Sony Pictures Entertainment, CTMG, Marvel
in "Spider-Man: No Way Home" (2021)
Rendezvous mit Captain Kirk, Spiderman und Micky Maus
Feature: Branding und Fandasein als wichtiger Gradmesser
60 Jahre "Spider-Man" feiert Marvel im September 2022 mit seinen Fans auf der D23 Expo in Anaheim. Die Geburtstagssause gehört zum Programm des Pavillons, mit dem das zum Disney-Imperium gehörende Studio die Filme und Serien vorstellt, die in den kommenden Monaten weltweit im Kino oder beim Streamingdienst Disney+ Premiere feiern. Marvel's Editor-in-Chief C.B. Cebulski und Executive Spider-Editor Nick Lowe signieren Fanartikel und stellen sich exklusiv den Fragen der Fans.
erschienen am 27. 09. 2022
The Walt Disney Company (Germany)
Cruella (2021)
Vertrautes zuerst: Wie Branding und Fandasein moderne Filme prägen
Disney und seine Tochter Pixar stellen diesmal die kommenden Highlights wie "Cruella" oder "Jungle Cruise" in der Heimatstadt des Studios vor. Der Micky-Maus-Konzern setzt seit Jahren auf solche Veranstaltungen, 2019 finden sie sogar in neun Großstädten der USA statt. Auch in Japan und anderen Ländern werden derartige Stelldicheins mit den Stars auf der Fantasiewelt veranstaltet. Fester Programmbestandteil ist seit Jahren die Disney Legends Awards Ceremony, auf der sich die beliebten Figuren von der Leinwand ein Stelldichein geben und nebenbei für die laufenden Disney-Broadway-Musicals wie "Aladin", "Der König der Löwen" oder "Frozen" geworben wird. Ähnliches gilt für Franchise wie Star Wars.
Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
Emma Watson in "Die Schöne und das Biest in Disney Digital 3D" (2017)
Fans bewerten Filme und Serien
Für die Studiobosse sind solche Events längst ein wichtiger Indikator für die Stimmung bei Ihren treuen Fans. Sie registrieren genau, welche Figuren besonders beliebt sind und ob deren neustes Abenteuer auch ankommen. Die Stimmung und die Erkenntnisse fließen in die Planung der kommende Projekte ein. Die Fans bestimmen so mit, wie die Leinwandmärchen weitergeführt gehen. Für beide Seiten ist es eine Win-Win-Situation. Dies veranlasst Kritiker immer wieder zu der Behauptung, in Hollywood werde kein Risiko eingegangen.

Doch längst machen die Studios ihr Geld nicht nur im Kino oder auf der Mattscheibe. Merchandisingartikel machen einen Großteil des Geschäfts aus. Die Events heizen die Nachfrage nach Fanartikeln zusätzlich an: Die jährlich stattfindenden Messen sind auch eine Art großer Fasching, für den sich die Fans in die Kostüme ihrer Superhelden schmeißen. Damit sie nicht nur an den drei wilden Tagen in Anaheim hautnah dabei sind, stellen sich natürlich auch die Disney-Themenparks vor und kündigen ihre Expansionspläne an.
Paramount Pictures
Star Trek III - Auf der Suche nach Spock ("Star Trek III: The Search for Spock", 1984)
Von der Leinwand zur Spielkonsole und zurück
In den vergangenen 20 Jahren kam ein weiterer Geschäftszweig hinzu: Videospiele. Mit der revolutionären Entwicklung bei der digitalen Auflösung der Bilder und der Übertragungsgeschwindigkeit versetzen sie die Nutzer heute hautnah in die Welt von Marvels Comichelden, "Star Trek" oder "Star Wars". Mit den bescheidenen Videospielanfängen von Atari, dessen Automaten in Spielhallen und für Kinder zugänglichen öffentlichen Räumen in den 1970er Jahren zum Zocken einladen, oder den heimischen Spielkonsolen von Magnavox aus den Gründerjahren der Branche haben sie nur noch den Namen gemeinsam. Sogar in der Welt der Online Slots finden sich Spiele wie "Ted", "Gladiator", "Superman" und "The Walking Dead", die alle offiziell auf den gleichnamigen Fernsehserien und Filmen basieren.

Das Geschäft boomt. Mit den Messen rundet der200 Milliarden schwere Disney-Konzern sein umfangreiches Angebot ab, zugleich heizt er die Nachfrage weiter an. Disney+ hat drei Jahre nach dem Start mehr als 221 Millionen Abonnenten und die Konkurrenz von Netflix überholt. Trotzdem überschatten Sorgenfalten bei den Bossen die Erfolgsstory: Die Fans bewerteten die letzten vier Marvel-Filme schlechter als die 25 davor (Spiegel 38/2022). Ein Alarmzeichen, das die Gelddruckmaschine ins Stottern bringen könnte. Doch gerade die Rückmeldung der Anhänger könnte dazu beitragen, bei der Qualität der Geschichten wieder ein wenig zuzulegen.
The Walt Disney Company (Germany)
Mulan (2020)
Die Marktmacht der Fans
Nicht nur der Disney-Konzern hat die Macht seiner Fans erkannt. Jedes Studio hat den weltweiten Markt mit den Millionen von Film-und Serienfans ganz genau im Blick. Unverkennbar ist zum Beispiel an vielen Blockbustern der vergangenen zehn Jahre der Einfluss des immer größer werdenden Marktes China. Vermehrt spielen Handlungsstränge im Reich der Mitte und zahlreiche Darstellende aus dem Land ergattern gar Hauptrollen, damit sich die chinesischen Fans mit den Helden besser identifizieren können. Bei der Realverfilmung des Zeichentrickklassikers "Mulan" hatte manch westlicher Zuschauer und Kritiker gar den Eindruck, der äußerst konservative Micky-Maus-Konzern mache einen Knicks vor der chinesischen Propaganda. Das ist sicher nicht unbegründet, lässt Peking doch zahlreiche Hollywoodfilme mit kritischen Ansätzen gar nicht erst ins Land - oder erst nach schmerzhaften Kürzungen

Andererseits beweisen viele Kassenschlager, dass die Hollywood-Planer mit ihren Prognosen völlig daneben liegen können. 20th Century Fox, die heute zum Disney-Imperium gehören, rechnet bei "Titanic" mit einem Megaflop. Nie würde der Film seine Kosten einspielen. Die Zuschauer belehren die Studiobosse eines Besseren. Kommerzielle Stories haben bei den Zuschauern durchaus eine Chance, auch wenn sie vor Schmalz triefen. Wenn erfolgreiche Filme aber als Franchise taugen, dann kann die Merchendising-Maschne anlaufen und neben satten Gewinnen die Fanbindung weiter stärken.
erschienen am 27. September 2022
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