Freunde der deutschen Kinemathek
Südostpassage

Südostpassage

Originaltitel
Südostpassage
Regie
Ulrike Ottinger
Darsteller
Hanns Zischler, Raymond Wolff, Heidi von Plato, Sissi Tax, Boris Raev, Oskar Pastior
Kinostart:
Deutschland, am 20.01.2005 bei Freunde der Deutschen Kinemathek
Kinostart:
Deutschland, am 20.01.2005 bei Freunde der Deutschen Kinemathek
Kinostart:
Deutschland, am 20.01.2005 bei Freunde der Deutschen Kinemathek
Kinostart:
Deutschland, am 20.01.2005 bei Freunde der Deutschen Kinemathek
Genre
Dokumentarfilm
Land
Deutschland
Jahr
2002
Länge
363 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Das Leben in Städten und Dörfern am Rande Europas
Ulrike Ottinger reist von Berlin nach Istanbul und durchquert dabei die entlegensten Gebiete Osteuropas, "weiße Flecken auf der politischen Landkarte". Mit der Kamera als ihr ständiger Begleiter hält sie das Leben der Menschen in Polen, Tschechien und der Slowakischen Republik fest. Vom Ufer des Schwarzen Meeres führt ihre Expedition per Frachtschiff nach Odessa in die Ukraine und schließlich nach Istanbul. Sie beobachtet das Treiben auf den Straßen und Märkten der Städte und Dörfer, die heute oft ziemlich heruntergewirtschaftet sind. Außerdem präsentiert sie Beispiele der Architektur, Musik, Literatur und Kunst. Aber auch in den abgelegensten Siedlungen stößt sie auf lachende Gesichter, die sich von ihrer Armut nicht unterkriegen lassen.
"Südostpassage" führt sein Publikum durch Gegenden, die nach dem Zusammenbruch der Mauer und der osteuropäischen kommunistischen Regime noch weiter ins Hintertreffen geraten sind. Seit die Landwirtschaft und die Industrie umstrukturiert worden sind, herrscht in den betroffenen Gebieten ein unbeschreibliches ökonomisches Chaos. Viele Bürger sind von Armut und Zukunftsangst gezeichnet. Ehemalige Lehrer und Staatsbeamte sind arbeitslos, Städte und Dörfer zerfallen.

Osteuropaspezialistin Ulrike Ottinger folgt den alten Handelwegen Osteuropas und porträtiert dabei das bunte Treiben in Städten und Dörfern. Dabei hält sich die Regisseurin und Kamerafrau als Person eher im Hintergrund, sie fungiert vielmehr als stille Beobachterin. Nur hier und da untermalt sie ihre Betrachtung von Land und Leuten mit charakteristischen Volksliedern oder literarischen Texten der jeweiligen Gegenden. Erzähler kommentieren einige Sequenzen, zumeist verlässt sich die Dokumentation auf die Kraft ihrer Bilder. Ottingers Aufnahmen sprechen für sich - auch ohne Worte. Allerdings benötigt man viel Zeit und Muße für die 128 (Wwroclaw bis Varna), 142 (Odessa) und 93 (Istanbul) Minuten langen Folgen der dreiteiligen Dokumentation.
Viola Wich/Filmreporter.de
2024