Donostia-San Sebastian International Film Festival
El patio de mi cárcel

El patio de mi cárcel

Originaltitel
El patio de mi cárcel
Regie
Belén Macías
Darsteller
Luis Callejo, Montse Germán, Raúl Jiménez, Nuria Mencía, Carlos Olalla, Raquel Pérez
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Drama
Land
Spanien
Jahr
2008
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
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Theater als Vorbereitung auf ein Leben in Freiheit
Isa (Verónica Echegui) sitzt zum wiederholten Male im Gefängnis. Ein Bankraub brachte sie zuletzt in Haft. Und das, obwohl Isa eine kleine Tochter hat, die sie dringend braucht. Doch die junge Frau fühlt sich nur im Gefängnis wohl. Dort hat sie Freundinnen, wie die rothaarige Zigeunerin Dolores (Ana Wagener), die ihren brutalen Mann erstochen hat oder Rosa (Violeta Pérez), die zerbrechliche Prostituierte, die auch nach vielen Enttäuschungen noch an die wahre, die einzige und große Liebe glaubt. Obwohl sich alle ein Leben in Freiheit herbeisehnen, haben sie sich in Wirklichkeit mit dem Gegebenheiten innerhalb des Gefängnisses abgefunden. Die neue Gefängniswärterin Mar (Candela Peña) bringt Bewegung in die Situation. Die ehemalige Schauspielerin will den Frauen und Mädchen wieder das Gefühl geben, auch draußen gebraucht zu werden. Zu diesem Zweck organisiert sie die Theaterwerkstätte "Módulo 4". Die Schauspielerei soll die Teilnehmerinnen auf das Leben in der Freiheit vorbereiten. Doch auch Mar hat nicht alles unter Kontrolle, wie sich bald herausstellt.
"El patio de mi cárcel" ist das Spielfilmdebüt der ansonsten fürs Fernsehen arbeitenden Belén Macías. Ihre Schwierigkeiten bestanden vor allem darin, neun Frauen in Szene zu setzen, da kaum eine von ihnen eine größere Rolle spielt als die anderen. Dies ist der Regisseurin gut gelungen. Der Film versprüht Lebensfreude und Lebensmut - und das, obwohl der Hauptort der Geschehnisse ein Gefängnis ist. Einige Szenen stören diese Harmonie. Gekünstelt werden zwei Schlägereien bzw. Messerstechereien inszeniert und eingeführt, die nicht notwendig erscheinen, weder für die Handlung noch für die Figurenentwicklung. Man weiß ohnehin, dass Gefängnisse Orte sind, in denen es gewalttätig zugeht. Vielleicht fühlte sich die Regisseurin aufgrund der allgemein vorherrschenden Vorurteile dazu verpflichtet, auch unschöne Details zu zeigen. Da der Film jedoch eine andere Geschichte erzählt, ist dies unnötig. Die Hauptdarstellerinnen spielen ihre Rollen nachvollziehbar und glaubwürdig. Einzig die wohl erfahrendste unter ihnen, Candela Peña, wirkt etwas verloren. Vielleicht hätte eine ältere Person besser an ihre Stelle gepasst. Zusammenfassend kann man jedoch sagen, dass Belén Macías ein gelungenes Spielfilmdebüt mit einem beeindruckendem Frauenensemble auf die Beine gestellt hat.
Andrea Niederfriniger, Filmreporter.de
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2024