Dias de Santiago

Dias de Santiago

Originaltitel
Días de Santiago
Regie
Josue Mendez
Darsteller
Milagros Vidal, Lili Urbina, Pietro Sibille, Marisela Pucicon, Ricardo Mejía, Ivy La Noire
Kinostart:
Deutschland, am 08.12.2005 bei W-film Filmproduktion & Filmverleih
Genre
Drama
Land
Peru
Jahr
2004
Länge
83 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
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Im Krieg werden fast wahllos Menschen getötet. Doch auch die Überlebenden tragen ihre Narben davon. Einige Kriegswunden können auch noch sehr viel später zum völligen Zusammenbruch führen. Der dreiundzwanzigjährige Protagonist Santiago Román (Pietro Sibille) bekommt mehr als eine Ahnung davon, was es heißt nach dem Kriegsdienst in das zivile Leben zurückzukehren. Er hat in einer Eliteeinheit in der peruanischen Marine gedient und dort gegen Terrorismus, Drogenhandel und den Nachbar Ecuador gekämpft. Nach Jahren mit dem blutigen Handwerk kehrt er nach Lima zurück. Hier muss er bald erkennen, dass er vor dem Nichts steht. Er hat keinen gelernten Beruf, kein Geld, stattdessen eine kaputte Familie. Außerdem verfolgen ihn die Dämonen seiner unfriedlichen Vergangenheit. Kurzum: für ihn gibt es keinen Platz in dieser Gesellschaft. Er hat keine Zukunft. Trotz allem stellt er sich dem Kampf für ein besseres Leben.
"Dias de Santiago" lief auf 80 Festivals auf der ganzen Welt. Fünfzehn Auszeichnungen hat er erhalten. Kein Wunder, denn der Peruaner Josue Mendez hat ein eindringliches Spielfilmdebüt abgeliefert, der in die Tiefen einer durch und durch kaputten Existenz vordringt. Der Regisseur holte sich Anregungen für sein Drehbuch in Gesprächen mit Soldaten. Dann versammelte er einige der bekanntesten Bühnendarsteller Perus und drehte das Filmmaterial in nur 24 Tagen. Dabei setzte Méndez auf schwarz-weiß- und Farbfilmmaterial, je nach Stimmung und optischer Wirkung. Entstanden ist ein sehr aufrüttelnder, düsterer Film, der anhand eines Einzelschicksals das Militär in Frage stellt, das Soldaten skrupellos für seine Zwecke missbraucht. Auch Amnesty International zeigte sich beeindruckt: "Die Kameraführung und die Dichte der Bilder bringen das Publikum dem Darsteller sehr nahe und zeigen auf eindrückliche Weise seine Frustration, seine Wut, die Tragik der Situation." Ein Werk, das sich intensiv mit den dunklen Seiten der menschlichen Existenz auseinandersetzt.
Simone Seidel/Filmreporter.de
Videoclip: Dias de Santiago
Im Krieg werden fast wahllos Menschen getötet. Doch auch die Überlebenden tragen ihre Narben davon. Einige Kriegswunden können auch noch sehr viel...
 
2024