yogidas FILMREPORTER - Club - Yogidas

Beiträge von Yogidas

Filmkritik zu 8 Blickwinkel - 24.12.2008 01:53

Die wechselnden Perspektiven sind schlüssig umgesetzt und diese Idee funktioniert. Exzellent gespielt, sehr kluges Kino! Trotz der Wiederholungen des Geschehens an sich bleibt >8 Blickwinkel< spannend bis zum Schluß mit einer der rasantesten Autoverfolgung der Filmgeschichte...


Filmkritik zu Dark Knight - 24.12.2008 01:48

Die Story simpel konstruiert, der Bösewicht Joker eine Witzfigur, gespielt wie von einem Provinzschauspieler. Gesamteindruck: langweilig & einfallslos.


Filmkritik zu Holy Smoke - 22.09.2007 18:04

Der Film beginnt verheißungsvoll mit stimmungsvollen Szenen in Indien und dem Neil-Diamond-Titel "Holly Holy" sowie einem urkomischen Aufeinandertreffen der ebenso unbedarften wie panisch verängstigten Mutter mit der lebens- und weltoffenen Tochter. Dies lässt einen zunächst auf ein Gesamtkunstwerk hoffen. Doch leider (!) entgleist >Holy Smoke< trotz des guten Einstiegs und einer an sich interessanten Story sehr schnell zu einem meist peinlichen Bilder-Reigen. Spätestens wenn der mit Harvey Keitel völlig fehlbesetzte "Sektenexperte" auftaucht, kippt der Film völlig in billigen und stupiden Klamauk: Ein alter, häßlicher Mann mit gefärbten Haaren und ohne eine Funken Ahnung von Psychologie oder indischer Religion praktiziert seine Gehirnwäsche primär mit seinem Frührentner-"Charme" und dauersteifem Glied. Dieses soll, zusammen mit dem überstrapazierten Wort "Ficken", den extremen Mangel an Kenntnissen und sinnvollen Dialogen durch häufigen Gebrauch irgendwie ausgleichen, wirkt aber nur ekelerregend. Sicher hat es vor und während der Filmproduktion in Jane Campions Kopf mächtig geraucht und vielleicht war auch eine heilige Rauchschwade (holy smoke) dabei, aber außer Rauch, von dem man wünscht, er möge rasche abziehen, ist dabei nichts heraus gekommen: Evangelikale Landeier, eine notgeile Schwägerin, kiffende Dorfjugend, schwule Onkelz, Nackt- und Psychospielchen auf dem "Niveau" eines "Noch-n-Teeny-Film" und ein mit Lipenstift verschmierter "Sektenexperte" im rotem Kleid, der nach mehreren Nummern in der Missionarsstellung liebend gern und unbedingt zu "Baba" nach Indien möchte. Was als Eindruck bleibt: Zu Beginn buntes Leben, Ekstase und gute Musik in einem Ashram und konstant eine Kate Winslet, die sich abmüht, irgendetwas darzustellen, das von allen Anwesenden einhellig als >eine Witzfigur in einem Trashfilm< bezeichnet wurde. Ein Film ohne Esprit und ohne Tiefgang, dazu passt die sinnfreie Altersfreigabe ab 12.


Filmkritik zu Valley of Flowers - 18.05.2007 11:38

Valley of Flowers ist Pan Nalins zweiter Spielfilm. Bekannt wurde der in Frankreich und Indien lebende Regisseur durch seine Dokumentation „Ayurveda“ und sein Spielfilmdebüt „Samsara – Geist und Leidenschaft“ . Pan Nalins neuer Film wurde von einer Geschichte inspiriert, die Alexandra David-Neel in ihrem Buch "Magic d'Amour et Magie Noire" beschrieben hat, das auf Deutsch unter dem Titel: „Liebeszauber und Schwarze Magie. Abenteuer in Tibet“ erschien. Sie erzählt darin von ihrer Begegnung mit einem indo-tibetischen Anführer von Banditen, der in seiner Jugend eine leidenschaftliche Liebesaffäre mit einer wunderschönen jungen Frau hatte, von der er glaubte, sie sei die Inkarnation eines Dämons. Ihr Abenteuer trug die beiden quer durch Tibet und die wildesten und unzugänglichsten Regionen des Himalaya und brachte sie in Kontakt mit einigen faszinierenden und geheimnisvollen Menschen. Die äußerst ungewöhnliche Reise der beiden, so schrieb die Autorin in ihrem Buch, sei "eine wahre Geschichte, die gelebt wurde". Die Schauplätze von Valley of Flowers reichen vom extrem hoch gelegenen Khardung-La Pass im Himalaya (6000 Meter) bis zum flachen Tokyo auf Höhe des Meeresspiegels. Das titelstiftende Tal Valley of Flowers selbst, auch "Garten auf dem Gipfel der Welt" genannt, liegt in den grüneren Regionen des Himalaya im indischen Uttaranchal. Der einzige Zugang zu diesem Tal führt durch das Himalaya-Gebiet Garhwal, in einem Fußmarsch von sieben Tagen. Hier liegen Wiesen mit farbenprächtigen Wildblumen vor einer Kulisse von schneebedeckten Bergspitzen. Es heißt, der indische Gott Hanuman habe hier lebensrettende Kräuter gesammelt, um den jüngeren Bruder von Rama wiederzubeleben. Doch in Pan Nalins zweistündigem Film-Epos geht es primär und augenscheinlich nicht um die Götter des Himalaya, sondern um ein Liebespaar, dessen Reinkarnationen sich über zwei Jahrhunderte hinziehen, von der Seidenstraße des frühen 19. Jahrhunderts bis hin zur geschäftigen Metropole des heutigen Tokyo, wo der einstige Räuberhauptmann Jalan nun als Handelsreisender der Valley-of- Flowers-Corporation unterwegs ist. Der Film beginnt an den höchstgelegenen Pässen des Himalaya, wo der schöne, draufgängerische Jalan (Milind Soman) mit seiner Räuberbande immer wieder Reisende überfällt und ausraubt. Die Bande lebt nach eigenen Regeln, jeder bekommt von der Beute den gleichen Teil, Abweichungen gibt es nicht. Doch eines Tages taucht die ebenfalls schöne Ushna (Mylene Jampanoi) auf und weicht Jalan nicht mehr von der Seite. Sie behauptet, ihn in ihren Träumen gesehen zu haben... Als sie die Unruhe und Abneigung der Bandenmitglieder spürt, bietet sie den Männern an, ihnen bei ihren Raubzügen zu helfen, unter der Bedingung, dass niemand danach fragen darf, wodurch sie in der Lage ist, sie zum Erfolg zu führen. In der folgenden Zeit verhilft Ushna der Bande tatsächlich zu außergewöhnlichen Beutezügen und gewinnt so nicht nur die Achtung der Bande, sondern auch die Bewunderung Jalans, der sich bald leidenschaftlich in diese geheimnisvolle Frau verliebt. Während der Profit der Bande wächst, gewinnt die Liebe zwischen Jalan (Flamme) und Ushna (Feuer) immer mehr an Intensität, bis sie einen Punkt erreicht, an dem die beiden in einer eigenen magischen Sphären leben. Der realen Welt schenken sie kaum noch Beachtung. Sie bemühen sich um die Kräfte der Magie, stehlen einem auf- und ab schwebenden Yogi die Fähigkeit der Levitation und einem Yogi namens Atman einen Unsterblichkeitstrunk... Verfolgt werden die beiden von dem wiederum schönen Yeti (Naseeruddin Shah), der von drei vollbärtigen Kopfgeldjägern unterstützt wird. Im Verlauf der Verfolgungsjagd werden Jalan und Ushna zeitweilig getrennt, ein Schock, der beide zu einer Verzweiflungstat treibt. Sie verlieren alles, aber werden wieder vereint und begegnen einander im heutigen Japan, wo die Sehnsucht nach Unsterblichkeit abgelöst wird durch den Wunsch, endgültig Ruhe zu finden. Valley of Flowers – Die Legende einer unsterblichen Liebe, wie der Filmtitel vollständig lautet, ist ein poetischer, von attraktiven Hauptdarstellern und beeindruckenden Landschaften geprägter Film, der Mythen und Legenden realistisch in Szene setzt, dabei aber meist weltfremd, realitätsfern und abgehoben wirkt. Daran ändern auch die Sinnsprüche nichts, die meist von Yeti, dem Hüter des Himalaya und Wahrer des Gleichgewichts, kommen und dem Film mit viel schönem Schein noch einen tieferen Sinn geben sollen: „Leidenschaft und Frieden können zusammen nicht bestehen“ heißt es da oder: „Es geht nicht darum, womit du leben kannst, sondern darum, worauf du nicht verzichten kannst.“ Leider ist „Valley of Flowers“ kein Film, auf den man nicht verzichten könnte. Nach dem hervorragenden „Samsara“ ein vergleichsweise belangloses Epos, dem der Esprit und die Essenz sowie die berührenden Momente des Debüts fehlen.


Filmkritik zu Apocalypto - 06.12.2006 18:42

Gibson lässt es wieder kräftig bluten. Die Guten im Maya-Reich jagen und schlachten Tiere, die Bösen jagen und schlachten Menschen. Einem von den Guten gelingt die Flucht und dann werden die bösen Verfolger Mann für Mann eliminiert oder sie elminieren sich selbst, denn sie sind nicht nur grausam, sondern auch voll verblödet und am Ende sollen wir wohl alle froh sein, dass die christlichen Kolonialherren endlich anlanden... Die Absichten des christliche Fundamentalisten Gibson sind allzu offensichtlich, der Verlauf auch stets vorhersehbar; lediglich die Darsteller sind großartig und zum Teil auch die Kamera; der Rest ist laut und blutig-bunt und prollig.


Filmkritik zu Es begab sich aber zu der Zeit... - 23.11.2006 15:05

Maria ist mit Keisha Castle-Hiughes gut besetzt und auch Joseph überzeugt, ansonsten entwicklet sich der Film von Szene zu Szene zu einem Postkarten-Kitsch-Idyll. Der sattsam bekannten Geschichte wird an keiner Stelle ein neuer Aspekt abgewonnen, die Wiehnachtsgeschichte wird lediglich aufwendig und theatralisch bebildert. Das mag für den 24. Dezember eine Alternative zum Kirchengang sein, von einem guten oder interessanten Film ist dies jedoch Lichtjahre entfernt. Leider wurde hier viel Energie, Talent und Geld vergeudet!


Filmkritik zu Deutschland. Ein Sommermärchen - 22.10.2006 20:43

Was für einen Film hätte man machen können! Leider hat Wortmann die Möglichkeiten komplett verschenkt! Mitreißende Szenen? Durch immer gleiche Vibraphon-Sounds und Slow-Motion-Szenen völlig entschärft! - Details über das Privat-Leben oder sehr persönliche Ansichten der Akteure? Fehlanzeige! Lediglich jene Statements, die allesamt schon im Fernsehen zu sehen waren. - Und die meisten Szenen dann auch noch unscharft oder in nervendes Weiß getaucht. Die Raps vom Blumentopf-ExpertenTeam? Nicht drin! Kommentare von Fans? Auch nicht. Im Fazit eine schludrige Amateur-Arbeit, die weit hinter den Zusammenfassungen der WM von ARD und ZDF zurückbleibt!


Filmkritik zu Matrix Reloaded - 08.05.2006 09:06

Einerseits exzellente Action-Szenen, gute Stunts und partiell geniale Kampf-Choreographien, tänzerisch geradezu. Dazu der passende Sound. Andererseits viel Pseudo-Philosophie auf Teenager-Niveau, ein bißchen vom Christentum, ein bißchen halb verstandenen Buddhismus und hinduistische Karmalehre, dazu viel PC-Zocker-Slang - als würde eine noch pubertierende MTV-Moderatorin das Drehbuch verfasst haben.


Filmkritik zu Ghetto - 08.05.2006 08:57

Ein Theaterstück, das auf der Leinwand wieder zum Theaterstück wird. Viele theatralische Gesten. Viel Gesang. Schauspieler, die Schauspieler spielen. 70er Jahre Agitprop.


Filmkritik zu Kumbh Mela - Shortcut to Nirvana - 31.03.2006 08:12

Weisheiten und Dummheiten, Glaube und Aberglaube, Sadhus und Gaukler, alles gleichberechtigt neben- und hintereinander, dazu ein paar Rucksacktouristen aus den USA, die erklären, was man sich so alles über das "größte, älteste, lauteste" und chaotischste Fest erzählt und was "Spiritualität" wirklich ist oder sein sollte. Dazu ein junger kontaktfreudiger Swami (Mönch), der sich in eine blonde Krankenschwester aus N.Y. verliebt und der Dalai Lama, der das Licht Buddhas unter den Scheffel stellt. Das Ganze schön bunt wie ein Kaleidoskop, aber leider kann man den Film nicht schütteln.


Filmkritik zu Die Passion Christi - 31.03.2006 07:56

Wenn S. Freud diesen Film gesehen hätte, gäbe es neben dem Penis- und Gebärneid sicher auch den psychoanalytisch begründeten Menstruationsneid. Gibson muss darunter sehr leiden, daß er nicht menstruiert und so kompensiert er das mit diesem Film und lässt Jesus stellvertretend mal so richtig bluten.


Filmkritik zu Independence Day - 31.03.2006 07:40

Von ein paar gelungenen Special Effects abgesehen, nervt dieser Film gleich vierfach: 1. Die meisten Schauspieler agieren wie Provinzchargen, Pullman als weinerlicher Präsident ist ein Witz...., 2. Die Dialoge klingen oft so, als hätten die Big-Brother-Container-Deppen das Skript geschrieben 3. Die eigentlichen Parasiten der Erde spielen sich als Retter des Globus auf und die Zuschauer dürfen diesen debilen Amis danken, dass ihre Shit-Army über so viele Waffen und Nuklaersprengköpfe verfügt 4. Es gibt kaum einen Film mit so vielen Patzern; fast jede Szene hat Fehler und Unstimmigkeiten. Fazit: Das reinste Junk-Movie aus dem Land des Junk-Food!


Filmkritik zu Ice Age 2 - Jetzt taut's - 31.03.2006 07:31

Der Film ist leider total überladen mit Gags und Gesten, neuen Spezies und Tierfiguren und noch einer Szene hintenan, von allem viel zu viel und die Sprüche oft auch nur derb und blöd; dafür kommt die Story deutlich zu kurz und auch Diego trabt nur so mit... Schade!


Filmkritik zu Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia - 24.11.2005 18:54

Kitschiger als erwartet, oft auch langatmig. Ein Film, der nicht atmet, da über der ganzen Geschichte ein bunter Zuckerguß liegt. Was bleibt, sind gute Masken und nette Effekte mit menschelnden Tieren...


Filmkritik zu Brothers Grimm - 21.09.2005 17:24

Statt Phantasie reichlich special effects und diese dann partiell nicht mal jugendfrei... Interessantes Thema ziemlich vergeigt; auch Darsteller eher auf dem Niveau von Provinzschauspielern...Schade!


Filmkritik zu Don't Come Knocking - 18.08.2005 23:26

Ein Film wie gehäkelt. Hölzerne Dialoge in Marlboro Country. Verlegenheitsgesten und Verlegenheits-Szenen. Ed Hopper-Ästhetik und eine Slide-Guitar und - die Suche nach dem Sinn des Lebens. Zuletzt ein Schild am Highway: "Devine way" - Familiengefühlskitsch als letzte Zuflucht...


Filmkritik zu Das wandelnde Schloss - 12.07.2005 21:07

Nach "Chihiro" ist dies ein deutlich schwächerer Film: weniger Magie und Kindern ab 6 eigentlich nicht zumutbar. Lange Einstellungen von Städten, die bombardiert werden, brennende Häuser und finstere Dämonen auf der einen Seite, dazu eine verworrene Storyline... Andererseits kitschige Blumenwiesen- und Küsschen, die verwunschene Prinzen rückverwandeln, das wirkt teilweise unausgegoren und ist mitunter auch sehr zäh. Optisch beeindruckend und künstlerisch auch sehr eigen, aber von einem Meisterwerk wie >Chihiro< oder >Mononoke< weit entfernt...


Filmkritik zu Krieg der Welten - 25.06.2005 22:05

Es gibt ein paar gelungene Special-Effekte und schön fotografierte Gewitterwolken, aber wenn der Scientologen-Papa den übermächtigen Aliens seine Überlegenheit demonstriert, wird es mehr und mehr zur Pillepalle-Schnulze... Ganze Städte wurden von den bösen, hochbeingen (!) Aliens platt gemacht, aber Oma und Opa wollen am Ende unbedingt hören, was die Cruise-Familie so aufregendes erlebt hat mit der blutsaugenden Macht aus dem Universum und da stehen sie alle wie nach einem Wochenende im Abenteurcamp wohlbehalten zusammen und wir haben zudem wieder gesehen, weshalb es für die Erde sooo wichtig ist, eine saustarke US-Army zu haben... Man hätte es >Krieg der Schwachsinns-Welten< nennen sollen.


Filmkritik zu Sin City - 25.06.2005 21:52

Rein formal genial, gerade durch die sparsam eingesetzten Farbakzente in einem sonst eher finsteren Schwarz-Weiß-Film. Es geht um "Liebe", Gewalt und Tod, dazwischen gibt es kaum etwas. Durch die sich (zu oft) wiederholenden VerPrügelSzenen hat >Sin City< auch Längen, ist aber mitunter auch witzig oder derart grell überzeichnet, dass es wie ein Märchen daher kommt, allerdings nicht unbedingt jugendfrei, wobei gerade die jüngeren Jahrgänge total darauf abfahren werden...


Filmkritik zu Königreich der Himmel - Kingdom of Heaven - 21.04.2005 17:35

Natürlich hat der Film optisch beeindruckende Szenen, wenn die Heere aufeinanderprallen oder die Bastion -fast wie in HERR DER RINGE- mit Mann und Maus verteidigt werden muss, ABER neben dem Aspekt kurzweiligen Geschichtsunterricht geboten zu bekommen, überzeugt der Film nicht wirklich: 1. Der Legolas-Darsteller Bloom mag ein Womanizer sein und als flinker Bogenschütze war er auch überzeugend, aber als charismatischer Kämpfer, der die Massen der Ritter und kampfeswilligen Männer mitreißt eher nicht, dafür ist er zu smart und zu sehr introvertiertee Kunst-Schmied... 2. Bei den unvermeidlichen GeMetzel-und-Köpfe-abschlagen-Szenen nerven die balladesken oder auch gregorianischen Gesänge erheblich, lediglich die arabischen Sound-Parts klingen passend... 3. Wieder all die Groß-Stark-und-Dumm-Recken aus dem Wrestling-Zirkus zu sehen (wie schon in Troja, Alexander u.v.a.m.) trägt eher zur Langatmigkeit des Films bei... 4. Eva Green ist -ohne Frage- ´ne hübsche Frau, aber die Lovestory ist doch eher notwendiges Beiwerk, um einen Kontrast zu haben zum Säbelgerassel und Schlachtengetümmel - und so sieht es eben auch aus: eine Love-Affaire vom Drehbuch-Reißbrett... 5. Too much Hollywoodlike: Große Produktion, viel Aufwand und Mio. $, aber letztlich mehr Ausstattungs-und-Klang-Bombast als packende Filmkunst...


Filmkritik zu Spider - 16.03.2005 20:40

Düster, verstörend, konsequent; brillian gespielt, gewiss kein Mainstream. Und nichts für BILD-Zeitungsleser. Ein außergewöhnlicher und berührender Film


Filmkritik zu Der Kaufmann von Venedig - 16.03.2005 16:46

Das Stück ist ein Drama. Und all die theatralischen Momente und Auftritte, die Parabeln und (fast schon) märchenhaften Gleichnisse (von den drei Truhen, den drei Ringen) sind ein Stoff für die Bühne. Auf der Leinwand wirken einige Szenen aufgesetzt oder unfreiwillig komisch. Das Ganze ist zu sehr Kostümschinken, es fehlen die Bezüge zu den heutigen Problemen. - Für Schüler, Studenten und Freunde des Ausstattungskinos ok, für alle andern eher uninteressant und auch langatmig.


Filmkritik zu Maria voll der Gnade - 08.03.2005 12:05

Hört man von Drogenkurieren, dann zumeist im Zusammenhang mit Verhaftungen oder Todesfällen. Und so manch einer wird sich sagen. "Selber schuld, wenn jemand so blöd ist, den Sam-Kurier für den Dealer zu machen." - Vor allem dann, wenn es so riskant ist wie im hier geschilderten Fall. Der eigene Magen als Zwischenlager. Und wenn eins der (70) Päckchchen platzt - aus der Traum. Was der Film stimmig und glaubhaft vermittelt: wie arme, aber normale Menschen an solche "Jobs" kommen. Was sie motiviert. In welche Situationen sie sich und Angehörige bringen. Ahnungslos oft. Oder aus der Not heraus, Geld auftreiben zu müssen, was bei den rar gesäten und miserabel bezahlten Arbeitsstellen schwierig ist. Stattdessen Drogenschmuggel von Kolumbien in die USA, wo die Konsumenten schier unersättlich sind. Catalina Sandino Moreno, die Darstellerin der Maria, vermittelt den Zwiespalt und die Eigendynamik der Geschehnisse absolut glaubhaft und anrührend. Der silberne Bär 2004 und die Oscar-Nomminierung waren nicht nur gerechtfertigt, sie geben diesem großartigen Film auch den notwendigen Support.


Filmkritik zu Vanity Fair - Jahrmarkt der Eitelkeiten - 26.02.2005 14:38

Meiner Meinung nach ist diese Literaturverfilmung aus zwei Gründen enttäuschend: Die versnobte Welt der Aristokratie mit eine Fülle von vorgeführten, mitunter nur am Rande auftauchenden Charakteren vermag einen kaum in den Bann zu ziehen. Ob Georg mit oder ohne E, Gräfin oder Baron sowieso, ob verarmter oder nur verblödeter Adel: Wen interessiert das über zwei Stunden lang? Und selbst mit viel gutem Willen ist der Film mit einer (vielleicht gar zu) opulenten Ausstattung oft nur langatmig. Was wirklich enttäuscht: Dass der aus Indien stammenden regisseurn Mira Nair bei der abschließenden Episode in Indien nichts anderes einfällt als die üblichen Klischees zu zeigen: Tanzende Frauen in bunten Gewändern, Männer mit Turbanen, geschmückte Elefanten und scharfes Essen... Insgesamt dezent amüsantes Mainstream-Pop-Corn-Kino für die belesenen KinogängerInnen jenseits der 30...


Filmkritik zu Schatten der Zeit - 22.02.2005 19:53

Im Grunde sind es zwei Filme. Der erste Film erzählt in unglaublich eindringlichen Bildern von Kinderarbeit und landesüblicher Unterdrückung von Abhängigen bzw. Untergebenen. Und wie dort - sehr subtil - sich Zuneigung zwischen zwei Kindern entwickelt. Die Liebe ist so stark, dass der Junge all sein Erspartes hergibt, um dem Mädchen die Freiheit zu ermöglichen, zumal bereits ein saturierter Kinderschänder ein Auge auf sie geworfen hat... Der zweite Film erzählt von den Versuchen, sich am vereinbarten Ort wiederzusehen und von da an, wird "Schatten der Zeit" ein quälendes Melodram von Liebenden, die sich halb finden, verlieren, finden, verlieren, schmachten, sich treffen, aber nicht zueinander finden... - Das alles zunehmend auf Reader´s Digest Love-Schmonzetten-Niveau über die Jahrzehnte, bis sich die beiden als Greise wieder gegenüber sitzen und bei einem Chai von den vielen vertanen Chancen erzählen und wieder zieht Ravi davon... Irgendwann - und dies ist etwa in der Mitte des Films - fängt diese Katz-Maus-Spiel an, leicht zu nerven. Gegen Ende ist es einfach nur noch peinlich. Dies ist aus zwei Gründen bedauerlich: Zum einen ist die erste Hälfte wirklich stimmig und auch großartig fotografiert, großes Kino sozusagen, zum anderen sind die Darsteller allesamt überzeugend in ihrem Spiel. Dass der Regisseur im Verlauf der Film-Handlung Kunst und Kitsch nicht mehr auseinanderhalten kann und die Zuschauer quält, ist wirklich betrüblich.


Filmkritik zu Im Rennstall ist das Zebra los! - 17.02.2005 18:12

Eine nicht gerade neue, aber nette Geschichte von einem Außenseiter, der sich gegen eine überhebliche Mehrheit behauptet. Dies ins Tierreich zu verlegen, ist an sich auch ok, aber was dem Film fehlt, sind Esprit und passende Synchronstimmen. Jeanette Biedermann mit ihren Dutsi-Dutsi Dialogen, sobald sie das niiiieedliche Zebrachen auf dem Bauernhof sieht, aber auch "Wer-wird-...Jauch" als Stimme des Rennzebras überzeugen weder in dem was sie sagen, noch wie sie es sagen. Meist cool und witzig sind im Grunde nur die beiden rappenden Schmeißfliegen, der Rest ist eher betulich-konventionelles Familienkomödchen mit netter Botschaft, nicht mehr und nicht weniger. Sobald man das Kino verlassen hat, ist der Film so gut wie vergessen...


Filmkritik zu Constantine - 08.02.2005 08:05

Constantine ist der Name des mit allen Weihwassern gewaschenen Helden, aber er ist auch Filmtitel und Programm und buchstabiert sich folgendermaßen: C - Comic als Filmvorlage + Holy-Bible-Stuff O - optisch überzeugende Ausstattung N - nicht immer appetitlich ST- Story dünn, aber dick aufgetragner Mystery-Mix A - ambitionierter Exorzismus N - Nihilisten haben schlechte Karten (!), denn: "Du musst nicht an den Teufel glauben, es reicht, dass der Teufel an dich glaubt!" (Licht aus, Spot an) T - Tiere kommen als Käfer, Fliegen und Katze zum Einsatz, quellen aus dem Mund, kriechen aus dem Auge oder ziehen mit den Augen ins Reich der Flammen I - irrationale Aktionen mit toughen Darstellern N - naturalistische Höllenspektakel mit multiplen Gollum-Figuren E - Effekte satt + up to date


Filmkritik zu Creep - 27.09.2004 22:55

Dass der Regisseur einen Schuss weg hat, ist das eine und er erklärt es ja auch selbst mit exzessivem Horror-Splatter-Movie-und-Bier-Konsum... - Das andere ist eine an sich patente Potente, die sich für so eine untalentierte Gewaltverherrlichung her gibt. Neben den potentiellen Wirkungen auf jugendliche Freaks ist dies das eigentlich Bedenkliche: Eine wirklich gute Schauspielerin, die sich für so einen Dreck hergibt...

2024