Andrea Niederfriniger/Ricore Text
Uwe Boll
Unterschriften-Aktion gegen Uwe Boll
Starfeature: World of Warcraft? Niemals!
Regisseur Uwe Boll ist umstritten. Seine Actionfilme sind meist Verfilmungen von Video-Spielen. Sie sind brutal und Actionreich. Er finanziert seine Produktionen zwischen 2000 bis 2005 aus deutschen Medienfonds. Aufgrund der kostengünstigeren Produktionskosten dreht er oft in Kanada. Dafür engagiert er Cast and Crew auch aus Deutschland. Immer wieder kann der Filmemacher Stars wie Jason Statham ("Schwerter des Königs - Dungeon Siege"), Christian Slater ("Alone in the Dark") und Sir Ben Kingsley ("BloodRayne") und zuletzt Til Schweiger ("Far Cry") für seine Projekte gewinnen. Der Doktor für Literaturwissenschaft bezeichnet sich selbst als Genie.
erschienen am 27. 09. 2008
Splendid Film
Postal
Gewalttätig gegen Kritik...
Der komische Actioner "Postal" über die Ereignisse von 11.September 2001 bringt Uwe Boll nicht nur Lob ein. Vor allem in Amerika behaupten böse Zungen, er sei der schlechteste Filmemacher aller Zeiten. Dies lässt sich der von den Medien regelmäßig sehr harsch kritisierte Deutsche Filmemacher nicht gefallen und schlägt wortwörtlich zurück: Der ehemalige Animateur-Boxer steigt 2006 gegen seine Kritiker Richard Kyanka, Jeff Sneider, Chris Alexander, Carlos Palencia, Jimenez-Arguello und Nelson Chance Minter in den Ring zum medial amüsiert verfolgten Box-Kampf. Er besiegt sie alle. Doch die Journalisten liegen in Bezug auf die Qualität von Bolls Filme gar nicht so falsch. Wie die Times Online zu recht schreibt, ist "House of the Dead" eine "Mischung aus schlechter Schauspielerei, billigen Matrix-Effekten und einem pulsierenden Techno Soundtrack, um die Zuschauer wach zu halten". Manche Dialoge aus dem Horrorfilm sind für die Kritik tatsächlich wie geschaffen: "Du hast das alles kreiert um unsterblich zu sein. Warum?" Die Antwort: "Um ewig zu leben". So ein oft zitiertes Dialogschnipsel. Auch "House of the Dead" ist ebenfalls umstritten. In dem Horror-Streifen spielt Bolls guter Freund Clint Howard mit, der Film spielt in den USA immerhin zehn Millionen Dollar ein. Die Produktionskosten liegen bei sieben Millionen Dollar. Das ist jedoch nichts im Vergleich zu "Postal" bei dem Boll 15 Millionen investiert.
20th Century Fox
Far Cry
Live-Chat mit Fans
"Raumschiff Enterprise" ist die Lieblingsserie des Teenagers Boll. Mit "Battlestar Galactica" oder "Stargate" kann er nach eigenen Worten dagegen wenig anfangen. Dies gibt er auf der Online-Plattform scifi.de im Live Chat im September 2008 preis. Uwe Boll ist im Internet sehr präsent. Gelegentlich antwortet er persönlich auf Foren, Chats und E-Mails. Doch auch das Netz steht nicht immer auf seiner Seite. Seit April 2008 läuft eine Unterschrift-Aktion gegen den Deutschen - beziehungsweise gegen seine Filme. Sobald eine Million Kritiker ihre Stimme abgegeben habe, wolle er mit dem Filmemachen aufhören, so Boll. Jedoch würde er die Identität der Leute nachgeprüfen, so Boll in einem kurzen Video-Statement auf seiner Homepage. In diesem Clip lästert er auch über George Clooney und seine Filme, womit er seine Beliebtheit sicher nicht steigern wird. Boll verfilmt immer wieder populäre Videospiele. So auch der Vietnam-Kriegsfilm "1968 Tunnel Rats", der in Südafrika gedreht wurde. Manche Filme finanziert er durch Vorverkäufe und Koproduktionen seiner weltweit tätigen Boll KG, die sich um den Vertrieb seiner Produktionen kümmert. 2008 stand der Regisseur für "Far Cry" hinter der Kamera. Diese Computerspiel-Verfilmung mit Til Schweiger in der Hauptrolle startete im Oktober 2008 in den Kinos.
Kinostar Theater GmbH
Szene aus "Seed"
Fünf Filme in zwei Jahren?
Sollte die Online-Petition nicht genügend Boll-Gegner auftreiben, sehen die kommenden zwei Jahre rosig für den umstrittenen Regisseur aus. "Alone in the Dark II" ist bereits fertig gestellt. "Stoic" befindet sich in der Postproduktion, Boll ist ein Vielfilmer Im April 2009 beginnt der Dreh für ein Biopic über den legendären deutschen Schwergewichtsmeister in Boxen, Max Schmeling. Er wird von Henry Maske verkörpert, der dafür mehrere Monate Schauspielausbildung nahm. Eine Abfuhr erhielt er hingegen vom amerikanischen Computerspielentwickler Blizzard. Er stellte eine Anfrage bezüglich der Rechte für dessen erfolgreiches Online-Game "World of Warcraft". Das will die Firma auf keinen Fall in seine Hände legen. Sie hätten Angst, dass ein schlechter Streifen den großartigen Erfolg des Spiels unterminieren könne. Wie in aller Welt bekommt man einen derart schlechten Ruf? Er selbst gibt die Antwort so: Der Grund würde eindeutig in seinem Geschäftskonzept liegen: den Videospielverfilmungen. Damit macht es sich Boll vielleicht etwas einfach. Aber alle Kritiker zählen nicht, denn am Ende entscheidet der Zuschauer.
erschienen am 27. September 2008
Zum Thema
Uwe Boll ist ein umstrittener Regisseur. Bis 2005 finanzierte er viele seiner Filme durch deutsche Medienfonds, was Steuerzahler und deutsche Filmemacher erzürnte, vor allem da der Großteil der Projekte stets in Kanada produziert wurde. Drei seiner Videospielverfilmungen rangieren auf zahlreichen Listen unter den Top 100 der schlechtesten Filme. Doch davon und von verärgerten Videospielfans lässt sich der Deutsche kaum beeindrucken. Da die Filmrechte bei Videospielen deutlich billiger sind als..
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