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Peripher Film
Thomas Arslan ("Im Schatten")
Deutscher Wettbewerbsbeitrag
Thomas Arslan gräbt nach "Gold"
Thomas Arslan stellte am heutigen Samstag, den 09. Februar 2013 den einzigen deutschen Wettbewerbsbeitrag bei den 63. Internationalen Filmfestspielen vor. In dem meisterhaften Western "Gold" glänzen Nina Hoss, Marko Mandic und Uwe Bohm in den Hauptrollen.
09. Feb 2013: "Gold" handelt von der beschwerlichen Reise einer Gruppe deutscher Auswanderer in den Norden Kanadas, wo sie hoffen, auf Gold zu stoßen. Die Reise ist sehr viel beschwerlicher, als ihr Führer (Peter Kurth) es ihnen vorausgesagt hat. Während einige bald entmutigt aufgeben, fallen andere der unerschlossenen Natur zum Opfer.

"Gold" variiert intelligent und kenntnisreich die Mythen des Westerngenres. Dabei entwirft er in großartigen Bildern ein Panorama menschlicher Enttäuschung, Hoffnung und Verzweiflung angesichts einer kargen Existenz.

Großartig ist einmal mehr Nina Hoss in der Rolle einer Frau, die ein festes Ziel hat, deren Erfahrungshorizont jedoch bis zum Schluss undurchsichtig bleibt. Eine Überraschung ist Marko Mandic als junger Mann, der auf der Flucht vor der Vergangenheit ist und sich in die Zukunft treiben lässt. Seine Figur gehört am ehesten in die Ikonographie des Western, ein 'lonesome rider', der nicht viel Aufhebens um Worte macht, dafür entschieden im Handeln ist.

Mit "Gold" macht Arslan damit weiter, was er mit dem Gangsterfilm "Im Schatten" vor drei Jahren begonnen hatte: das Autorenkonzept der Berliner Schule mit den großen Genres der US-amerikanischen Erzähltradition zu verbinden. Einmal mehr ist ihm dabei großartiges Kino gelungen, das den internationalen Vergleich nicht scheuen braucht. "Gold" dürfte seit heute zum erweiterten Favoritenkreis für den Goldenen Bären gehören.
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