Universal Pictures International Germany
Cyrano (2021)

Cyrano

Originaltitel
Cyrano
Regie
Joe Wright
Darsteller
Ben Mendelsohn, Haley Bennett, Peter Dinklage, Bashir Salahuddin, Kelvin Harrison Jr., Brian Tyree Henry
Kinostart:
Deutschland, am 03.03.2022 bei Universal Pictures International (UPI)
Kinostart:
Österreich, am 03.03.2022 bei Universal Pictures
Kinostart:
Schweiz, am 03.03.2022 bei Universal Pictures
Genre
Musical
Land
USA, Großbritannien
Jahr
2021
FSK
ab 12 Jahren
Länge
124 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
3,0 (Filmreporter)
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Romantische, märchenhafte Love-Story
Cyrano de Bergerac (Peter Dinklage) ist in der kleinen Garnisionsstadt in der Gascogne gefürchtet, in seiner Nachbarschaft jedoch beliebt. Der Haudegen nimmt es mit jedem Angreifer auf. Nur in der Liebe kennt der kleinwüchsige Offizier seine Grenzen. Er ist überzeugt, keine standesgemäße Partie zu sein. Daher verheimlicht er dem Waisenmädchen Roxane (Haley Bennett), mit dem er seit Jahren befreundet ist, seine wahren Gefühle.

Mitten ins Herz trifft ihn, dass sie sich Hals über Kopf in den Neuankömmling Christian von Neuvillette (Kelvin Harrison Jr.) verliebt. Der junge Mann ist äußerst attraktiv, jedoch rungebildet und in Liebesdingen recht unerfahren. Gerne nimmt er Cyranos Angebot an, für ihn die Briefe zu schreiben, die Roxanes Zuneigung erst richtig entflammen. Selbst bei einem Rendezvous vor ihren Balkon steht Cyrano neben Neuvillette. Er deckt die heimliche Blitzheirat des beiden, mit der sich Roxanes vor den penetranten Nachtstellungen des eitlen Grafen Guiche (Ben Mendelsohn) schützen will. Der einflussreiche Adlige rächt sich für die Zurückweisung, in dem er de Bergerac und von Neuvillette in den Krieg gegen Spanien an die vorderste Front schickt.
Die Adaption des romantisch-komödiantischen Versdramas von Edmond Rostand setzt auf die Musicalversion von 2018, die im Norma Terris Theatre in Chester, Connecticut (USA) uraufgeführt wird. Die Musik stammt von Aaron und Bryce Dessner, die Geschichte bearbeitet Erica Schmidt. Regisseur Joe Wright besetzt das auf der Bühne erfolgreiche Paar: Seine Frau Haley Bennett und Peter Dinklage. Der Engländer mit der tiefen Stimme erweist sich als überaus talentierter Sänger.

Die Anspielung auf William Shakespeares "Romeo & Julia" in der Balkonszene ist unübersehbar, auch sonst sind viele Motive dieses Stücks erkennar. Joe Wright inszeniert den bekannten Stoff als romantische, märchenhafte Love-Story vor der Kulisse einer pittoresken mittelalterlichen Stadt, die in weiches Licht getaucht ist. Harmonisch fügen sich die Gesangsnummern ebenso die Auftritte des Balletts in die Handlung ein. Im starken Kontrast stehen die Bilder von den Entbehrungen an der Front.

Doch die Veränderungen im Figurenensemble gehen nicht auf und mindern die universelle Botschaft des Stoffes, der ja nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat. Cyranos Fixierung auf seine Nase, die dem gängigen Schönheitsideal nicht entspricht, steht heute für viele Menschen, die denken, ihr Körper oder ihr Gesicht sei nicht makellos. Das Thema Inklusion durch die Besetzung mit dem grandiosen Peter Dinklage wirkt da wie ein unnötige Propf und nimmt der Geschichte einen Teil ihrer Dimension.

Ebenso missglückt ist die Besetzung Neuvillette mit einem Schauspieler dunkler Hautfarbe. Der gute Willen, Rollen unabhängig von der Hautfarbe zu besetzen, führt hier die Story ad absurdum. Neuvillette ist im ansonsten vorwiegend weißen Ensemble ein Außenseiter und wäre es auch im 17.Jahrhundert gewesen. Was zur Frage führen muss, warum Roxane Cyrano weiter felsenfest davon ausgeht, dass er nicht liebenswert sei, wenn sie ihr Herz an ihn verliert.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Cyrano de Bergerac (Peter Dinklage) ist in der kleinen Garnisionsstadt in der Gascogne gefürchtet, in seiner Nachbarschaft jedoch beliebt. Alles...
 
Regisseur Joe Wright inszeniert den bekannten Stoff als romantische, märchenhafte Love-Story.
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Peter Dinklage in "Cyrano" (2021)
2024