Ricore

Wildcat

Originaltitel
Wildcat
Regie
Ethan Hawke
Darsteller
Laura Linney, Philip Ettinger, Rafael Casal, Cooper Hoffman, Christine Dye, John E. Brownlee
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Biographie
Land
USA
Jahr
2023
Länge
103 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
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Ein Familienprojekt der Familie Hawke!
Flannery O'Connor (Maya Hawke) gehört zu den ersten bekannten weiblichen Stimmen aus dem Süden der USA. Ihre in den 1950er und Anfang der 1960er Jahre erschienenen Werke stehen in der Tradition von William Faulkner. Mit ihren künstlerischen Ambitionen hat sie es schwer, sich in ihrer Familie aus dem ländlichen Georgia durchzusetzen. Als eine Art der Befreiung erlebt sie das Studium am Iowa Writers' Workshop, wo ihr Talent bald auffällt und sie sich in einen Dozenten (Philip Ettinger) verliebt.

Nach zwei Jahren im Norden kehrt sie in ihre Heimat zurück. Bei ihr ist Systemischer Lupus Erythematodes (SLE) diagnostiziert worden, den Betroffenen bleiben meist nur noch wenige Jahre zu Leben. Trotz der niederschmetternden Diagnose und den Entmutigungen ihrer Umgebung schreibt O'Connor unermüdlich weiter.
Das Biopic ist ein echtes Familienprojekt. Vater Ethan Hawke führt Regie, seine zweite Frau Ryan Hawke produziert es und Tochter Maya Hawke übernahm die Hauptrolle. Sie beweist erneut ihr Talent, sie gibt der aufstrebenden Schriftstellerin die richtige Portion Willenskraft, sich vor allem von ihrer Mutter (Laura Linney) nicht unterkriegen zu lassen. Doch manchmal wirkt sie etwas verloren inmitten der hohen künstlerischen Ambitionen des Filmes.

Bezüge zwischen O'Connors Kurzgeschichten und ihrem Leben bzw. ihren Beobachtungen in der katholisch geprägten Gemeinde wirken zu konstruiert. Hawke macht nichts falsch, arbeitet den Clash zwischen Mutter und Tochter exzellent heraus, achtet auf jedes Detail bei der Nachstellung der von O'Connor beschriebenen Realität und auch die Kameraarbeit ist exzellent. Und doch will der Funke lange nicht auf den Zuschauer überspringen, weil er sich im Hin und Her zwischen Alltag O'Connors und den Szenen ihrer Bücher den Überblick verliert.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
2024