Koch Media
Bliss - Erotische Versuchung

Bliss - Erotische Versuchungen

Originaltitel
Bliss
Regie
Holly Dale, Sylvie Rosenthal, Lynne Stopkewich
Darsteller
James Berlingieri, Jessica Greco, Peter Wingfield
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
TV-Serie, Romanze
Land
Kanada
Jahr
2002
Länge
112 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
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Von Frauen inszenierte Erotik zum Gähnen
Eine Frau lässt ihre Handtasche im Taxi liegen. In einem nahen Hotel telefoniert sie mit dem Taxiunternehmen. Ein Fremder lädt sie auf ein Kaffee ein. Überrascht stellt sie fest, in einem Swinger-Club gelandet zu sein. Erst zögerlich, dann zunehmend fasziniert lässt sie sich zunächst auf ein Glas Champagner, dann auf eine heiße Nacht mit dem sympathischen Fremden ein. Als sie am nächsten Morgen wieder bei ihrer Arbeit ist, lässt sie ein Gedanke nicht los: sie will ihren Lover unbedingt wiedersehen.

Die erfolgreiche Anwältin erfüllt ihm beim nächsten Treffen einen großen Wunsch, und spielt für ihn die Hure. Bald leidet ihr Job unter ihrer neuen Obsession. Weitere Episoden erzählen ähnlich gestrickte Geschichten über geheime Fantasien von Frauen. So verliebt sich eine Hausfrau in den Sohn ihres Freundes, eine junge Frau sucht Trost bei ihren männlichen Mitbewohnern und eine Geschäftsfrau findet auf der Suche nach einer rein sexuellen Beziehung einen überzeugten Romantiker.
In kurzen Story-Einführungen soll übergeleitet werden zum eigentlichen Herzstück von "Bliss - Erotische Versuchungen": von Frauen inszenierte Erotik. Zumindest wird die Serie unverständlicherweise damit beworben. Doch wirklich Erotisches passiert nicht, die Serie ist in etwa so offenherzig wie "Pretty Woman". Was bleibt ist letztendlich doch ziemlich prüde inszenierte Groschenroman-Romantik. Nicht nur die weitgehende Abwesenheit von Sexszenen, die berechtigt als solche bezeichnet werden können, ist angesichts des eigenen Anspruchs, eine erotische Versuchung zu sein, kurios.

Auch die mangelnde Chemie zwischen den meist laienhaften Darstellern lässt nicht gerade ein Prickeln aufkommen. Die Handlung der einzelnen Episoden ist so formelhaft und stumpf, dass man im Zeitschriftenregal nicht lange in den einschlägigen Fortsetzungsroman-Blättern suchen müsste, um sich diese Geschichten fast exakt gleich erzählen zu lassen. So etwas dann als prickelnde Erotik für weibliche Zuschauer zu verkaufen, ist grob irreführend.

In zwei Folgen tritt der fernseherfahrene Waliser Peter Wingfield ("Sanctuary - Wächter der Kreaturen") auf. Die kanadische Serie setzt mehr auf den psychologischen Aspekt der Erotik als auf nackte Tatsachen. Im Vordergrund steht die Frage, wie die erotischen Versuchungen die Protagonistinnen im Alltag beeinflussen, nicht die tatsächlichen Vorgänge im Schlafzimmer.
Michael Domke, Filmreporter.de
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Bliss - Erotische Versuchung
2024