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The Tiger Factory

Tiger Factory

Originaltitel
Tiger Factory
Alternativ
The Tiger Factory
Regie
Woo Ming Jin
Darsteller
Lesly Leon Lee, Loh Bok Lai, Rum Nun Chung, Susan Lee, Pearlly Chua, Fooi Mun Lai
Kinostart:
Deutschland, am 22.09.2011 bei Aries Images
Genre
Drama
Land
Malaysia, Japan
Jahr
2010
FSK
ab 0 Jahren
Länge
84 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.tiger-factory.de
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Ruhig inszeniertes Drama über sexuelle Ausbeutung
Im wirtschaftlich aufstrebenden Malaysia, ist für Ping (Fooi Mun Lai) kein Platz. Die 19-jährige ist ungebildet und lebt in ärmlichen Verhältnissen. Zudem ist sie schwanger und wurde von ihrem Freund sitzen gelassen. Deshalb sehnt sich Ping nach einem besseren Leben im Ausland. Sie möchte ihr ungeborenes Kind in sichereren Umständen aufwachsen sehen.

Ping sieht ihre Chance gekommen, als sie von einem zwielichtigen Automechaniker hört. Der schleust junge Frauen nach Tokio. Allerdings hat die 19-jährige kein Geld, um die Überfahrt zu bezahlen. In ihrer Verzweiflung wendet sich Ping an Madame Tien (Pearlly Chua). Diese nutzt die Bedürftigkeit ihrer Nichte schon seit längerem aus. Madame Tien sieht in Ping eine Geldanlage, nicht eine schützenswerte Verwandte. Und so wird das junge Mädchen in jeder Hinsicht ausgenutzt und missbraucht.
Bereits Woo Ming Jins frühere Dramen wie "Woman on Fire Looks for Water" haben einen dokumentarischen Anstrich. Eine ähnliche Atmosphäre wird durch die unruhige Kameraführung und unscharfe Bilder auch bei "The Tiger Factory" erzeugt. Die fehlende musikalische Untermalung und der Verzicht auf künstliche Lichtquellen unterstützen den realistischen Eindruck. Das zurückgenommene Spiel von Fooi Mun Lai überzeugt.

Die Ensemble-Leistung ist umso stärker anzuerkennen, weil viele Schauspieler aus "The Tiger Factory" Laien sind. Diese mussten viele Szenen improvisieren, da Jin das Skript erst während der Dreharbeiten ausarbeitete. Trotz der guten Schauspielleistungen, berühren die Figuren kaum. Über den Hintergrund der meisten Charaktere erfährt man nichts. Deshalb bleiben die Charaktere für den Zuschauer glaubwürdige, aber dennoch fremd wirkende Figuren. Zu "The Tiger Factory" wurde der Filmemacher durch einen Zeitungsartikel inspiriert. Dieser berichtet über eine Baby-Fabrik in der Nähe seines Heimatortes, in der malaysische Frauen Babys von illegalen Einwanderern austragen. Nach der Geburt werden die Kleinen von Menschenhändlern an adoptionswillige Eltern verkauft.
Heiko Thiele, Filmreporter.de
"The Tiger Factory" ist ein ruhig inszeniertes Drama. Woo Ming Jin nähert sich gefühlvoll seiner Protagonistin, die Fooi Mun Lai gelungen verkörpert.
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The Tiger Factory
2024