GMfilms
Kehraus, wieder

Kehraus, wieder

Originaltitel
Kehraus, wieder
Regie
Gerd Kroske
Kinostart:
Deutschland, am 17.04.2008 bei GMfilms
Genre
Dokumentarfilm
Land
Deutschland
Jahr
2006
Länge
100 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.kehraus-wieder.de
|0  katastrophal
brillant  10|
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Kreis geschlossen: Leipziger Trilogie komplett
Leipzig, 1990. Kurz nach der deutschen Wiedervereinigung und den ersten Wahlen richtet Filmemacher Gerd Kroske seine Kamera auf eine ungewohnte Gruppe: die städtischen Straßenkehrer. Sie haben viel zu tun, denn die herumliegenden Wahlplakate müssen weggeräumt werden. Doch der Filmemacher unterbricht die Arbeit kurz, um nach Zukunftserwartungen zu fragen. 2006 sucht der Regisseur seine "Protagonisten" erneut auf. Diesmal interessiert er sich dafür, was aus den Träumen und Erwartungen geworden ist. Zwei sind jedoch inzwischen verstorben. Gabriele Koch kommt knapp über die Runden und ihre Enkelkinder sind in Pflegeheimen untergebracht. "Man lebt so dahin", fasst sie ihren Alltag zusammen. In verstaubten Akten sucht Dokumentarfilmemacher Kroske nach Antworten. Obduktionsberichte und die Archive des Arbeitsamtes erzählen Lebensgeschichten zwischen Elend, Bürokratie und Einsamkeit. Desillusionierung und sozialer Abseits dominieren das Bild der veränderten Stadt.
Gerd Kroske schließt nach 16 Jahren seine Leipziger Trilogie ab. Der erste Teil "Kehraus" machte er kurz nach der deutschen Wiedervereinigung. Es folgte 1996 "Kehrein, kehraus". Zehn Jahre später hat er die dritte Folge abgedreht. Interessantes Detail dabei ist die Auswahl der Protagonisten. In dem Zeitraum von 16 Jahren dokumentiert der Regisseur das Leben der drei Straßenkehrer Gabi, Henri und Stefan. Ihr Alltag verläuft in "geregelten" Bahnen zwischen Arbeitsamt, Gelegenheitsjobs und Kneipen. Gleichzeitig ist die Doku-Reihe das filmische Portrait einer Stadt im Wandel. Dabei entsteht eine Langzeitstudie mit sozial-kritischen Anklängen: Gerd Kroske betont, dass er dies anfangs nicht geplant habe. Jedes mal wünschte er sich einen glücklicheren Ausgang, doch das Leben schreibt seine eigenen Geschichten.
Tzveta Bozadjieva, Filmreporter.de
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Kehraus, wieder
2024