Stardust
Schöne Frauen

Schöne Frauen

Originaltitel
Schöne Frauen
Regie
Sathyan Ramesh
Darsteller
Ole Puppe, Óscar O. Sánchez, Rainer Strecker, Volker Niederfahrenhorst, Max Herbrechter, Christina Beyerhaus
Kinostart:
Deutschland, am 27.01.2005 bei Stardust Filmverleih
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
2004
FSK
ab 6 Jahren
Länge
82 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
9,0 (1 User)
Dramatische Frauenkomödie von Sathyan Ramesh
Beschreibt man schöne Frauen so spricht man in erster Linie von ihren Körpern. Mit genau dieser Grundvorstellung von weiblicher Schönheit startet die Komödie "Schöne Frauen" vom Berliner Regisseur Sathyan Ramesh. Fünf junge Schauspielerinnen treffen sich in einem weiß gekachelten Warteraum. Sie sprechen für eine Rolle in einem unbedeutenden Erotik-Thriller vor. Vermutlich bestimmt ihr Aussehen über ihre Erfolgschancen. Doch nichts tut sich; niemand ruft irgendwen hinein. Zunächst schweigen sich die Frauen an, doch lange hält die Stille nicht an: langsam entspinnt sich ein Gespräch, lernen sich die Damen kennen. Der zu vergebende Job ist keine Traumrolle, trotzdem wissen sie, dass sie alle ein Engagement brauchen.

Sei es nur wegen ihren noch stotternden Karrieren. Spontan entscheiden sie sich dann doch, aufzubrechen. Sie wollen unvernünftig sein und nur ihrem Bauchgefühl folgen. Das führt sie zunächst in eine Imbissbude. Pommes machen dick und vielleicht hässlich, aber das ist ihnen jetzt egal. Ein vertrödelter Frauentag mit improvisierter Party am Meer wartet auf sie. Später werden sie Cocktails und Pianoklänge in die Nacht begleiten. Träume und Ängste werden gebeichtet und als es wieder hell ist, wird sich für alle etwas geändert haben.
Männer werden zögern sich diese Komödie anzuschauen, besonders wenn sie sich davor fürchten, als Frauenversteher zu gelten. Auf Männer, die dagegen etwas Neues über Frauen erfahren wollen warten immer wieder Filme wie dieser. Sathyan Ramesh hat eine melancholische Komödie gedreht, die über Risiken und Nebenwirkungen weiblichen Erwachsenseins berichtet. Der Regiedebütant ist mit den fünf Schauspielerinnen persönlich befreundet. Er hat ihnen ihre Rollen auf den Leib geschneidert. Die Darstellerinnen haben deshalb das entwürdigende Casting ihrer Figuren für "Schöne Frauen" ausnahmsweise nicht durchmachen müssen. Trotzdem lebt die Komödie vom Zusammenwirken der kleinen Frauengruppe. Das weibliche Publikum wird sich sicherlich auf der Leinwand zum Teil wieder erkennen. Der männliche Teil der Zuschauer wird dagegen, vorausgesetzt er hat sich über die Kinoschwelle getraut, die Frauen noch mehr mögen, als er es bisher getan hat.
Vincenzo Panza/Filmreporter.de
2024