Ich möchte weniger glamouröse Projekte verwirklichen, und mich eher auf Charakterarbeit konzentrieren. Ich habe mehr Spaß an Rollen, in denen ich nicht stundenlang in der Maske sitzen muss und darauf achten muss, dass die falschen Wimpern richtig sitzen.

Ricore: Es macht Ihnen also nichts aus, sich auf der Leinwand auch einmal hässlich zu zeigen?

Alba: Überhaupt nicht.

Ricore: Wie sieht Ihr Trainingsprogramm aus?

Alba: Ich mache Gewichts- und Ausdauertraining. Tae Bo ist auch eine Sache, die ich gerne mache, weil sie mich anspornt.
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Regisseur Tim Story am Set mit Jessica Alba
Ricore: Haben Sie eine spezielle Diät?

Alba: Ja und Nein. Wenn ich schwere Sachen esse, dann wird mir gleich schlecht. Ich war früher Vegetarierin und mein Magen ist seither sehr empfindlich. Ich bin jedoch Koffeinabhängig und trinke so viel Kaffee, so dass in meinem Magen für Essen oft kein Platz mehr ist. Ich mag auch sehr gerne Kartoffel und Fleisch.

Ricore: Welche Kosmetikprodukte sind für Sie persönlich ein "Muss"?

Alba: Labello, Wimperntusche und das neue Feuchtigkeitsmakeup von Clinique.

Ricore: Ist es für junge Frauen in Hollywood nicht etwas gefährlich, zu viel zu arbeiten? Haben Sie manchmal das Gefühl, dass Sie mehr Pausen bräuchten?

Alba: Niemand sagt mir, wie viel ich arbeiten muss. Ich entscheide das selbst. Wenn ich sehr gefragt bin, dann arbeite ich auch mehr. Jeder kennt das Gefühl arbeitslos zu sein und Schwierigkeiten zu haben einen Job zu finden. Als ich von Dreharbeiten von den Bahamas zurückkam, hatte ich jedoch einfach nur Verlangen nach amerikanischem Essen oder einkaufen zu gehen und konnte es nicht erwarten, wieder in mein eigenes Auto zu steigen. Ich wollte endlich wieder selbst entscheiden können ob ich lieber zum Einkaufen gehe, oder mich in ein Kaffee setze. Dann habe ich erfahren, dass Robert Rodriguez einen neuen Film macht. Ich habe Nancy und einige andere Charaktere gelesen und wusste, dass ich diese Rolle spielen will. Es war eine Rolle, die ich noch nie zuvor gespielt hatte.

Ricore: In "Sin City" haben Sie mit Frank Miller gearbeitet. Wie ist es mit "dem" Meister des Kung Fu zu arbeiten?

Alba: Wundervoll. Er ist einfach der Beste auf seinem Gebiet. Die Art und Weise, wie er seine Charaktere zeichnet, ist sicherlich genau so, wie er sich selbst sieht. Sogar Nancys romantischer Charakter zeigt eine eigene, liebevolle Seite. Ich glaube, dass er als Mann sogar eine gewisse Naivität mag.

Ricore: Sind Sie privat ein Mensch, dessen Emotionen stark schwanken?

Alba: Ich bin eher ein ruhiger Typ. Das kommt sicher daher, dass ich alle Gefühle als Schauspielerin ausleben kann. Ich kann in meinem Beruf alle Höhen und Tiefen durchleben, kann denn ganzen Tag schreiend am Set stehen und das gleicht meine Persönlichkeit aus.
erschienen am 10. Juli 2005
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