Bad Director

Oskar Roehler hat seinen eigenen Roman "Selbstverfickung" verfilmt und die ersten 15 Minuten sind ebenso ansehnlich wie der Insidergag. Mit fettigen, halblangen Haaren, Brille und Gebiss spielt Oliver Masucci unübersehbar das Alter Ego Roehlers. Die Lästereien vor dem Film-Event haben ein wenig Biss, die Anspielungen auf deutsche Stars vor und hinter der Kamera sorgen durchaus für einen Lacher. Doch dann ist die Luft auch schon aus dem Film raus.

Dass die Namensanspielung zu Kafkas legendärer Figur niemals ausgespielt wird, ist dabei nicht mitgerechnet. Der hässliche, unsympathische Gregor und seinen erotischen Altherrenphantasien gehen dem Zuschauer bald nur noch auf den Geist.

Oliver Masucci grimassiert sich durch den redundanten Film, der noch und noch eine Schleife dreht, um Gregors depressiven Zustand und seine Unlust an seinem Beruf zu illustrieren. Zu allem Überfluss macht Roehler den Fehler, Bella Dayne ersten Auftritt im Film in Anlehnung an das erste Auftauchen von Veronica Ferres als Schneewittchen in Helmut Dietls "Rossini - oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief" zu inszenieren. Wo der Münchner sonst die feine Klinge schwingt, setzt Roehler hier auf den Hammer. Zynismus statt Satire. Das hätte durchaus reizvoll sein können, ist aber irgendwann nur noch peinlich und stößt selbst beim gutwilligen Betrachter nicht auf Gegenliebe.