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Sony Pictures
Fehler oder alles OK bei Spider-Man?
Hollywood Insider Nr. 27 - Neues aus der Traumfabrik
Alles Science-Fiction oder was?
Weltraumritter, Marsianer und ein neuer "Krieg der Welten": es muss nicht immer "Star Wars" sein. Die Fans zählen derweil die Fehler in George Lucas' neuem Sternenepos, und Jungstar Hayden Christensen hat zwei brandneue Filmprojekte.
25. Mai 2002: Während George Lucas, der in Cannes vor ein paar Tagen noch die Vorzüge des digitalen Kinos pries, auf seiner Ranch über dem Skript von "Episode III" brütet, plant Hayden Christensen alias Darth Vader seine Zukunft als Charaktermime. Um sein "Star Wars" -Image nicht übermächtig werden zu lassen, hat der 21-jährige Kanadier zwei kleine aber substanzielle Filmprojekte ausgemacht. Christensens älterer Bruder Tove fungiert dabei jeweils als Produzent.

In "Shattered Glass" verkörpert Christensen den Jungreporter Stephen Glass, dessen rasanter Aufstieg in den amerikanischen Medienzirkeln darauf basierte, dass ein Großteil seiner Storys frei erfunden war. Zwischen 1995 und 1998 lebte das "Schreibgenie" in Washington seinen Erfindungsreichtum aus - ein klassischer Fall von Borderline-Journalismus, der in diesem Fall die Blätter "Rolling Stone" und "New Republic" betraf. Verbrechen zahlt sich in Hollywood aus, nun wird die Lebensgeschichte des Betrügers mit Hilfe namhafter Co-Produzenten wie Tom Cruise und Paula Wagner verfilmt. Regie führt erstmals Drehbuchautor Billy Ray ("Das Tribunal "), die Dreharbeiten sollen im August beginnen.

Haydens zweites Projekt hört auf den Namen "Nailed Right In". Das in Brooklyn angesiedelte Jugenddrama handelt von einer Gruppe junger Katholiken, deren Freundschaft durch den Aufstieg der Mafia in Gefahr gerät. Mafia-Experte Terence Winter ("Die Sopranos") schrieb das auf seinen persönlichen Erfahrungen basierende Drehbuch. Die Regie übernimmt Griffin Dunne ("Zauberhafte Schwestern"). Auch hier soll ein prominenter Namen hinter den Kulissen den Erfolg garantieren: Zum Kreis der Produzenten zählt Akiva Goldsman, dessen Drehbuch für "A Beautiful Mind" im März mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.

Mars Attacks: "Kampf der Welten" wird neu aufgelegt
"War of the Worlds", der beinahe 50 Jahre alte Science-Fiction-Klassiker nach dem Kultroman von H.G. Wells, wird neu verfilmt. Tom Cruise und Paula Wagner produzieren das Remake, Regisseur und Drehbuchautor müssen noch gefunden werden. Die Dreharbeiten können frühestens 2003 beginnen. Der zeitlose Stoff, von Wells vor mehr als 100 Jahren als Roman veröffentlicht, wurde immer wieder aufgegriffen: 1938 erschreckte Orson Welles die Einwohner der USA mit einem Hörspiel, das den scheinbaren Angriff der Marsmenschen so überzeugend schilderte, dass viele Hörer die Fiktion für bare Münze nahmen und in Panik gerieten. 1953 drehte Byron Haskin den weltbekannten Kinofilm mit Gene Barry und Ann Robinson, auf den ein Musical und 1988 eine missratene Fernsehserie folgten.

Während Paramount die nächste Mars-Attacke plant, schickt man bei Disney demnächst Kreuzritter ins Weltall: Jonathan Hales, George Lucas' Co-Autor bei "Episode II", hat dem Mäusekonzern ein Science-Fiction-Epos namens "Crusader" verkauft. Der epische Film spielt auf einem fernen Planeten und handelt von zwei Brüdern, die sich eine Schlacht um ein Königreich liefern.

"Movie-Mistakes.com": Spider-Man- und Episode-II-Fans auf Fehlersuche
Während in den Medien, von Sachkenntnis ungetrübt, über die Einspielzahlen von "Spider-Man" und "Episode II" orakelt wird, verfolgen Fans im Internet ein ganz anderes Duell zwischen den beiden Kassenmagneten. Es geht um Anschlussfehler, also Versäumnisse und Ungereimtheiten, die den Filmemachern bei der Herstellung entgangen sind.

Mit derzeit 123 solcher "Movie Mistakes" bewegt sich Sam Raimis "Spider-Man" bereits im Spitzenfeld der fehlerhaften Filme - nur "Titanic" und "Matrix" haben mehr zu bieten. Derartige Probleme sind typisch für große Action-Produktionen: Einzelne Szenen werden oft Stückchenweise über einen Zeitraum von Monaten an verschiedenen Schauplätzen und im Studio gedreht, später im Computer nachbearbeitet und ergänzt und schließlich zusammen geschnitten. Frühestens dann fällt aufmerksamen Zeitgenossen beispielsweise auf, dass der Scheitel des Hauptdarstellers einmal links und einmal auf der rechten Seite lag. Vieles, aber längst nicht alles, lässt sich noch mit dem Computer korrigieren. Aber nur, wenn die Filmemacher ihren Fehler überhaupt entdecken. Gerade Fans haben oft das schärfere Auge.

Die Website "movie-mistakes.com" sammelt und beschreibt nicht nur Anschluss- und Logikfehler aktueller Produktionen, dort findet man auch Ranglisten mit den besten Schlampereien und die Filmen mit den meisten Fehlern. "Matrix" führt das Feld mit derzeit 146 aufgedeckten Schlampereien an. "Episode II" liegt mit bis dato 42 Fehlern noch im Mittelfeld der Blockbuster. Auf den ersten Blick ist diese Zahl dennoch erstaunlich hoch, wenn man bedenkt, dass Lucas jede Szene im Computer nachbearbeitet und Anschlussfehler dabei korrigieren kann. Tatsächlich aber handelt es sich meist um Logikfehler in der Handlung, die man nachträglich nur schwer zu verbessern sind.
2024