09. Feb 2014: Wen wundert es, dass bei den illustren Gästen die Presse sich weniger für den Film als die Anwesenden interessierte. Wenn Clooney da ist, dann geht es um Clooney, sein Haare, seine Fitness und das frische Aussehen, das jedem Jet-Lag strotzt. Wenn kümmert da seine schweißtreibende Arbeit? Oder war das Desinteresse in Bezug auf "Monuments Men" ein unterschwelliger Kommentar über die Qualität des Films, der zurecht außer Konkurrenz in der Wettbewerbsektion läuft? Es sei dahin gestellt.

Und so vergaß eine mexikanische Jounalistin prompt, weswegen sie eigentlich erschienen ist und ließ bei der Frage ihrer Begeisterung freien lauf. Clooney sei ein Frauenschwarm, hieß es, der die Fantasie aller Frauen beflügele und für deren allgemeines Wohlbefinden sorge. Der Angesprochene nahm das zur Kenntnis und reagierte mit der ihm typischen ironischen Art: 'Ich habe ernsthaft geglaubt, sie wollten eine Frage stellen, sagte er mit einem breiten Lächeln im Gesicht.

Fragen wurden tatsächlich noch gestellt, doch substantieller als die Anmerkungen der schwärmenden Journalistin waren sie auch nicht. Wen wundert es bei diesen Gästen. Letztlich entspach die Frage-und-Antwort-Stunde der Qualität des Films. Es wurde an der Oberfläche gekratzt, zum Kern ist man aber nicht vorgedrungen.