El Aura

El Aura

Originaltitel
El Aura
Alternativ
The Aura (intern. Festivaltitel); El Aura oder: Ein Männlein liegt im Walde (Schweizer Titel); elaura (Schreibweise
Regie
Fabián Bielinsky
Darsteller
Victoria Vescio, Claudio Rissi, Daniel Delevin, Alejandro Gancé, Walter Reyno, Manuel Rodal
Kinostart:
Deutschland, bei
Kinostart:
Schweiz, am 09.11.2006 bei Xenix Film
Genre
Drama, Thriller
Land
Argentinien, Frankreich, Spanien
Jahr
2005
Länge
138 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
Es gibt noch keine Userkritik!
Der zurückgezogen lebende Tierpräparator Esteban Espinoza (Ricardo Darín) ist ein scheuer Schrat, der in Gedanken immer wieder das perfekte Verbrechen durchspielt. Dank seines photographischen Gedächtnisses ist er in seiner Phantasie stets erfolgreich, während ihn in der Realität immer wieder epileptische Anfälle peinigen. Als er bei einem Jagdausflug in den einsamen Wäldern Patagoniens, des südlichen Argentiniens, versehentlich jemand erschießt, sieht er die Chance gekommen, seine Obsession zu verwirklichen. Der Tote, Carlos Dietrich (Manuel Rodal), ist Besitzer des Hotels und gehört darüber hinaus zu einer kriminellen Bande, die seit geraumer Zeit den Überfall auf einen Casino-Geldtransporter planen. Esteban nimmt dessen Identität an und gibt sich als Experte aus. Doch damit lässt er sich auf ein gefährliches Spiel ein, das sein Leben schnellstens beenden könnte. Was nützt der beste Plan, wenn der Zufall und seine Krankheit alles wieder vereitelt?
Täuschen und Betrügen ist sein Metier. Nach dem Welterfolg "Nine Queens", der in Hollywood mit "Criminal" jüngst zu Remake-Ehren kam, wandte sich Fabián Bielinsky einem weiteren gefährlichen Spiel zu. Der mit nur 46 Jahren verstorbene Regisseur galt als eine große Filmhoffnung Argentiniens. Er lieferte zwar keinen meisterlichen, aber doch einen stillen Suspense-Thriller ab, der zahlreiche einprägsame Szenen und wegen ausgesucht photographierter Landschaften eine faszinierende Stimmung besitzt. Sporadische, aber verstörende Gewaltexzesse kontrastieren mit einer langsamen, existenziellen Gangart, die von der Unvorhersehbarkeit, dem Zufall und seinen mächtigen Auswirkungen handelt. War "Nine Queens" elegant und fast überladen, herrschen hier subtiles Understatement und formaler Minimalismus vor, der aber auch eine halbe Stunde kürzer hätte ausfallen dürfen. Stilsicheres Werk, das sich auf die beeindruckende Leistung von Ricardo Darin, Argentiniens vielleicht berühmtesten Schauspieler, verlassen kann.
Thorsten Krüger/Komm & Sieh
El Aura
2024