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Volker Schlöndorff
Einsatz für kasachischen Theatermacher
Volker Schlöndorff schreibt Protestbrief
Volker Schlöndorff hat sich am Samstag, den 16. Juni 2012 in einem offenen Protestbrief an einen kasachischen Richter gewandt. Darin fordert er die Freilassung des kasachischen Theaterregisseurs und Regimekritikers Bolat Atabajew, der im Frühjahr dieses Jahres wegen angeblicher Anstiftung zu sozialer Unruhe verhaftet wurde.
18. Jun 2012: Schlöndorff habe Atabajew als 'großartigen Künstler kennengelernt, der besonders als Vermittler zwischen der kasachischen und der deutschen Kultur sich lebenslang verdient gemacht hat'. Es sei für ihn 'vollkommen unvorstellbar', dass Atabajew 'je etwas anderes als kreative künstlerische Arbeit geleistet' habe. Auch sei der Theatermacher 'von seinem ganzen Temperament her für politische Agitation keineswegs disponiert oder geeignet', so Schlöndorff. Er sei umso bestürzter, da Atabajews Gesundheit ohnehin angeschlagen sei.

Atabajew gilt in Kasachstan als Theaterlegende. Als Autor setzte er sich in Theaterstücken wie "Die Lawine" für Meinungsfreiheit in seinem Land ein. Auch vor anderen Tabu-Themen scheute er nicht zurück. So thematisierte er den Genozid an den Wolgadeutschen in Kasachstan im Zweiten Weltkrieg sowie die Diskriminierung Russland-Deutscher in der Bundesrepublik. Auch als Regimekritiker trat Atabajew immer wieder in der Öffentlichkeit in Erscheinung. Unter anderem hatte er sich gemeinsam mit anderen Oppositionellen im Winter dieses Jahres für streikende Ölarbeiter in der Stadt Schanaosen eingesetzt.

Mit Schlöndorff hatte Atabajew als Koautor an dessen "Ulzhan - Das vergessene Licht" gearbeitet.
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