Camp Armadillo

Während der gesamten sechsmonatigen Einsatzzeit haben Regisseur Janus Metz Pedersen und Kameramann Lars Skree dänische Soldaten in Afghanistan beobachtet und auf ihren Einsätzen und in ihrem Alltag begleitet. Der Regisseur und sein Kameramann filmten die Soldaten nicht nur beim allabendlichen Beisammensein im Lager, sondern wichen auch bei Gefechten nicht von ihrer Seite. Dadurch entstanden aufschlussreiche und intime Bilder über den Krieg, die so intensiv selten zu sehen sind. Die Filmemacher müssen aus einer Mischung aus Mut und Wahnsinn gehandelt haben, als sie auch im Schlachtengetümmel mit ihrer Kamera draufhielten.

Ihre Aufnahmen zeigen dänische Soldaten, die bereits verwundene Taliban mit einer Handgranate töten und dafür auch noch als Helden gefeiert werden. Pedersen verurteilt die Beteiligten jedoch nicht direkt, er lässt seine Bilder mit deren Reaktionen auf die tödlichen Ereignisse für sich sprechen. In einer solchen Extremsituation seien derartige Maßnahmen eben notwendig, lautet die allgemein geäußerte Meinung der Soldaten. In ihrer Heimat löste die Dokumentation kontroverse Debatten aus, in deren Folge die verantwortlichen Soldaten als Kriegsverbrecher angeklagt wurden. "Armadillo" konnte jedoch auch für erfreulichere Schlagzeilen sorgen: So wurde das Werk beim Filmfestival in Cannes 2010 mit dem Großen Preis der Kritik bedacht.