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The Girl from the Naked Eye

Girl from the Naked Eye

Originaltitel
The Girl from the Naked Eye
Regie
David Ren
Darsteller
J. Kole, Efka Kvaraciejus, Tara Macken, Dan Marshall, Elizabeth McDonald, Jen Sung Outerbridge
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Action, Romanze
Land
USA
Jahr
2011
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Solide Action mit der talentierten Sasha Grey
Jake (Jason Yee) ist am Boden zerstört, da jemand seine beste Freundin Sandy (Samantha Streets) brutal ermordet hat. Er war Chauffeur der jungen Frau, die als Callgirl arbeitete. Obwohl die beiden sich sehr nahestanden, schreckte Jake vor einer Beziehung zurück, weil Sandy noch minderjährig war.

Der Teenager war seine einzige echte Freundin und so entwickelt Jake große Rachegelüste. Die Suche nach ihrem Mörder stellt sich allerdings als schwerer heraus als erhofft. Daran ist Jake zum Teil selbst schuld. So verletzt oder tötet er jeden, der ihm nicht unverzüglich sagt, was er wissen will. Das schürt natürlich das Misstrauen der Unterwelt. Deren Hilfe benötigt Jake bei der Suche nach Sandys Mörder jedoch auch.
"Girl from the Naked Eye" ist ein stilistisch gelungener Thriller. Gekonnt nimmt David Ren Anleihen beim Film Noir. Dies zeigt sich in zahlreichen Vor- und Rückblenden sowie der Low-Key-Beleuchtung. Der Regisseur arbeitet mit großen Hell/Dunkel-Kontrasten und kreiert so eine eigentümliche, knisternde Atmosphäre. Die Spannung wird durch schnelle Schnittsequenzen noch verstärkt. Die zügige Szenenabfolge ist auch für die Actionsequenzen charakteristisch, welche effektvoll und glaubwürdig umgesetzt sind.

Ein weiteres Merkmal des Film Noir zeigt sich in der Kameraführung. Der von Jason Yee verkörperte Protagonist wird fast immer aus einer niedrigeren Kameraperspektive gezeigt. Dadurch wird diesem eine größere körperliche Präsenz verliehen. Die stoische Mimik und die energische Körpersprache der Figur tragen zu diesem Eindruck ebenfalls bei. An Yees Seite ist Sasha Grey zu sehen. Trotz ihrer eher kleinen Rolle, ist das schauspielerische Potential der Amerikanerin deutlich erkennbar. Dies ist insofern überraschend, als Grey zuvor lediglich als Pornodarstellerin bekannt war.

Zusammenfassend betrachtet wäre "Girl from the Naked Eye" ein rundum gelungener Action-Film - gäbe es nicht die Dialoge. Diese sind so niveau- und einfallslos, dass der Zuschauer fast den Spaß am Film verliert. Die deutsche Synchronisation setzt der englischen Originalfassung noch eins drauf. In jedem zweiten Satz fällt mindestens eines der Schimpfwörter 'verfickt', 'Scheiße' oder 'Schlampe'. Dies ist noch nicht mal in der Originalfassung der Fall und in der deutschen Sprache eh nicht angemessen.
Heiko Thiele, Filmreporter.de
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The Girl from the Naked Eye
2024